Bozen - Silvius-Magnago-Platz

Planungswettbewerb zur Neugestaltung des Silvius-Magnago-Platzes

Im Oktober 2010 wurde mit Beschluss der Landesregierung der Landhausplatz zu Ehren des Altlandeshauptmannes in Silvius-Magnago-Platz umbenannt. Dies wurde zum Anlass genommen, um einen Planungswettbewerb auszuschreiben. Der Platz soll durch die Gestaltung im Rahmen des Wettbewerbs jene Würde erhalten, die seinem Namen entspricht.

Auslober und Verfahren

Autonome Provinz Bozen, Südtirol
Abteilung 11 – Hochbau und Technischer Dienst
Silvius-Magnago-Platz 10
39100 Bozen

Der Wettbewerb wurde als geladener Planungswettbewerb durchgeführt. Es wurden 11 Architekten sowie die Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen und die zwei Oberschulen für Geometer in deutscher und in italienischer Sprache geladen. Insgesamt sind 10 Projekte abgegeben worden.

Entschädigung der Wettbewerbsbeiträge

In der ersten Phase erhalten die besten drei Plätze jeweils 2.500 €. Alle anderen Teilnehmer erhalten eine Spesenvergütung von 1.000 €.
In der zweiten Phase werden nach Überarbeitung der drei besten Projekte folgende Preisgelder vergeben:

1. Preis: 4.000 €
2. Preis: 2.500 €
3. Preis: 2.000 €

Ablauf, Eckdaten und Ergebnis des Wettbewerbs

06.03.2012 - Auslobung
03.04.2012 - Kolloquium
01.06.2012 - Abgabe der Wettbewerbsarbeiten
20.06.2012 - Jurysitzung
12.07.2012 - Kolloquium
19.10.2012 - Abgabe der überarbeiteten Wettbewerbsarbeiten
30.11.2012 - Jurysitzung

Auflistung Teilnehmer

1° Preis:
Arch. Stanislao Fierro
I-39100 Bozen

2° Preis:
Arch. Werner Tscholl
I-39021 Morter

3° Preis:
Modus Architects
I-39042 Brixen

Sonstige Teilnehmer:

  • Feld 72
    A-1070 Wien
  • LAAC Architekten
    A-6020 Innsbruck
  • Arch. Claudio Lucchin
    I-39100 Bozen
  • Arch. Christoph Mayr Fingerle
    I-39100 Bozen
  • Plasma Studio
    I-39030 Sexten
  • Arch. Oswald Zoeggeler
    I-39100 Bozen
  • Oberschule für Geometer in italienischer Sprache

Präsentation Siegerprojekt

Arch. Stanislao Fierro

Leitidee

„Ausgehend von der Meinung, dass der Platz in seiner jetzigen Beschaffenheit schon eine enorme Ausdrucksfähigkeit besitzt, sind wir der Meinung, dass diese nur noch durch einen sensiblen und einfachen Eingriff unterstrichen werden muss.“ (Zit.)

Architektonische Aspekte

Das Projekt basiert auf gezielte kleine Eingriffe:

  • das Ersetzen der vielen unterschiedlichen Bodenbeläge mit einem einheitlichen harmonischen Material
  • das Umstellen des Laurinbrunnens in den Bahnhofspark
  • das korrekte Positionieren von Sitzmöglichkeiten, Wasserspiele, 3 Totems, Poller, usw.
  • Änderungen an Treppen und Rampen vor Landtagsgebäude und Kirche

Funktionale Aspekte

Zugänglichkeit / Parkmöglichkeiten

Die Entscheidung die Platzmitte freizuhalten, unterstreicht die visuellen Achsen und hebt die Zugänge zu den einzelnen Gebäuden klarer hervor. Die Sitzelemente, welche senkrecht zur Laurinstraße positioniert werden, laden zum Verweilen ein. Die Zufahrtmöglichkeit wird durch versenkbare Poller geregelt. Die neuen Abstellplätze (52 Fahrräder, 26 Motorräder) befinden sich außerhalb des Platzes,dies gewährleistet einen hindernisfreien Zugang.

Beleuchtung

  • Strahler an den Fassaden
  • Bodenstrahler erzeugen eine Grundhelligkeit
  • integrierte Beleuchtung in Sitzelemente, Baumbehälter, Wasserspielen

Materialwahl / Entwässerung / Lüftungsöffnungen Tiefgarage

Für den Platz wird ein einheitlicher Belag in Beton vorgesehen. Unterschiedlich breite Streifen mit variierenden Farbnuancen und Strukturen gliedern die Fläche. Die Entwässerung wird durch eine Schlitzrinne gewährleistet, sowie durch Kanäle in den Lüftungsgittern. 6 neue Sitzelemente aus Porphyrblöcken und 3 Totem aus Stahl werden auf dem Platz positioniert und zwei Wasserspiele in die neu geplanten Lüftungsgitter integriert. Der neu gestaltete Platz wird durch sein Material ans Territorium gebunden, indem Spuren von unterschiedlichen Gesteinssorten aus den Flüssen Südtirols dem Bodenbelag zugesetzt werden.

Stellungnahme der Jury

Das Projekt hat seine Schlichtheit bewahrt, doch an Kraft und Eleganz gewonnen. Der Platz hat eine klare Gliederung, Zugang bzw. Zufahrt sind gut gelöst. Die Sitzbänke stehen im Schatten des Baums. Die Idee, verschiedene Gesteinszuschläge aus dem Geschiebe der Flüsse zu verwenden erlaubt eine Spielbreite der Gestaltung in Bezug auf Farbe und Oberfläche. Die großformatigen Platten vernetzen die umgebenden Gebäude und binden die vorhandenen Lüftungsöffnungen ein. Insgesamt zeigt der Entwurf eine pragmatische Herangehensweise, die eine Machbarkeit auch innerhalb enger ökonomischer Grenzen gewährleistet. Der Gewinn an Gestaltungsqualität in der Überarbeitung ist hervor zu heben.