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Hoppe-Werk in St. Martin: Landesregierung unterstützt Arbeiter - Krisengipfel

Die von der Unternehmensleitung angekündigte Schließung des Hoppe-Werkes in St. Martin in Passeier war heute (11. November) erster und wichtigster Tagesordnungspunkt der Landesregierungssitzung. "158 Mitarbeiter werden bis April 2014 ihren Arbeitsplatz verlieren. Die Landesregierung wird alle Möglichkeiten ausschöpfen, um den Arbeitern zu helfen", so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Bereits heute Montag, 17 Uhr, findet im Sitzungssaal der Landesregierung eine Aussprache mit allen Beteiligten statt.

Am vergangenen Freitag hat das Unternehmen Hoppe die Schließung des Werkes in St. Martin in Passeier angekündigt. 158 Arbeiter werden dadurch ihren Arbeitsplatz verlieren. Landeshauptmann Luis Durnwalder berichtete nach der heutigen Sitzung der Landesregierung, dass er am Freitagabend von der Unternehmensleitung vor vollendete Tatsachen gestellt worden sei: "Ich bin von den Eigentümern erst informiert worden, als der Beschluss bereits gefasst worden war. Die Familie Hoppe hat mitgeteilt, dass es keine Alternative zur Schließung des Standorts gebe. Diese Arbeitsplätze sind definitiv verloren und das ist für das ganze Passeiertal ein harter Schlag, denn immerhin sind 14 Prozent der Arbeitnehmerschaft des Tales bei Hoppe beschäftigt."

Durnwalder unterstrich, dass der Verlust eines jeden einzelnen Arbeitsplatzes tragisch sei und dass sich die Landesregierung um jeden einzelnen Mitarbeiter, der in den kommenden Monaten seinen Arbeitsplatz verliert, zur Seite stehen werde. Die 158 Mitarbeiter der Hoppe, die in die Mobilität überstellt werden, haben Anrecht auf 80 Prozent des Gehalts, und zwar für zwölf Monate, wenn sie unter 40 Jahre alt sind, 24 Monate, wenn sie zwischen 40 und 50 Jahre alt sind und 36 Monate, wenn sie über 50 Jahre alt sind.

Das Unternehmen Hoppe hat dem Landeshauptmann auch mitgeteilt, dass das St. Martiner Werk seit Jahren Defizite produziere und dass bei einer Weiterführung der Produktion auch die Arbeitsplätze an den anderen Standorten in Südtirol gefährdet seien. Landshauptmann Durnwalder sieht nach den deutlichen Aussagen der Unternehmensführung keine realistische Chance, dass die Schließung des Standortes noch abgewendet werden kann. Immerhin, so Durnwalder, hätten die Eigentümer mitgeteilt, dass 23 Arbeiter von den beiden anderen Südtiroler Hoppe-Standorten in Schluderns und Laas übernommen werden und die Verwaltung mit 65 Angestellten bestehen bleibe. Allerdings wird die Verwaltungsabteilung nicht in St. Martin bestehen bleiben, sondern nach Meran verlegt. Die 158 Arbeitsplätze, so Durnwalder, werden bis April 2014 schrittweise abgebaut.

Die Landesregierung hat für heute Nachmittag um 17 Uhr einen Krisengipfel im Palais Widmann einberufen, an dem neben Landeshauptmann Durnwalder, der St. Martiner Bürgermeisterin Rosmarie Pamer, den Landesräten Roberto Bizzo, Thomas Widmann und Richard Theiner auch Mitglieder des Hoppe-Betriebsrates und der Unternehmensleitung teilnehmen werden. Dabei wird es darum gehen, wie den Arbeitern geholfen werden kann. Durnwalder unterstrich bereits nach der Landesregierungssitzung, dass das Land den in die Mobilität überstellten Mitarbeitern das Lebensminimum garantieren werde, weitere Unterstützungsmöglichkeiten sehe er beim Wohngeld und bei der Rückzahlung von Wohnbaudarlehen. Außerdem werden Umschulungsmöglichkeiten ins Auge gefasst, so Durnwalder.

Andere Möglichkeiten der Unterstützung wie die Senkung der Wertschöpfungssteuer IRAP und des regionalen Zuschlags auf die Einkommenssteuer IRPEF habe die Landesregierung heute ebenfalls bereits andiskutiert, aber kurzfristige gebe es diesbezüglich kaum Möglichkeiten. Auch eine Senkung des Strompreises sei nicht auf die Schnelle möglich, so Durnwalder.

ohn

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Landeshauptmann Durnwalder über die Maßnahmen zur Unterstützung von Betrieben in Schwierigkeiten

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