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Sicher vom Hof zur Schule: 13 Euro pro Kind/Tag für besseren Busdienst

Rund 400 Kleinbusse fahren 4233 Schulkinder täglich aus der Peripherie zur Schule. Achammer und Alfreider wollen diesen Dienst für Chancengerechtigkeit und Lebensqualität weiter verbessern.

Landesräte Achammer (l.) und Alfreider stellen die Ausschreibung vor, die die Schülerverkehrsdienste bis 2025 sichert und optimiert. (Foto LPA/Ingo Dejaco)

Über eine Ausschreibung, die die Landesregierung diese Woche genehmigt hat, sollen die Schülerverkehrsdienste bis 2025 gesichert und optimiert werden. Dafür arbeiten die Ressorts der Landesräte Philipp Achammer und Daniel Alfreider zusammen. In einer Pressekonferenz haben die beiden Landesräte die Ausschreibung heute (26. Juli) im Detail vorgestellt.

Wichtigstes Ziel: Kinder und Jugendliche, die weit entfernt von der Schule oder einer Haltestelle wohnen, jeden Tag sicher zur Schule und zurück nach Hause zu bringen.

Bereits im kommenden Schuljahr werden laut Achammer 4424 Kinder und Jugendliche und somit etwa 200 mehr als bisher transportiert. So unterstreicht Bildungslandesrat Achammer, dessen Ressort die Gelder für den Dienst bereitstellt: "Gerade für Familien im ländlichen Gebiet ist diese Dienstleistung wichtig: Sie sichert gleichwertigen Zugang zur Bildung." Bildung habe einen besonderen Wert für die Gesellschaft: "Sie gewährleistet Chancengerechtigkeit." Bisher hat das Land jährlich rund acht Millionen Euro in den Dienst investiert, also etwa 1800 Euro pro Kind. Künftig werde das Land, um den Dienst weiter zu verbessern, noch mehr investieren, und zwar 2280 Euro, also 13 Euro pro Kind und pro Schultag, kündigte Achammer an: "Das ist es uns wert!"

Mobilitätslandesrat Alfreider verwies darauf, dass Mobilität ein Grundbedürfnis ist: "Es beginnt gleich morgens auf dem Schulweg." Somit seien die rund 400 Schulbus-Dienste für Kinder und Jugendliche in entlegenen Orten eine "wichtige Ergänzung zum kapillaren Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Bahn." Sie transportieren täglich tausende Schüler in Südtirol. Gerade für die Lebensqualität in den ländlichen Gebieten seien solche Dienste unerlässlich, sagte Alfreider: "Mit den Bussen werden die Kinder und Jugendlichen, die in entlegenen Orten wohnen, täglich auf 19.000 Kilometern sicher transportiert. Sie lernen bereits auf dem Weg das gemeinschaftliche Miteinander und das selbstverständliche Nutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln." Die Ausschreibung des Dienstes bis 2025 umfasst rund 50 Millionen Euro. "Dafür brauchen wir kompetente Partner, die den Dienst professionell abwickeln", unterstrich der Mobilitätslandesrat.

Ausschreibung in vier Losen

Die Landesabteilung Mobilität wird nun die Ausschreibung zur Vergabe der Dienste in die Wege leiten. Sie wird als offenes Verfahren über der EU-Schwelle durchgeführt. Dabei werden die Dienste in vier Lose eingeteilt: Burggrafenamt, Ultental, Passeiertal und Vinschgau bilden Los 1; Bozen und Umgebung, Salten Schlern, Überetsch und Unterland Los 2; Gröden, Eisacktal und Wipptal Los 3 und Pustertal mit Gadertal Los 4.

Nutzen können diese Schülerverkehrsdienste Grund- und Mittelschüler, die mindestens zwei Kilometer weit von der Schule oder der nächstgelegenen Haltestelle des öffentlichen Linienverkehrs entfernt wohnen. Für Oberschüler gilt weiterhin eine Mindestentfernung von 2,5 Kilometern. Es genügt, dass zwei Schüler der Grund- und Mittelschule einsteigen. Bei den Oberschülern müssen es vier Schüler sein.

Bereits im April sammeln die Schulen die entsprechenden Ansuchen der Familien, die das Landesamt für Schulfürsorge anschließend bewertet. Danach folgt das Dekret des Bildungslandesrates und schließlich richtet das Landesamt für Nahverkehr die Dienste ein.

SAN

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