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Überdurchschnittlich warm und nass: Das war 2019

Das Jahr 2019 geht als überdurchschnittlich warmes Jahr in die Wettergeschichte ein, berichten die Meteorologen vom Landeswetterdienst im Hydrographischen Amt in der Agentur für Bevölkerungsschutz.

Mach es wie die Sonnenuhr - zähl die heit'ren Stunden nur: Dieses Motto passt nicht nur an den Beginn des neuen Jahres, sondern kennzeichnet auch die abgelaufenen zwölf Monate. Sonnenuhr auf dem Widum in St. Leonhard/Abtei. Foto: LPA/Maja Clara

In ganz Südtirol lagen die Temperaturen um einen bis eineinhalb Grad Celsius über den langjährigen Durchschnittswerten, fasst Landesmeteorologe Dieter Peterlin das vergangene Jahr zusammen: Bis auf den zu kühlen Monat Mai lagen die Temperaturen in allen Monaten durchgehend über dem Durchschnitt.

Höchsttemperatur gerade noch unter 40 Grad

Die höchste Temperatur des Jahres betrug 39,9 Grad und wurde am 27. Juni bei Nordföhn in St. Martin in Passeier gemessen. Am kältesten war es am 28. Februar in Welsberg mit minus 23,6 Grad.

30 Prozent mehr Niederschläge

2019 war ein ausgesprochen niederschlagsreiches Jahr: Südtirolweit hat es um rund 30 Prozent mehr geregnet und geschneit als im langjährigen Durchschnitt, legt Peterlin dar: Dass die jährliche Niederschlagsmenge insgesamt so hochj ausfält, geht maßgeblich auf den Monat November mit seinen Unwetterereignissen ab Monatsmitte zurück.

Blick in die Wetterannalen: Alle zwölf Monate im Überblick

Das Wetter im Jänner war häufig von einer Nordströmung beeinflusst. An der Alpennordseite sowie am Hauptkamm wurden sehr große Schneemengen verzeichnet, während der Süden Südtirols föhnbedingt die meiste Zeit trocken verlief.

Der Februar begann mit einem ergiebigen Wintereinbruch, der auf der Brennerautobahn zu einem Verkehrskollaps führte. In den Tälern fielen meist zwischen 20 und 50 Zentimeter Schnee. Danach herrschte eine stabile Hochdrucklage mit viel Sonne, vor allem in der zweiten Monatshälfte.

Der März war wie schon der Februar ein überdurchschnittlich milder Monat. Bei den Niederschlägen fällt ein Nord-Süd-Gefälle auf: Im Wipptal war es deutlich nasser als im Raum Bozen.

Der April war deutlich zu nass, insgesamt äußerst wechselhaft und von zwei Gegensätzen gekennzeichnet: Zwei markante Winterrückfälle standen einem warmen Osterwochenende gegenüber. Ende des Monats zog die erste starke Gewitterfront mit Hagel übers Land.

Im Hinblick auf die Temperaturen tanzte der Mai aus der Reihe: Während alle anderen Monate überdurchschnittlich warm verliefen, war es im Mai so kühl wie seit dem Jahr 1991 nicht mehr. Außerdem schien die Sonne relativ wenig, immer wieder regnete es.

Pünktlich zum meteorologischen Sommerbeginn stiegen die Temperaturen steil an: Der Juni war der zweitheißeste seit Beginn der Aufzeichnungen. Dazu beigetragen hat vor allem eine ausgeprägte Hitzewelle am Ende des Monats mit einigen Temperaturrekorden.

Charakterisierend für den Juli waren die vielen Gewitter. Seit Messbeginn im Jahre 2007 wurde noch nie eine so hohe Anzahl an Blitzen verzeichnet - sowohl an einzelnen Tagen wie auch im ganzen Monat.

Gewitter kennzeichneten auch den August, vor allem aufgrund eines starken Hagelereignisses in Bozen und Umgebung am 6. August. Wie auch schon die beiden Vorgängermonate war auch dieser Sommermonat wärmer als im Durchschnitt.

Anfang September folgte der erste Wintereinbruch bis in mittlere Höhenlagen. Die darauffolgenden Wochen verliefen relativ ruhig.

Auch im Oktober wurden keine besonderen Wetterereignisse aufgezeichnet. Beide Monate waren überdurchschnittlich mild, die Niederschläge lagen hingegen mehr oder weniger im Mittel.

Alles andere als ruhig verlief hingegen der November: Acht Mittelmeertiefs in rascher Abfolge brachten extreme Niederschlagsmengen mit sich, die zu zahlreichen Problemen wie Schneebruch, Stromausfällen und Straßensperren führten. In Teilen des Pustertals war noch kein Monat seit Messbeginn so nass wie dieser November.

Im Dezember drehte die Strömung von Süd auf Nord und die größten Niederschläge konzentrierten sich auf Alpenhauptkamm. Aber auch im restlichen Land hat es ausgiebig geregnet und geschneit, schließt Dieter Peterlin vom Landeswetterdienst im Hydrographischen Amt in der Agentur für Bevölkerungsschutz den Jahresrückblick.

LPA/mac

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