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Aufruf für ESF-Projekte zur Berufseingliederung junger Menschen

Berufseinsteiger profitieren nachweislich von ESF-Lehrgängen samt Praktikum. Nun ist ein neuer Aufruf an die Bildungsorganisationen gestartet.

Nicht alle Jugendlichen schaffen nach Abschluss der Schule oder des Studiums auf Anhieb den Einstieg ins Berufsleben. Foto: LPA/unplash/du_preez

Morgen (21. Februar) wird im Amtsblatt der Region ein erneuter Aufruf des Landesamtes für den Europäischen Sozialfonds (ESF) veröffentlicht worden. Demzufolge können Südtiroler Bildungsorganisationen Projekte für Lehrgänge einreichen, die jungen Menschen den Einstieg ins Berufsleben erleichtern. 2018 sind mit diesem Ziel zehn Lehrgänge mit insgesamt 120 Teilnehmern durchgeführt worden. "Nicht immer haben es Maturanten ohne Berufserfahrung leicht, den Sprung ins Berufsleben gut zu bewältigen", sagt dazu die Direktorin der Landesabteilung Europa, Martha Gärber, in deren Zuständigkeit das ESF-Amt fällt. Die Rückmeldungen zeigen, dass die Kurse den jungen Leuten oftmals auch eine Orientierung geben, in welche Richtung diese beruflich gehen wollen.

Ein Fallbeispiel samt Rückmeldungen

Eine der Bildungsorganisationen, Kantea, berichtet über die Erfahrungen mit ihren beiden diesbezüglichen Lehrgängen im ersten Halbjahr 2018, Web Media & Marketing Specialist und Autocad und BIM-Planer für nachhaltiges Bauen. Vor allem die Rückmeldungen von den Teilnehmern nach den Kursen würden zeigen, dass diese Lehrgänge ihr Ziel erreichen. "Die Betreuung der jungen Leute bei ihrer Arbeitssuche trägt sogar mitunter dazu bei, dass deren Berufseinstieg auf einem höheren Niveau erfolgt“, sagt Cinzia Chilovi von Kantea.

So sei es vielen Teilnehmern des Medien- und Marketing-Lehrgangs unklar gewesen, wie sie nach der Matura oder der Grafikausbildung eine geeignete Arbeit finden könnten. Im Kurs seien neben der vermittelten Fachkompetenz ihre jeweiligen Stärken und Interessen klarer sichtbar und ihre Zukunftsstrategie zielgerichteter geworden. Alle Teilnehmer hätten am Ende des Lehrgangs entweder eine qualifizierte Arbeit gefunden oder beschlossen zu studieren. "Eine Teilnehmerin, die zunächst die Aufnahmeprüfung für ein Architekturstudium nicht bestanden hatte, hat dies nach Abschluss des Kurses beim zweiten Anlauf geschafft. Vermutlich, weil sie selbstsicherer geworden war. Ein anderer Teilnehmer hat hingegen seine Begabung für die Web-Programmierung entdeckt und geht nun beruflich erfolgreich diesen Weg“, erzählt Chilovi.

Am Autocad-Lehrgang hätten hingegen Geometer, Architekten und Ingenieure teilgenommen. Von zwei jungen Architektinnen, die beide schon über ein halbes Jahr arbeitslos waren, habe eine nun eine Stelle in einem Architekturbüro gefunden, die andere arbeite ein EU-Projekt für eine Gemeindeverwaltung aus. „Vier Geometer sind mittlerweile in ihrem Beruf tätig, anstatt sich wie bis dato nur mit Aushilfsarbeiten etwas Taschengeld zu verdienen“, sagt Chilovi.

Beide Lehrgänge umfassten 700 Stunden, davon 240 in einem Praktikum. "Meist bieten jene Unternehmen das Praktikum an, die selbst Bedarf nach dem Know-how haben, das der Kurs vermittelt", erklärt Chilovi. So würde das Praktikum nach Abschluss des Lehrgangs zu einer Anstellung führen.

Weitere Lehrgänge im vergangenen Jahr umfassten Themen wie Content für Augmented und Virtual Reality, Wein-Export-Manager, Data Protection, Brand-Marketing, Digital Selling.

Projekteinreichungen bis 23. April

Akkreditierte Bildungsorganisationen haben noch bis zum 23. April Zeit, ihre Projekte für Lehrgänge über das Online-Portal CoheMon einzureichen. Nähere Informationen erteilt das Landesamt für den Europäischen Sozialfonds. Wer am Kursangebot interessiert ist, kann sich auf der Webseite des ESF zu jedem Zeitpunkt die Beschreibung der aktuell offenen Lehrgänge ansehen.

mgp

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