Südtiroler Archäologiemuseum

Umbau und Erweiterung des Gebäudes in der Museumstraße 43

Als im Jahre 1991 am Similaun die Gletschermumie gefunden wurde, musste die Auswahl für eine würdige und dauerhafte Unterbringung dieses sensationellen archäologischen Fundes getroffen werden.
Nach langer Suche fiel die Wahl auf das unter Denkmalschutz stehende Gebäude in der Museumsstraße, das Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet worden war und der Italienischen Nationalbank und davor schon der Österreichisch-Ungarischen Nationalbank als Sitz diente. Ein wichtiger Grund für die Auswahl dieses Standortes war vor allem seine günstige Lage in der Bozner Altstadt.

Zuständiges Amt

Abteilung 11, Amt für Hochbau Ost 11.1

Projektbeteiligte

Gesamtkoordinator und Projektsteuerer
Dr. Arch. Josef March
Amtsdirektor
Dr. Arch. Enzo Campana
Gesamtplaner
Dr. Arch. Silvano Tacus & Dr. Arch. Franco Didonè
Bauleiter
Dr. Arch. Silvano Tacus & Dr. Arch. Franco Didonè

Baukosten und Kubatur

Gesamtkosten
8,8 Millionen Euro

Kubatur
14.200 m³

Bauzeiten

Baubeginn
03.10.1996
Bauende
12.12.1997

Bei der Planung des Umbaus wurde darauf geachtet, dass die historischen und formalen Merkmale und somit die Art des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes erhalten wurden. Die baulichen Maßnahmen konzentrierten sich deshalb vor allem auf die Rückseite des Gebäudes, wo eine neue Treppe errichtet wurde, die die verschiedenen Stockwerke des Museums verbindet, sowie ein verglaster Anbau. Die Ausstellungsfläche beträgt ca. 1200 m² und ist auf vier Stockwerke verteilt; die Sammlung ist nach modernen und innovativen Kriterien chronologisch aufgebaut.
Die Ausstellung im Hochparterre ist der Steinzeit gewidmet, vom Entstehen der ersten Siedlungen in Südtirol bis zur Gründung der ersten bäuerlichen Gemeinschaften. Das 1. Obergeschoss ist komplett dem "Mann aus dem Eis" und seiner Epoche, der Kupferzeit, gewidmet. Im 2. Obergeschoss sind Funde aus der Bronze- und Eisenzeit zu sehen und die Ausstellung im 3. Obergeschoss befasst sich mit der Römerzeit und dem Frühmittelalter.
Nach einer modernen Museumskonzeption wurden Aufenthalts- und Ruhebereiche, ein Buchladen, ein auch für Sonderausstellungen verwendbarer Konferenzsaal, ein Lehrsaal für Schulgruppen sowie Verwaltungsbüros eingerichtet.
Die Konservierung und Ausstellung der Mumie stellte eine echte Herausforderung für Planer und Experten dar. So musste ein ganzer Flügel des 1. Obergeschosses für den Einbau von modernen Kühl- und Klimaanlagen verwendet werden, die eine konstante Temperatur von -6°C und eine relative Luftfeuchtigkeit von 98% garantieren. Nur unter diesen Bedingungen ist eine perfekte Konservierung der Mumie möglich. Um die Mumie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde ein ruhiges und gediegenes Ambiente geschaffen wie es einem Menschen gebührt, der vor mehr als 5300 Jahren gelebt hat. Der leicht abgedunkelte Raum wird durch eine gewölbte Stahlwand begrenzt mit einem kleinen Fenster in der Mitte, hinter dem - mit dezenter Beleuchtung - der Mann aus dem Eis aufgebaut ist.
Das Südtiroler Archäologiemuseum verzeichnet jährlich rund 250.000 Besucher aus aller Welt, was für den Erfolg des gewählten Gestaltungskonzeptes spricht.

Mittlerweile wurde das Ausstellungskonzept verändert. Siehe http://www.iceman.it/

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