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Neues ASTAT-Webportal macht Südtirols Nachhaltigkeit sichtbar

Wie sehr Südtirol die UNO-Indikatoren für Nachhaltigkeit erfüllt, kann seit heute jeder im vom ASTAT entwickelten SDG-Tracker nachlesen. LH Kompatscher: "Stellen uns selbst auf den Prüfstand."

LH Kompatscher (l.) und Timon Gärtner stellten das neue Online-Messinstrument des ASTAT zu den SDG-Zielen vor. (Foto: LPA/Fabio Brucculeri)

In Sachen Nachhaltigkeit will sich das Land Südtirol selbst auf den Prüfstand stellen. Möglich machen soll dies der sogenannte SDG-Tracker Südtirol, eine Online-Plattform, die Landeshauptmann Arno Kompatscher und der Direktor des Landesinstituts für Statistik (ASTAT) Timon Gärtner heute (15. Juni) in einer Pressekonferenz vorgestellt haben.

Das ASTAT hat die Plattform im Auftrag der Landesregierung entwickelt. Es stellt dort alle in Südtirol verfügbaren Daten online, die Auskunft geben über die von den Vereinten Nationen (UNO) vorgesehenen Nachhaltigkeitsziele, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDG). Auf regionaler Ebene ist dies die erste Plattform dieser Art in Europa.

Für Landeshauptmann Kompatscher ist diese Plattform "in erster Linie als unabhängiges, auf objektiven Daten fußendes Messinstrument wichtig." Immerhin habe sich die Landesregierung für die laufende Legislaturperiode die SDG's als Ziel vorgenommen und dazu im Vorjahr begonnen, eine ganzheitliche Strategie zur nachhaltigen Entwicklung zu erarbeiten. "Der SDG-Tracker hilft uns zunächst als Grundlage für unsere politischen Entscheidungen, danach aber auch, um deren Auswirkungen sichtbar zu machen und uns somit zu zeigen, wo wir den Hebel mittel- und langfristig ansetzen müssen", erklärte Kompatscher.

Mit ihren 17 SDG's will die UNO weltweit die Nachhaltigkeit - sprich eine wirtschaftlich, sozial und ökologisch ausgewogene Entwicklung vorantreiben. Die Südtiroler Plattform liefert Daten zu 16 dieser Ziele. Dass das Ziel zum "Leben unter Wasser" gänzlich fehlt, ist laut ASTAT-Direktor Timon Gärtner einfach zu erklären: "Es betrifft nur das Meer, und Südtirol grenzt nun mal an kein Meer an." Auf der Plattform sind derzeit Daten zu 80 der 248 von der UNO vorgesehenen Indikatoren sichtbar. Wie Gärtner erklärte, aktualisiert das ASTAT dort die Daten ständig und wird fortlaufend Daten zu weiteren Indikatoren hinzufügen: "Noch sind nicht alle Daten auf regionaler Ebene verfügbar. Die heute online gestellte Plattform ist daher lediglich eine Alpha-Version, sprich in der Entwicklungsphase." Landeshauptmann Kompatscher ergänzte, dass aber auch am Ende bei weitem nicht Daten zu allen Indikatoren online gestellt werden: "Das ist weder sinnvoll noch nötig, da viele Indikatoren unser Land einfach nicht betreffen - wie das Beispiel Meer ja zeigt."

Hauptdatenquelle für das ASTAT sind die vom Nationalen Statistikinstitut ISTAT auf Staatsgebiet und in den Regionen erhobenen Daten zu den UNO-Nachhaltigkeitszielen. Laut Gärnter ist für Südtirol natürlich auch die Vergleichbarkeit mit den Nachbarländern Österreich und Schweiz, und vor allem die mit den beiden anderen Euregio-Ländern Tirol und Trentino wichtig: "Auch hier stellen wir all jene Daten online, die bereits vergleich- und verfügbar sind."

Der SDG-Tracker Südtirol wurde heute Vormittag während der Pressekonferenz freigeschaltet. Die Alpha-Version erlaubt einen interaktiven Zugriff auf die Daten mit verschiedenen Darstellungsformen, territoriale Vergleiche und Trendanalysen. Der Downloadbereich erlaubt zudem Zugriff auf sämtliche Daten und Metadaten. Erreichbar ist der SDG Tracker Südtirol unter diesem Link über die Website des Landesinstituts für Statistik (ASTAT).

LPA/gst

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