Arbeitsmarkt news

Arbeitsmarkt News 2010

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Nr. 12 Dezember Arbeit auf Abruf: Eine Bewertung
Ende August 2010 hatten in Südtirol etwas mehr als 6.000 Personen einen Vertrag auf Abruf, was ungefähr 3% aller Arbeitnehmer entspricht. Lediglich 1.600 Personen davon waren im Alter zwischen 25 und 55 Jahren und hatten keine weitere bezahlte Beschäftigung. Die Arbeit auf Abruf, auch als job on call bekannt, wurde mit der Biagi-Reform im Jahre 2003 eingeführt und unterlag im Laufe der Jahre immer wieder gesetzlichen Änderungen. Rechtlich gesehen war und ist sie immer noch eine auf „unbeständige Tätigkeiten“ in verschiedenen Wirtschaftssektoren ausgerichtete Vertragsform, bei welcher der Zeitpunkt und die Dauer der einzelnen Arbeitseinsätze unbestimmt sind. Der Arbeitnehmer arbeitet dabei nicht durchgehend, sondern nur zeitweise und trägt damit das gesamte Risiko von Beschäftigungs- und Einkommensschwankungen.
Nr. 11 November Mobilität in Zeiten der Krise
Die „Mobilität“ ist die besondere Form der Arbeitslosigkeit, in die Arbeitnehmer aus existenzgefährdeten Betrieben entlassen werden. Arbeitnehmer, die ihren Arbeitsplatz auf diese Weise verlieren, haben unter anderem die Möglichkeit, befristet oder in Teilzeit zu arbeiten, während sie sich noch in Mobilität befinden, ohne deshalb aus den Mobilitätslisten gestrichen zu werden; ihr Status wird nur vorläufig ausgesetzt.
Nr. 10 Oktober Noch nie soviel Sommerpraktika wie heuer
Im Sommers 2010 haben erstmals seit Einführung der Ausbildungs- und Orientierungspraktika im Jahr 1999 mehr als 4.000 Jugendliche ein Praktikum bei insgesamt 2.750 verschiedenen Betrieben absolviert. Das sind um 8% mehr als im Krisenjahr 2009 und um 4% mehr als im Vorkrisenjahr 2008.
Nr. 9 September Ausländer und die Dauer ihres Aufenthalts in Südtirol
Im Jahr 2009 gingen im Durchschnitt mehr als 28.000 Ausländer einer abhängigen Beschäftigung in Südtirol nach: 19.000 mehr als zehn Jahre vorher. Die Tatsache, dass 15% der abhängig Beschäftigten Ausländer sind, verdeutlicht die Rolle, die sie in der lokalen Wirtschaft und Gesellschaft spielen. Ihre starke Zunahme verdeutlicht jedoch auch, dass viele von ihnen neu im Land und daher wenig vertraut mit den Landessprachen und lokalen Gegebenheiten sind. Andererseits sind fast ein Viertel der ausländischen Arbeitnehmer seit mehr als 10 Jahren hier.
Nr. 8 August Die Lehrlinge auf dem Südtiroler Arbeitsmarkt
Ende 2009 wurden in Südtirol durchschnittlich 4.600 Beschäftigte mit einem Lehrvertrag gezählt. Im Vergleich zu 1999 hat die Zahl der Lehrlinge damit um 19% abgenommen, das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Abnahme von 2%.
Nr. 7 Juli Unselbständige Beschäftigung in Zeiten der Krise: Die ersten zwei Jahre
Zwei Jahre nach Beginn der Wirtschaftskrise sind die Folgen auf dem Arbeitmarkt klarer erkennbar. In dieser Zeit hat die unselbständige Beschäftigung in Südtirol de facto nicht mehr zugenommen. Die Tatsache, dass sie nicht zurückgegangen ist, darf aber nicht zu Fehlschlüssen führen, denn immerhin ist im selben Zeitraum die Bevölkerung um 2% gewachsen. Die Schwierigkeiten der Unternehmen und folglich die Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt zeigten sich durch die verstärkte Inanspruchnahme der Lohnausgleichskasse, welche Werte wie zuletzt zu Beginn der 90er Jahre aufweist, durch die steigende Zahl an Eingetragenen in den Mobilitätslisten und durch die Zunahme (+50%) sowohl bei den Arbeitsuchenden (Arbeitskräfteerhebung des ASTAT) als auch bei den registrierten Arbeitslosen des Arbeitsservice.
Nr. 6 Juni Arbeitslosenzahlen: Ein Quellenvergleich
Um das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt zu überprüfen, ist eine Analyse der Arbeitslosenzahlen entscheidend hilfreich. In Südtirol sind die beiden wichtigsten Indikatoren die sogenannte amtliche Arbeitslosenquote, die vom ASTAT veröffentlicht und anhand einer eigenen Stichprobenerhebung in der ansässigen Bevölkerung errechnet wird, und eine Arbeitslosenquote, welche die Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt veröffentlicht und auf der Grundlage von Verwaltungsdaten berechnet. Natürlich sind die Ergebnisse nicht identisch. So meldet das ASTAT als Durchschnittwert des Jahres 2009 rund 7.000 „Arbeitslose“ und damit eine Arbeitslosenquote von 2,9%, während die Verwaltungsdaten 8.474 Arbeitslose verzeichnen; dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 4,5%.
Nr. 5 Mai Arbeitslos gemeldete Personen: Merkmale
Im November 2009 waren bei den Arbeitsvermittlungszentren des Landes durchschnittlich 11.000 Personen arbeitslos gemeldet. Diese Zahl – die zweifellos bemerkenswert ist, da seit mehr als zehn Jahren kein so hoher Wert verzeichnet wurde – ist die Summe von Situationen, die sich zum Teil erheblich voneinander unterscheiden und nicht alle auf Probleme des Arbeitsmarkts oder besonders schwierige soziale Fälle zurückzuführen sind.
Nr. 4 April Der Einfluss der Bevölkerungsentwicklung auf den Arbeitsmarkt bis 2020
Die demografische Entwicklung einer Bevölkerung wirkt sich entscheidend auch auf die Dynamik des Arbeitsmarkts aus. Den demographischen Prognosen des ISTAT zufolge soll die Südtiroler Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15-64 Jahre) bis 2020 weiter zunehmen und von 334.000 im Jahr 2010 auf 347.000 im Jahr 2020 anwachsen, was einer Zunahme von 4% in zehn Jahren entsprechen würde.
Nr. 3 März Sprachkompetenzen am Südtiroler Arbeitsmarkt
Durch die zunehmende Globalisierung der Märkte wird die Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit immer mehr zu einem bedeutenden Wettbewerbsfaktor. Südtirol besitzt dabei durch seine Lage als Schnittstelle zweier Sprachkulturen einen wichtigen Vorteil, den es aber auch zu nutzen gilt. Eine Befragung von 84 Unternehmen und 490 Mitarbeitern im Tourismus, im verarbeitenden Gewerbe und im Handel hat dabei interessante Ergebnisse hervorgebracht und belegt zum einen den wachsenden Stellenwert der Sprachkompetenzen für die Unternehmen und die Beschäftigten und zeigt zum anderen auf, dass das Sprachenlernen in Südtirol in der Ausbildung und im Berufsleben noch gezielter unterstützt werden muss, damit sich die Mehrsprachigkeit als strategischer Wettbewerbsvorteil etablieren kann.
Nr. 2 Februar Projektarbeit und andere arbeitnehmerähnliche Beschäftigung
Durch die zunehmende Flexibilisierung des Arbeitsmarktes sind neue Beschäftigungsformen entstanden. Einige davon können nicht eindeutig einem abhängigen Arbeitsverhältnis oder einer selbständigen Tätigkeit zugeordnet werden. Solche Zwischenformen, wie beispielsweise die Projektarbeit bekannt auch als „Co.co.pro.“, die gelegentliche Mitarbeit („Mini-Co.co.co“) oder die Mitarbeit als stiller Gesellschaft können dabei unter dem Begriff der „arbeitnehmerähnlichen Beschäftigung“ zusammengefasst werden. Da die Projektarbeit nahezu die Gesamtheit der arbeitnehmerähnlichen Beschäftigung bildet, wird der Leserlichkeit halber im weiteren Verlauf dieses Arbeitsmarkt News nur mehr von „Projektarbeit“ gesprochen.
Nr. 1 Jänner Unselbständige Beschäftigung in Zeiten der Krise: Die Situation im Sommer und Herbst 2009
Die Folgen der internationalen Wirtschaftskrise waren auf dem Südtiroler Arbeitsmarkt im Sommer und Herbst des vergangenen Jahres nur in einigen Sektoren spürbar. Vermehrte Entlassungen konnten durch Kurzarbeit und andere zusätzliche Maßnahmen recht gut abgefangen werden. Die Beschäftigungsentwicklung war im Zeitraum von Mai bis Oktober 2009 insgesamt sogar positiv (+1,0%), lag aber doch deutlich unter den Zuwachsraten der Jahre davor, in denen die unselbständige Beschäftigung durchschnittlich um 2 bis 3% wuchs.

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