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Naturgefahren: Besserer Schutz durch Bewusstseinsbildung

Vorbeugung auch durch Selbstschutz: Auf diesem Prinzip basiert das grenzüberschreitende Projekt Risikokommunikationsstrategien RiKoSt mit Informationstagen in acht Südtiroler Gemeinden.

Naturgefahren scheinen mit VR-Brillen zum Greifen nahe, im Bild bei der Langen Nacht der Forschung am 27. September 2019, im Zentrum Projektleiter Gallmetzer. (Foto: LPA/Maja Clara)

Gut informiert – besser geschützt: Unter diesem Motto wird durch das Projekt Risikokommunikationsstrategien - kurz RiKoSt - seit April 2018 die Resilienz gegenüber Naturgefahren durch bewusstseinsbildende Maßnahmen gesteigert, berichtet Projektleiter Willigis Gallmetzer von der Landesagentur für Bevölkerungsschutz. Nun ist das Projekt in eine neue Phase eingetreten: In vier Mittel- und Oberschulen wurde im vergangenen Jahr informiert, in noch einmal so vielen wird die Bewusstseinsbildung in diesem Jahr fortgesetzt.

Acht Stationen ab 8. Februar

Im Februar gehen eigens ausgebildete Studentinnen und Studenten auf Straßen und Plätze in acht Gemeinden, um die Kenntnis der Bevölkerung über Naturgefahren im Allgemeinen und Gefahrenzonenpläne im Besonderen zu erweitern. Den Auftakt bildet an diesem Samstag, 8. Februar, Bozen; die Runde endet am 26. Februar in Graun im Vinschgau. Dazwischen liegen als weitere Stationen Kiens (11. Februar), Branzoll (13. Februar), Prags (14. Februar), Brixen (17. Februar), Meran (21. Februar) und Sterzing (24. Februar).

Die Bedeutung der verschiedenen Farben auf den Gefahrenzonenplänen wird dabei auch durch Virtual-Reality-Brillen veranschaulicht: So sind die mit roter Farbe gekennzeichneten Zonen sehr hohen Gefahren ausgesetzt, in den blauen Zonen besteht hohe Gefahr, in den gelben mittlere.

Eigenverantwortung für Selbstschutz und Widerstandsfähigkeit

Vor allem in der Vorbeugung zur Verhinderung von Katastrophen und beim Selbstschutz ist eine gut geschulte Haltung von grundlegender Bedeutung, betont der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Rudolf Pollinger: "Es ist wichtig, die Bürgerinnen und Bürger über eventuell eintretende Extremereignisse aufzuklären und sie dazu zu motivieren, selbst Verantwortung für Eigenschutz und Widerstandsfähigkeit zu übernehmen". Denn wer gut vorbereitet ist, entwickelt die Fähigkeit der Resilienz, kann also in einer Krisensituation in geeigneter Weise auf Bedrohungen reagieren und leidet nicht unter einer Unterbrechung der externen Versorgung.

Agentur für Bevölkerungsschutz federführend

Die Agentur für Bevölkerungsschutz ist in diesem grenzüberschreitenden Projekt Risikokommunikationsstrategien RiKoSt federführend, gemeinsam mit Eurac Research und der Abteilung Wasserwirtschaft der Kärntner Landesregierung. Weitere Partner sind das Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung, die Landesabteilung Forstwirtschaft, der Gemeindenverband, die Freie Universität Bozen unibz und die Bezirksbehörde der Ostalpen (Autorità di Distretto delle Alpi Orientali).

Allgemeine Informationen und Details zum Projekt, das über das Operationelle Programm Interreg V A Italien-Österreich des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE 2014-2020 finanziert wird, gibt's auf dem Internetportal der Agentur für Bevölkerungsschutz sowie im Faltblatt im Anhang.

LPA/mac

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