Ex Alcoa

Restaurierung der landeseigenen Gebäude für die Realisierung von Büros für das Techno Innovation South Tyrol (TIS)

Das Projekt sieht die Sanierung dreier Ex-Alcoa-Gebäude in der Voltastraße in Bozen vor. Das Areal ist im Bauleitplan als Gewerbegebiet von Landesinteresse klassifiziert.
Es handelt sich dabei um flache, einstöckige Pavillons, welche Teil einer weitläufigen Straßenrandbebauung entlang der Voltastraße waren. Die Einfahrt zum Werksgelände, die Pförtnerloge und die Direktion dienten als Service- bzw. Nebengebäude der Aluminiumwerke. Sie sind sowohl von der Straße als auch vom Werksgelände her zugänglich. Ursprünglich waren in den drei Pavillons eine Dienstwohnung, ein kleiner Laden für Mitarbeiter, eine Kapelle sowie Küche und Kantine untergebracht.
Die gesamte Fabrikanlage wurde Mitte der 30-er Jahre des vorigen Jahrhunderts im Zuge der Industrialisierung der Stadt Bozen errichtet und bildet ein herausragendes Beispiel rationalistischer Architektur in Südtirol, welche sich stilistisch direkt an die Tradition des Bauhauses anlehnt. Das gesamte Areal steht unter Denkmalschutz.
Da die Gebäude seit Mitte der 90-er Jahre leer standen und auch die ursprünglich verwendeten Baumaterialien bzw. angewandten Fertigungsmethoden äußerst prekär waren, befanden sie sich in einem sehr schlechten Zustand. Eine Teilsanierung bzw. Erneuerung der gesamten Tragstruktur, der Außen- und Innenabschlüsse sowie sämtlicher Verkleidungen war somit unausweichlich. Von den Sanierungsmaßnahmen ausgenommen blieb vorerst lediglich die Werkskapelle im westlichen Gebäudeflügel, welche gemäß Auflagen des Landesdenkmalamtes in der derzeitigen Form erhalten bzw. restauriert werden soll.
Die Gebäude sollen im Sinne einer künftigen Büronutzung umgestaltet werden und sind als vorgreifender Bestandteil einer späteren Umgestaltung des mittlerweile ungenutzten Ex-Alcoa-Areals zu einem Technologiepark zu sehen. Dazu sollen hier besonders innovative Unternehmen mit ihren Forschungs- und Entwicklungsabteilungen untergebracht werden.

Zuständiges Amt

Abteilung 11, Amt für Bauerhaltung 11.4

Projektbeteiligte

Gesamtkoordinator
Dr. Arch. Josef March
Amtsdirektor
Geom. Daniel Bedin
Projektsteuerer
P.I. Luca Carmignola
Gesamtplaner und Bauleiter
Dr. Arch. Hans Wolfgang Piller - Bozen

Baukosten und Kubatur

Gesamtkosten
4,4 Millionen Euro
Einrichtung
400.000 Euro

Kubatur
10.326 m³

Bauzeiten

Arbeitsbeginn
10. Januar 2006
Fertigstellung
30. Oktober 2006
Genehmigung Raumprogramm
16.02.2004, 09.05.2005, 06.09.2005
Genehmigung Vorprojekt
07.12.2004, 12.08.2005
Baukonzession
06.07.2005, 05.10.2005
Genehmigung Ausführungsprojekt
17.10.2005
Inbetriebnahme
Dezember 2006

Die Anlage besteht aus einer E-förmigen Struktur mit kleinteiliger Raumanordnung an der Nordseite entlang der Straße, einem mittigen Erschließungsgang in der Längsachse und den Großraumbüros in den Gebäudeflügeln nach Süden. Diese baulichen und strukturellen Vorgaben ermöglichten eine sinnvolle und funktionelle Umsetzung des Raumprogrammes, auch weil der ursprünglich frei stehende Westflügel durch einen Verbindungstrakt mit den zwei straßenseitig zusammen gebauten Pavillons verbunden wurde.
Die Erschließung erfolgt über einen zentral gelegenen Eingangsbereich, der sowohl von der Voltastraße als auch von Süden her über eine Brücke erreicht wird. Stichgänge führen von hier in beide Richtungen, so dass bei Bedarf auch zwei getrennte Einheiten gebildet werden können. Dem entsprechend wurden sowohl Ost- wie Westflügel mit eigenen Sanitäranlagen, Treppen und Aufzügen ausgestattet.
Da das Erdgeschoss Raumhöhen von über 5 m aufweist, wurden zur optimalen Ausnutzung der Nutzflächen in die Großraumbüros im Ost- und Mittelflügel Galeriegeschosse eingezogen.
Die Kellerräume dienen hauptsächlich als Lagerflächen bzw. zur Unterbringung der Haustechnik. Zwischen dem Ost- und Mittelflügel wurde eine schiefe Ebene mit Abfahrtsrampe errichtet, welche zur Anlieferung dient. Mit dieser Maßnahme konnte gleichzeitig eine großflächige Belichtung des Kellers gewährleistet werden.
Zwischen dem West- und dem Mittelflügel wurde ein kleiner, begrünter Innenhof angelegt. Im Anschluss an der Westseite verfügt die Anlage über einen großflächigen Parkplatz.
Durch den prekären Zustand der Immobilie war eine vollständig neue Installation der Elektro- und thermosanitären Anlagen notwendig.

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