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Talentcenter: Landesregierung gibt grünes Licht

Das Land Südtirol und die Handelskammer Bozen richten gemeinsam ein "Talentcenter" ein. Standardisierte Testverfahren mit professionellen Beratungsgesprächen sollen dabei verzahnt werden.

Hilfestellung bei Ausbildungs- und Berufswahl soll bald ein "Talentcenter" bieten. (Foto: LPA/Berufsbildung)

Schülerinnen und Schüler, aber auch Eltern sind oftmals ratlos und überfordert angesichts der vielen Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten. Vieles ist möglich, aber was ist das Passende für das eigene Kind? Mit dem Projekt "Talentcenter" der Handelskammer Bozen in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Ausbildungs- und Berufsberatung wollen beide Partner Jugendliche und deren Eltern bei der richtigen Ausbildungs- und Berufswahl unterstützen. In der heutigen Sitzung (22. Oktober) hat die Landesregierung für die Errichtung eines Talentcenters in Bozen grünes Licht gegeben. "Mit dem Talentcenter starten wir zum einen ein innovatives Projekt, das Jugendlichen eine neue Grundlage bietet, um eine freie, gereifte Entscheidung in ihrem zukünftigen Ausbildungs- und Berufsweg zu treffen", betonte Landesrat Philipp Achammer, der den Beschlussentwurf vorgelegt hatte.

Die Idee, die hinter der Kooperationsvereinbarung zwischen dem Land Südtirol und der Handelskammer Bozen steckt, ist, deutsch- und Italienischsprachigen Schülerinnen und Schülern der Mittelschule sowie deren Eltern eine weitere Hilfe bei der Ausbildungs- und Berufsorientierung zu bieten. Über ein standardisiertes Testverfahren werden Talente, Neigungen, Fähigkeiten oder berufsrelevante Fertigkeiten junger Menschen identifiziert. Neben eines Logik- und Wissenstests werden auch motorische Fähigkeiten, Geschicklichkeit oder Koordination ermittelt. Die Testergebnisse können anschließend als Grundlage für ein Beratungsgespräch dienen.

"Die Fachleute im Landesamt für Ausbildungs- und Berufsberatung haben jahrelange Erfahrung darin, Jugendliche in ihrer Ausbildung- und Berufswahl zu beraten. Sie werden helfen, die Testergebnisse zu analysieren und einzuordnen", sagte Landesrat Achammer, der in der Landesregierung für Bildungsförderung zuständig ist. Er und Handelskammerpräsident Michl Ebner sind sich darin einig, dass Fähigkeiten und Fertigkeiten bei jungen Menschen nicht früh genug geweckt und entdeckt werden könnten. "Wenn wir dann die Ergebnisse des Talentreports mit der professionellen und individuellen Beratung im Amt für Ausbildungs- und Berufsberatung verzahnen, runden wir in Sachen Berufsorientierung unser Hilfsangebot für Mittelschülerinnen und Mittelschüler ab", erklärte Landesrat Achammer. Das Talentcenter sei somit eine weitere Chance, Jugendliche bei der richtigen Bildungs- und Berufswahl zu begleiten. Rund 5000 Jugendliche sollen im Verlauf eines Schuljahres getestet werden. Mehrere Teststationen erlauben, 30 Jugendliche gleichzeitig zu testen.

Die Kooperationsvereinbarung zwischen Land Südtirol und Handelskammer Bozen sieht vor, dass mit der Errichtung und Führung des Talentcenters das Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen WIFO beauftragt ist. Das Amt für Ausbildungs- und Berufsberatung übernimmt hingegen die beratende Funktion. Verantwortlich für die Koordinierung und für den fachlichen Austausch zeichnet eine gemeinsame Fachgruppe, die sich aus Expertinnen und Experten der beiden Einrichtungen zusammensetzt.

LPA/jw

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