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Berufsbildung: Ausbildungspläne für Schuljahr 2020/21 begutachtet

Berufsbildungskommission genehmigt Ausbildungspläne der deutschen sowie italienischen Berufsbildung, der Fachschulen und der Berufsschule für das Kunsthandwerk.

Die Landeskommission für Berufsbildung unter dem Vorsitz von LR Achammer (2. v. l.) hat die Ausbildungspläne für das Schuljahr 2017/18 gutgeheißen. (Foto: LPA/Edith Benischek)

Im Unterschied zu den Gymnasien und Fachoberschulen müssen die Ausbildungspläne der Landesberufsschulen alljährlich genehmigt werden. Gestern (24. Oktober) traf sich hierfür die Landeskommission für Berufsbildung unter dem Vorsitz von Bildungslandesrat Philipp Achammer, um die Pläne der Landesdirektion der deutschsprachigen sowie italienischsprachigen Berufsbildung und der Landesberufsschule für das Kunsthandwerk Gröden für das Bildungsjahr 2020/21 zu begutachten. Der Kommission gehören neben Landesrat Achammer auch der Landesrat für die italienische Berufsbildung, Giuliano Vettorato, die Direktoren der deutschsprachigen und italienischsprachigen Landesdirektion der Berufsbildung, Gustav Tschenett und Renzo Roncat, sowie Vertreter der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen und des Dienstleistungssektors an.

Bildungskonzept der Berufsschulen weiterhin stärken

Die Ausbildungspläne der deutschen Berufsschulen sowie der Fachschulen für Land- und Hauswirtschaft stehen überwiegend im Zeichen der Konsolidierung jener Ausrichtung, die sich in den vergangenen Jahren abgezeichnet hat. "Unsere Berufsausbildung hat einen sehr guten Ruf, eben weil wir eine qualitativ hochwertige Ausbildung sicherstellen", betonte Landesrat Achammer. Insbesondere das duale System der Berufsausbildung sei ein Erfolgsmodell. "Zum einen bieten wir Jugendlichen im Bereich der beruflichen Bildung gute Voraussetzungen für das Arbeitsleben, vielfältige Karriere- und Entwicklungschancen, zum anderen benötigt Südtirols Wirtschaft gut ausgebildete Fachkräfte. Eine berufliche Karriere aufgrund praktischer Ausbildung ist somit so aussichtsreich wie nie", sagte Achammer.

Jede Maßnahme, die dazu beitrage, die Berufsausbildung oder eben die duale Ausbildung weiterhin zu stärken, sie noch attraktiver zu machen, sei nicht nur begrüßenswert, sondern auch notwendig, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und um Qualität in den einzelnen Wirtschaftssektoren garantieren zu können.

Was auf der Agenda für 2020/21 steht

Um die Attraktivität der Berufsbildung insgesamt hoch zu halten, werden den Jugendlichen regelmäßig neue Ausbildungsangebote ermöglicht. So werde im kommenden Schuljahr an der Fachschule für Obst-, Wein- und Gartenbau Laimburg eine Ausbildung zum Winzer eingeführt, informierte Gustav Tschenett, Bildungsdirektor und Direktor der Landesdirektion deutschsprachige Berufsbildung. Aber auch auf den Fachkräftemangel in den Kindergärten reagiert man: 2020/21 soll eine berufsbegleitende Ausbildung für pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Kindergarten starten. Zwei Jahre soll sie dauern.

Herausforderungen anpacken

"Erhebliche Rückläufe verbuchen wir vor allem bei Ausbildungsberufen im Bereich Handel. Hierfür müssen wir uns Konzepte überlegen, damit die Attraktivität der Berufsbilder aus diesem Bereich steigt und sich wieder mehr junge Menschen für diese Berufe interessieren", erklärte Tschenett. Eine weitere Herausforderung für die deutsche und italienische Berufsbildung bleibt die steigende Zahl von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund

An Bewährtem festhalten, aber Hürden überwinden

Festhalten will man am Ausbildungskonzept "Matura über die Lehre", bei dem Absolventen einer vierjährigen Berufsausbildung über einen zweijährigen berufsbegleitenden Lehrgang die Matura machen können, ohne dafür aus dem Berufsleben aussteigen zu müssen. "Durch dieses besondere Ausbildungsangebot wollen wir, dass den Absolventinnen und Absolventen der Berufs- und Fachschulen zusätzliche Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt offenstehen, aber sie auch die Option haben, auf ein Studium an einer Universität oder an einer Fachhochschule zurückzugreifen", unterstrich Landesrat Achammer. Zukünftig gelte es, in diesem Zusammenhang zwei Hürden zu nehmen: "Auf der einen Seite sollen Arbeitgeber darin bestärkt werden Lehrverträge abzuschließen. Auf der anderen Seite müssen wir Absolventinnen und Absolventen darin ermutigend unterstützen, dass sich Aufwand und Nutzen für die eigene Karrierechancen lohnen."

LPA/jw

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