Aktuelles

Mobilität: Wasserstoff-Offensive am Start

Die emissionsfreie Mobilität voranzutreiben, ist erklärtes Ziel der Landesregierung. In Zusammenarbeit mit der EU hat sie zwei weitere Projekte für Fahrzeuge mit Brennstoffzellen-Antrieb genehmigt.

LR Alfreider: "Wir wollen die Batterie- und Brennstoffzellentechnologien in allen Sektoren der Mobilität fördern und die dafür notwendige Infrastruktur aufbauen." (Foto: LPA/SASA)

Das Land will in punkto Mobilität lokal verstärkt emissionsarme und saubere Antriebstechnologien förden und startet eine "Wasserstoff-Offensive". Dazu hat die Landesregierung heute (12. November) auf Vorschlag von Mobiliätslandesrat Daniel Alfreider zwei Vorhaben genehmigt. Alfreider betont: "Mit der Unterstützung der EU wollen wir die Batterie- und Brennstoffzellentechnologien in allen Sektoren der Südtiroler Mobilität verstärkt fördern und die dafür notwendige Infrastruktur aufbauen." Durch den Einsatz sauberer Energiequellen wolle die Regierung Südtirol zu einer Modellregion für nachhaltige alpine Mobilität entwickeln - "mit Vorteilen für Bürger und Umwelt", sagte der Landesrat.

Saubere Energie für Antriebe anzapfen

Gerade weil Mobilität sehr viel Energie verbrauche, könne man mit innovativen Technologien saubere Energie anzapfen und die Kohelnstoffdioxidemissionen verringern, so Alfreider. Zwei weitere Schritte in diese Richtung setzt die Landesregierung mit den genehmigten EU-Projekten JIVE und MEHRLIN. Beide Projekte sehen den Ankauf und die Wartung von zwölf neuen elektrischen Brennstoffzellenbussen (JIVE) sowie die Realisierung der zugehörigen Betankungs- und Logistikinfrastruktur (MEHRLIN) vor.

Für die Anschaffung der zwölf elektrischen Brennstoffzellenbussen beträgt der Finanzierungsanteil der EU 200.000 Euro je Fahrzeug. Die restlichen 650.000 Euro je Fahrzeug steuert das Land bei. Weiters fallen für die Wartung der zwölf elektrischen Brennstoffzellenbusse in den kommenden acht Jahren Kosten von 648.000 Euro pro Jahr an.

Für den Bau der zugehörigen Betankungs- und Logistikinfrastruktur am Betriebshof der SASA sieht die EU einen Finanzierungsanteil in Höhe von 750.000 Euro vor. Die restlichen 1.350000 Euro finanziert das Land.  Insgesamt investiert das Land Südtirol somit 14,3 Millionen Euro in die zwei EU-Projekte.

Die Projekte JIVE und MEHRLIN werden in Zusammenarbeit zwischen dem Land, der Inhouse-Gesellschaft des Landes "Städtischer Autobus Service AG" (SASA) und dem Wasserstoffzentrum IIT in Bozen umgesetzt.

Investition in Null-Emission

In der Umsetzungsphase befindet sich derzeit zudem das bereits im Dezember 2018 genehmigte EU-Projekt LIFEalps. Mit diesem Projekt soll Südtirol flächendeckend mit der für Batterie- und Wasserstofffahrzeuge notwendigen Infrastruktur ausgestattet werden. So sollen bis 2025 möglichst viele Fahrzeuge mit Null Emissionen unterwegs sein. Darüber hinaus soll mit dem Projekt auch das Schnellladungsnetz von Batteriefahrzeugen und -autobussen erweitert und zusätzliche Wasserstofftankstellen geöffnet und Leihfahrzeugflotten ausgebaut werden. Sechs von 13 Schnellladesäulen für batteriebetriebene Elektroautos wurden bereits installiert, die restlichen folgen innerhalb Frühling.

Investiert werden in das LIFEalps-Projekt insgesamt rund 22,6 Millionen Euro. An den Investitionen beteiligen sich die SASA als Hauptprojektträger und weiters die Energiegesellschaft Alperia, das Vinschger Energiekonsortium VEK, die Stadtwerke Bruneck, die Südtiroler Transportstrukturen AG STA, die Europäische Akademie EURAC und die Brennerautobahngesellschaft A22 mit insgesamt 7,8 Millionen Euro. Die EU-Förderung beläuft sich auf 7,9 Millionen Euro.

In Fahrt mit Brennstoffzellentechnologie

Insgesamt werden im Bereich Brennstoffzellentechnologie die Kräfte im Land gebündelt: So hast daas Ressort für Mobilität und Infrastrukturen und das Ressort für Umwelt und Energie für die weitere Planung vergangene Woche mit Zustimmung der Landesregierung ein "H2-Team Südtirol" eingesetzt, wie Alfreider heute berichtet hat: "Zusammen mit den weiteren Partnern wollen wir verstärkt in diese Technologie investieren. Südtirol hat durch seine enorme Wasserkraft ein enormes Potential, diese saubere Energie auf regionaler Ebene für Mobilitäts- und Transitlösungen besser zu nutzen." Vertreten sind im H2-Team Südtirol neben den beiden Ressorts auch das IIT, die EURAC, die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz, die Landeabteilung Innovation und die A22. Die Gruppe wird eine H2-Strategie für Südtirol entwickeln.

LPA/san

Bildergalerie

Beschlüsse der Landesregierung vom 12.11.2019