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Euregiotagung: Demographischer Wandel Herausforderung für Arbeitsmarkt

Experten aus allen drei Teilen der Euregio diskutierten in Innsbruck über die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt. Die Euregio setzt auf fachliche Vernetzung.

Tirol, Südtirol und das Trentino setzen auf arbeitsmarktpolitische Vernetzung, darin waren sich Johannes Tratter, Martha Stocker und Riccardo Salomone einig - Foto: Land Tirol

Der demographische Wandel, der sich in ganz Westeuropa - und somit auch in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino - vollzieht, wirkt sich auf viele Bereiche der Gesellschaft aus. Eine interregionale Tagung heute (24. Jänner) in Innsbruck stellte sich der Frage, welche Folgen sich daraus für den Arbeitsmarkt ergeben. Expertinnen und Experten aus allen Teilen der Euregio diskutierten darüber, ob der Umbruch auf dem Arbeitsmarkt auch neue Chancen für junge Menschen birgt.

"Der Arbeitsmarkt befindet sich in einem fortlaufenden Wandel, das erleben wir auch in Südtirol. Vor wenigen Jahren sind wir der Arbeitslosigkeit in der wirtschaftlichen Krise begegnet, heute erleben wir einen Mangel an Arbeitskräften und insbesondere an Fachkräften. Mit welchen Ressourcen können wir diese Engpässe auffangen, was müssen wir als Rahmenbedingungen schaffen, was braucht die junge Generation, um diesen gesellschaftlichen Wandel zu schultern? Hier stehen wir in der Verantwortung", stellte Arbeitslandesrätin Martha Stocker an den Anfang der Tagung. Dem Arbeitskräftemangel sei im Austausch zwischen den drei Ländern, aber auch im gesamteuropäischen Kontext zu begegnen. Gemeinsam mit ihrem Tiroler Amtskollegen Johannes Tratter und der Trentiner Arbeitslandesrat - er wurde heute in Innsbruck von Riccardo Salomone von der Arbeitsagentur des Trentino vertreten – setzt sie auf eine Fortführung der fachlichen Vernetzung innerhalb der Euregio.

Der Arbeitsmarkt spiegle die Gesamtsituation der älter werdenden Gesellschaft wider, hielt der Tiroler Landesrat Tratter fest: "Es steht außer Zweifel, dass in Zukunft weniger junge Menschen in den Arbeitsmarkt eintreten, die Anzahl älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmer hingegen kontinuierlich steigt. Dies führt gemeinsam mit der fortschreitenden Digitalisierung zu deutlichen Veränderungen. Deshalb sind heute die Weichen dafür zu stellen, mit diesem Wandel konstruktiv umzugehen. Wichtig ist, alle sich bietenden Chancen zu erkennen und zu nutzen." Die Digitalisierung sei kein Anlass zu Sorge, betonte auch Salomone, es sei jedoch wichtig, das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt gemeinsam anzugehen.

Im Anschluss zeigten die Experten der drei Länder unterschiedliche Konsequenzen für verschiedene Branchen auf und erarbeiteten arbeitsmarktpolitische Empfehlungen. Der Tagung voraus ging eine gemeinsame Erklärung der Arbeitslandesräte von Tirol, Südtirol und dem Trentino, in der sie sich die Intensivierung der gemeinsamen arbeitsmarktpolitischen Zusammenarbeit zum Ziel setzten.

LPA

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