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Barrieren aus dem Alltag entfernen: Bewusstseinsbildung ab 6. Oktober

Für den Abbau von Hindernissen sensibilisiert ab dem 6. Oktober das Amt für Menschen mit Behinderung und bietet Fortbildung und Beratung an. Land fördert zudem barrierefreies Wohnen.

Auf kreative Weise haben sich Schülerinnen und Schüler der Landesfachschule für Sozialberufe „Hannah Ahrendt“ mit dem Thema Barrierefreiheit auseinander gesetzt. Foto: LPA/Amt für Menschen mit Behinderung

Ein nicht abgesenkter Bordstein, ein zu hoch gesetzter Lichtschalter, ein enger Treppenaufgang: Im Alltag gibt es viele architektonische Barrieren, die von vielen Menschen nicht als solche wahrgenommen werden. Um für den Abbau architektonischer Hürden zu sensibilisieren, gibt es seit 2002 in Italien den so genannten "Fiabaday". Dieser findet jährlich am ersten Sonntag im Oktober statt – in diesem Jahr am kommenden Sonntag, 6. Oktober. In Südtirol nimmt daran das Landesamt für Menschen mit Behinderung teil und organisiert unterschiedliche Aktionen. "Barrieren schränken die Lebensqualität wesentlich ein. Wenn es uns gelingt ein Bewusstsein für bestehende Hindernisse zu entwickeln, lassen sich viele Hindernisse schnell abbauen und beseitigen", ist Soziallandesrätin Waltraud Deeg sicher.

Sensibilisieren für Barrieren

Demnächst wird an 32 Bushaltestellen in ganz Südtirol anhand von Plakaten auf unterschiedliche Alltagssituationen hingewiesen, die für Menschen mit einer Beeinträchtigung nur durch die Überwindung von Hürden bewältigt werden können. Auf künstlerische Weise haben sich die Schüler und Schülerinnen der dritten Klasse Sozialbetreuerinnen der Landesfachschule für Sozialberufe "Hannah Arendt" mit dem Thema der Kampagne "Weniger Barrieren, mehr Lebensqualität" auseinandergesetzt. Das Ergebnis ist ein Kurzfilm, der ab sofort in den Landhäusern, Bussen und Zügen gezeigt wird. Informationen zur Kampagne, aber auch zum Thema Barrierefreiheit gibt es auf der entsprechenden Webseite des Landes.

Um Barrieren künftig bereits im Vorfeld einzugrenzen, soll zudem das Bewusstsein bei Bauplanern und -projektanten geschärft werden. Am 10. Oktober 2019 findet im Blindenzentrum St. Raphael in Bozen für Ingenieure und Projektanten eine Fortbildung statt, bei der sie sowohl technische Informationen erhalten, aber auch praktische Erfahrungen und Eindrücke sammeln. Bereits im Vorjahr sind sieben ähnliche Fortbildungsveranstaltungen für Techniker aus dem privaten und öffentlichen Bereich veranstaltet worden. Zudem berät das Amt für Menschen mit Behinderung Bürger, Techniker und öffentliche Körperschaften und erstellt Gutachten. Im Jahr 2018 fanden knapp 500 Beratungen statt, zudem wurden rund 50 Gutachten zu Anfragen um Abweichung erstellt.

Land unterstützt beim Abbau von Hindernissen

Nicht nur im öffentlichen Raum, sondern auch in den eigenen vier Wänden können Treppen, Griffe oder Zugänge zu unüberwindbaren Barrieren werden. Das Land Südtirol vergibt daher Beiträge, um bestehende Hindernisse in der eigenen Wohnung oder im Außenbereich zu beseitigen oder um eine barrierefreie Wohnung anzukaufen. Informationen dazu gibt es auf der Webseite des Landes zum Thema Wohnbauförderung oder im Amt für Wohnbauförderung (0471 418740 oder wohnbaufoederung@provinz.bz.it).

ck

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