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Paritätisches Schulmodell bei OSZE-Tagung in Kischinau vorgestellt

Die Besonderheiten und Vorteile des ladinischen Bildungssystems wurden bei einer internationalen Konferenz in der Republik Moldau veranschaulicht.

Das paritätische Schulmodell der ladinischen Täler wurde kürzliche bei OSZE-Tagung in Kischinau vorgestellt - Foto: OSCE/Sarah Stephan

Um "Mehrsprachige Bildung" ging es bei einer Tagung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Chișinău (zu Deutsch Kischinau), der Hauptstadt der Republik Moldau, stattgefunden hat. Die Tagung wurde in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung, Kultur und Forschung der Republik Moldau organisiert. Experten aus acht Ländern der OSZE berichteten von ihren Erfahrungen mit mehrsprachigen Bildungssystemen und deren Mehrwert. Emanuel Valentin, Mitarbeiter der Ladinischen Bildungs- und Kulturdirektion, stellte im Rahmen dieser internationalen Tagung das ladinische Bildungssystem vor.

"Diese Konferenz und ihre Ergebnisse werden zur Entwicklung der mehrsprachigen Bildung in Moldawien beitragen", zeigte sich Bildungsministerin Monica Babuc in ihrer Eröffnungsansprache überzeugt. Christophe Kamp, der Direktor des Büros des Hohen Kommissars für nationale Minderheiten (HKNM) der OSZE, unterstrich die Bedeutung der Konzepte und der erprobten Modelle in mehrsprachiger Bildung. Für Kamp ist die mehrsprachige Bildung eine der Prioritäten des HKNM, deren Zweck es ist, die Gleichberechtigung aller Schülerinnen und Schüler, unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit zu Mehrheits- oder Minderheitsgesellschaften, zu garantieren.

Als erfolgreiches Modell eines mehrsprachigen Unterrichts wurde im Rahmen der Konferenz auch auf das paritätische Bildungssystem in den ladinischen Tälern aufmerksam gemacht, das die Sprachkompetenzen in Deutsch, Italienisch und Ladinisch fördert, sowie auch in Englisch. Das Bildungssystem der Republik Moldau steht vor der großen Herausforderung, den Bedürfnissen verschiedener Sprachgruppen nachkommen zu müssen: die Mehrheit der Bevölkerung besteht aus Rumänisch-Sprechern, daneben gibt es Russisch­, Gagausisch-, Bulgarisch- und Ukrainisch-sprechende Minderheiten. Kindergärten und Schulen in Regionen, wo vornehmlich Minderheiten leben, benutzen meist Russisch als Unterrichtssprache.

LPA

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