Villnöß - Naturparkhaus

Neubau des Naturparkhauses, der Grundschule und des Kindergartens in St. Magdalena - Villnöß

Im Jahr 2004 wurde von der Landesregierung beschlossen, in St. Magdalena - Villnöß, am Zusammenfluss des Blauerbaches, des Vastelbaches und Villnößerbaches ein Naturparkhaus für den Naturpark Puez-Geisler (Externer Link) zu errichten. Dieses neue nun realisiertes Informationszentrum wird das Tor zum Naturpark Puez-Geisler sein. Gleichzeitig wurde beschlossen, das in den frühen 80er Jahren an dieser Stelle erbaute Schulgebäude durch einen Neubau zu ersetzen, da das alte Schulgebäude nicht mehr sanierungsfähig war. Die Möglichkeit das Naturparkhaus und die Schule gemeinsam zu planen, eröffnete auch den Weg für ein innovatives Projekt, mit welchem in der Führung und Betreuung Synergien in der Umweltbildungsarbeit genutzt werden konnten. Gemeinsam mit den beiden Strukturen wurde über dem Villnößerbach eine neue Fußgängerbrücke gebaut, die für Besucher einen einladenden Zugang zum Naturparkhaus bildet.
Im Frühjahr 2005 wurde von der Autonomen Provinz Bozen ein EU-weiter Planungswettbewerb ausgeschrieben. Von den 122 eingereichten Projekten sah das Siegerprojekt, der Architekten Stefan Burger & Birgit Rudacs aus München, die Errichtung eines Gebäudeensembles aus zwei eigenständigen Baukörpern vor, dem Naturparkhaus für den Puez-Geisler und dem Schulhaus. Durch die sensible Stellung der Gebäude zueinander wurde über Verengung und Öffnung ein räumlich differenzierter Ort geschaffen, der die Funktionen Kultur und Bildung aufnehmen kann.

Die Bauzone umfasst eine Gesamtfläche von 5.372 m². Das Bauvolumen des 2-geschossigen Naturparkhauses beträgt 2590 m³, jenes der 3-geschossigen Grundschule und des Kindergartens 5.410 m³, insgesamt also 8.000 m³.

Zuständiges Amt

Abteilung 11, Amt für Hochbau Ost 11.1

Projektbeteiligte

Gesamtkoordinator
Dr. Arch. Josef March
Amtsdirektor
Dr. Arch. Enzo Campana
Projektsteuerer
Geom. Hans Peter Santer
Gesamtplaner
Burger Rudacs Architekten, München
Bauleiter
Burger Rudacs Architekten, München
Dr. Ing. Hermann Leitner, Vahrn

Baukosten und Kubatur

Gesamtkosten (gemäß genehmigtem Vorprojekt zur Realisierung des Projektes)
8 Millionen Euro

Die Kosten sind auf zwei öffentliche Körperschaften folgendermaßen aufgeteilt:
Autonome Provinz Bozen: 3,4 Millionen Euro           
Gemeinde Villnöß: 4,6 Millionen Euro

Kubatur
ca. 8000 m³

Bauzeiten

Planungsphase
Juni 2005 - August 2007
Bauzeit
März 2007 - Juli 2009
Einrichtung
Juli 2009 - Dezember 2009
Übergabe
Dezember 2009

Die beiden Gebäude-Baukörper sind aus pigmentiertem Sichtbeton gegossen. Die Oberfläche der Außenwände wurde steinmetzartig gestockt, um die Zuschläge Granitsand und Kalkschotter wieder freizulegen. Im Inneren prägt eine Lärchenholzverschalung die Aufenthaltsräume der Häuser. Diese Holzauskleidung ist über die großen Fensterrahmen in der Außenwand wieder spürbar.
Auf Grund der exponierten Lage und Draufsicht erfahren die Dachflächen der beiden Gebäude besondere Beachtung in ihrer Ausbildung. Mit einer mageren, extensiven Begrünung ohne Bewässerung, ähnlich einer Schotterflur sind die Dachflächen in die landschaftliche Umgebung eingebettet.
Das Naturparkhaus verfügt über rund 300 m² reiner Ausstellungsfläche, einen Empfangsbereich mit Infopoint, sowie einen Medien- und Vortragssaal. Das Naturparkhaus und die Ausstellungsflächen sind durch die gezielt gesetzten Ausblicke in die Natur architektonisch und thematisch gegliedert. Eine gegenläufige Treppe verbindet den unteren mit dem oberen Bereich der Dauerausstellung. Ein- und Ausstieg der Treppen bewirken die Lage des dramaturgischen Höhepunktes, des Blickes auf die Geislergruppe, am Endpunkt der Ausstellung.
Das Konzept des Naturparkhauses möchte seine Besucher und Besucherinnen für die Region und ihre Naturphänomene begeistern, sowie sie für die Ziele und Maßnahmen des Naturschutzes sensibilisieren.
Die angrenzende Grundschule verfügt über 4 Klassenzimmer, 2 Ausweichräume, und einen Gymnastikraum, der als Mehrzweckraum von Schule und Gemeinde, und in den Sommermonaten vom Naturparkhaus auch als Ausstellungsraum genutzt werden kann. Der eingruppige Kindergarten ist im Erdgeschoss als eigene Einheit, jedoch mit räumlicher Verbindung zur Schule organisiert.