SS 508 Penserjoch - Pfitscherjoch - Steinschlagschutzarbeiten

SS 508 Penserjoch - Pfitscherjoch - Steinschlagschutzarbeiten

Die Staatstraße von 508 beginnt in Bozen führt über das Penserjoch und endet nach 100 km auf dem Pfitscherjoch. Sie ist eine Panoramastraßse und erfreut sich bei den Tourenfahrern großer Beliebtheit.
Als Bergstraße überwindet sie in zahlreichen Kehren große Höhenunterschiede und verläuft in mittleren Gefälle entlang von steilen Hängen, besonders im Abschnitt vom Penserjoch nach Sterzing. Der geologische Aufbau aus typisch altkristallinen Gesteinseinheiten wie Glimmerschiefer und glimmerreichen Paragneisen mit typischen Quarzeinschaltungen entlang der Störungen, die stabilere Felsbereiche von instabilen Zonen aus Gesteinszerreibsel und Kataklasit trennen. Das Material das eine schlechte Durchlässigkeit besitzt, die Hangneigung und der nicht kanalisierte Abfluss der Oberflächenwässer begünstigen eine Abnahme der mechanischen Eigenschaften und eine Erhöhung der Sturzphänomene. Die Einwirkung von Frost-Tauwechsel, welche hauptsächlich im Frühjahr aktiv ist, erhöht die Absturzgefahr. Mit der geologischen Instabilität hatten schon die ANAS zu kämpfen, was die vielen Schutzbauten und Felsverhängungen bezeugen. Nach dem Übergang der SS 508 zum Land, wurde der Abschnitt von km 52,900 - 64,150 geologisch untersucht. Auf dem untersuchten Straßenabschnitt wurden 6 Gefahrenstellen ausfindig gemacht, die abzusichern waren, die Schutzmaßnahmen reichen von einigen wenigen m² Schutznetzen bis hin zu Konsolidierungen mit Ankerbalken aus Stahlbeton.

Zuständiges Amt

Abteilung 11, Amt für Geologie und Baustoffprüfung 11.6

Projektbeteiligte

Ressortdirektor
Dr. Arch. Josef March
Abteilungsdirektor der Abteilung 12 Straßendienst
Dr. Ing. Maurizio Patat
Abteilungsdirektor der Abteilung 10 Tiefbau
Dr. Ing. Valentino Pagani
Amtsdirektor des Amtes für Geologie und Baustoffprüfung
Dr. Geol. Ludwig Nössing
Amtsdirektor des Straßendienstes
Geom. Martin Kanitscheider
Projektsteuerer
Geom. Egon Engl
Gesamtplaner
Dr. Ing. Peter Endrich
Bauleiter
Dr. Ing. Peter Endrich
Geologische Bauassistenz
Dr. Maria Luise Gögl
Abnahmeprüfer
Dr. Ing. Flavio Mussner

Baukosten und Kubatur

Insgesamt hat das Amt für Geologie seit 2006 auf der SS508 in 3 Baulosen und mit 3 Dringlichkeitsprojekten insgesamt 15 Gefahrenstellen auf 11 km Straße geologisch und bautechnisch koordiniert. Die Baukosten bis zum Abschluss der Arbeiten teilen sich wie folgt auf:

Unterteilung der Kosten am Ende der Arbeiten - Baulos
Baulos 1 km 60,750 - 61,180 937.000,00 €
Baulos 2 km 60,100 - 60,250 112.000,00 €
Baulos 3 km 59,500 - 60,000 ca e 64,000 - 64,100 451.000,00 €
Unterteilung der Kosten am Ende der Arbeiten - Dringlichkeitseingriff bei
Dringlichkeitseingriff bei km 64,100 80.000,00 €
Dringlichkeitseingriff bei km 64,000 23.000,00 €
Dringlichkeitseingriff bei km 60,750 70.000,00 €

Bauzeiten

Bauzeiten - Baulos
Baulos 1 km 60,750 - 61,180 18.09.06 – 30.05.08
Baulos 2 km 60,100 - 60,250 01.10.07 – 24.12.07
Baulos 3 km 59,500 - 60,000 ca und 64,000 - 64,100 20.03.09 – 15.10.09
Bauzeiten - Dringlichkeitseingriff
Dringlichkeitseingriff bei km 64,100 04.03.07 – 24.03.07
Dringlichkeitseingriff bei km 64,000 08.02.07 – 08.03.07
Dringlichkeitseingriff bei km 60,750 04.10.10 – 16.06.11

Nach einer eingehenden geologischen Studie der Trasse im Jahre 2004 war im Juli 2005 das Vorprojekt erstellt, die Baukosten für die Absicherung der 6 Gefahrenstellen wurde auf 1.350.000,00 € geschätzt und lagen über das für Staatstraßen vorgesehene Finanzierungsprogramm. Deshalb wurde eine Prioritätenliste erstellt nach der die Planung und Ausführung der Arbeiten erfolgen sollte.
Seit 2006 wurde die Straße auf einer Länge von ca. 11 km abschnittweise gesichert, die Absicherungsarbeiten, welche in 3 Baulosen durchgeführt wurden, waren im Juni 2011 definitiv abgeschlossen. Während der gesamten Bauarbeiten wurde die Straße nie für den Verkehr gesperrt.

 

Im Einzelnen betrafen die Baulose folgende Abschnitte und Eingriffstypologien:
Baulos 1 km 60,750 - 61,180 Sicherung und Konsolidierungsbauten
Baulos 2 km 60,100 - 60,250 Hangsicherungsarbeiten
Baulos 3 km 59,500 - 60,000 ca und 64,000 - 64,100 Fels- und Hangsicherungsarbeiten
Im Einzelnen betrafen die Baulose folgende Abschnitte - Dringlichkeitseingriff :
Dringlichkeitseingriff bei km 64,100 Felsabtrag
Dringlichkeitseingriff bei km 64,000 Felssicherung
Dringlichkeitseingriff bei km 60,750 Hangkonsolidierung

Während der Bauarbeiten kam es immer wieder zu geologischen Dringlichkeiten wo man sofort reagieren musste um diese Gefahrenstellen abzusichern. Erwähnt soll der Felsabtrag bei km 64,100 ca. unterhalb von Elzenbaum werden, wo man im Februar 2007 einen Felsturm von 1.900 m³ mit dem hydraulischen Hammer in Tag- und Nachtarbeit abtragen musste, da eine Sprengung, wegen der Nähe zu Gebäuden, aus Sicherheitsgründen ausgeschlossen werden musste.
Der Baubetrieb wurde vom Straßendienst Eisacktal auch dafür genützt kleinere und größere Instandhaltungseingriffe zu tätigen, die das Amt für Geologie und Baustoffprüfung beratend unterstützt.