Bruneck - Kletterhalle und Parkplatz

Bau der neuen Schulboulder – und Kletterhalle und Errichtung eines Parkplatzes in der Schulzone

Das Sportklettern hat sich in den letzten Jahren immer mehr zur Trendsportart für alle Altersklassen entwickelt. Da die Kapazitätsgrenze der bestehenden Kletterhalle von Bruneck seit Längerem bereits erreicht ist, wurde 2009 ein EU-weiter Planungswettbewerb ausgeschrieben. Siegerprojekt wurde der Entwurf des Architekturbüros Stifter + Bachmann aus Pfalzen. Das Projekt zeigt einen starken Charakter. Nach Außen wirkt es wie ein Monolith, nach Innen hingegen öffnet es sich wie eine „Taistner“ - Kristallkugel.

Die neue Kletterhalle in der Schulzone von Bruneck soll für schulische Zwecke als auch für außerschulische Freizeitaktivitäten ganztägig genutzt werden. Es sind drei verschiedene Kletterhallen (Vorstiegsbereich, Schulungsbereich, Boulderhalle) samt Umkleiden und ein Außenkletterbereich mit Tribüne für ca. 200 Zuschauer vorgesehen. Im Vorstiegsbereich können die schwierigsten Ruten bis auf 17 m Höhe geklettert werden, im Schulungsbereich werden die ersten Ruten mit Seilgeschirr gelehrt und im Boulderbereich ist es möglich auf über 2000 m² Kletterflächen auf beschränkter Höhe frei zu klettern. Unmittelbar angrenzend wurde auch ein Parkplatz für ca. 140 Autostellplätze und Abstellplätze für Fahrräder realisiert.

Zuständiges Amt

Abteilung 11, Amt für Hochbau Ost 11.1

Projektbeteiligte

Geschäftsf. Gesamtkoordinator
Dr. Arch. Andrea Sega
Stellvertretende Amtsdirektor
Geom. Hanspeter Santer
Projektsteurer
Dr. Arch. Paolo Bellenzier
Planer
Stifter + Bachmann
Dr. Arch. Helmut Stifter
Dr. Arch. Angelika Bachmann

Baukosten und Kubatur

Baukosten
6,5 Mio. Euro

Gesamtkubatur 
14.780 m³
Unterirdische Kubatur - 3.830 m³
Oberirdische Kubatur - 10.950 m³

Bauzeiten

Vor- und Einreichprojekt 
2010
Ausführungsprojekt
2011
Bauzeit 
2011 - 2015
Inbetriebnahme 
30.07.2015

Die neue Kletterhalle steht im heterogenen Umfeld und in der speziellen Lage am Eingang der Schulzone Bruneck. Der Entwurf ist von elementarer Kraft und großer Zeichenhaftigkeit. Ein introvertierter Innenhof mit dem Vorplatz als Zuschauerbereich für verschiedenste Veranstaltungen und dem breiten Abstandsgrün zwischen Baukörper und Parkplatz reagiert in besonderer Art und Weise auf die städtebauliche Situation.
Es ist eine zusammenhängende Gebäudeformation mit in der Höhe und Raumtiefe variierenden Segmenten, welche in ihrer Anordnung mit dem Innenhof und dem Außenkletterbereich qualitativ hochwertige Außenräume entstehen lassen.

Der Besucher betritt die Kletterhalle über den Innenhof und gelangt direkt in das zwischen Vorstiegs- und Schulungsbereich in prominenter Position eingefügte Foyer mit Kassa, Bar, Ausleihe und Büroraum. Das zu beiden Seiten der Innenräume verglaste Foyer und die davon strahlenförmig abzweigenden Bereiche der Erschließungstreppe und der verglasten Galerie für den Barbetrieb bieten interessante Einblicke in das Geschehen der auf tieferem Niveau angeordneten Kletterhallen. Die Anordnung aller Hauptnutzbereiche auf der tiefer liegenden Ebene -1 ermöglicht die zentrale und übersichtliche Unterbringung der Erschließungsflächen samt Umkleiden und Nebenräumen unterhalb des Innenhofes. Ein zusätzlicher Lichthof versorgt die Serviceräume der tiefer liegenden Ebene mit viel Tageslicht. Neben den Einblicken über die verglasten Außenfassaden, den vielfältigen Sichtbeziehungen in Foyer und Besuchergalerien, sind die Aktivitäten in den Kletterhallen optimal über die verglasten Innenwände einsehbar.

Das Gebäude besitzt eine hohe Wiedererkennung, zielt aber in seiner starken landschaftlichen Bezugnahme auf eine gute Integration in den umgebenden Natur- und Landschaftsraum. Es bedient sich weniger Details und Materialien, die massive Gebäudehülle ist fugenlos in Ortbeton mit gestockter Oberfläche und natürlichen Zuschlägen aus örtlichem Kalkgestein gefertigt. Die Dachfläche wird als fünfte Fassade interpretiert.

Der neue Parkplatz ist durch eine gemeinsame Ein- und Ausfahrt geregelt und soll eine einfache und übersichtliche Verkehrssituation schaffen. Die Stellplätze sind als nicht versiegelte Oberflächen mit dazwischen liegendem Grünstreifen und Bäumen als Schattenspender errichtet.
Dieses breite Abstandsgrün nimmt den Erschließungsweg zur Kletterhalle, verschiedene Sitzgelegenheiten, sowie die Fahrradstellplätze auf.