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Bartgeier: Sichtungen melden

Zwei Bartgeier-Jungvögel sind 2019 in Martell und Trafoi zu verzeichnen. Sichtungen helfen, die Bartgeier-Population im Alpenbogen zu bestimmen. Die Bevölkerung ist eigeladen, dabei mitzuhelfen.

Zwei Bartgeier im Gleitflug: Wer den Greifvogel sieht, soll ihn fotografieren und dem Nationalpark Stilfserjoch melden. Foto: Salvatore Rossi ©

Dass heute wieder Bartgeier in den Tälern rund um das Stilfserjoch leben, ist seiner Wiederansiedelung im Alpenbogen zu verdanken. 2015 glückte die erste Naturbrut eines Bartgeiers in Südtirol seit circa 100 Jahren in HintermartellZwischen 2015 und 2018 schlüpften fünf Junggeier im Südtiroler Anteil des Nationalparks StilfserjochAuch 2019 konnten zwei Bartgeier-Bruten beobachtet werden, eine im Martelltal, die zweite im TrafoitalBeide Jungvögel sind zwischen Ende Juni und Anfang Juli aus ihrem Horst ausgeflogenDer junge Bartgeier im Martelltal erhielt den Namen "Altkaser-Martell", jener im Trafoital wurde nach einer dortigen Örtlichkeit "Fleck" getauft 

Geeigneter Lebensraum im Nationalpark 

Für Hanspeter Gunsch, Direktor des Landesamtes für den Nationalpark Stilfserjochzeigen die Bruterfolge, dass sich die Bartgeier im Nationalpark wohlfühlen"Hier finden diese Greifvögel einen idealen Lebensraum: weitläufige Hochflächen oberhalb der Waldgrenze, eine gute Thermik und ein reichliches Angebot an Huftierkadavern." 

Sichtungen fotografieren und melden 

Um die heutige Population im Alpenraum besser bestimmen zu können, kann die Bevölkerung aktiv beim Projekt mithelfen: Der Nationalpark ersucht, Informationen über Sichtungen mitzuteilen, und zwar an die Parkstation Martell unter martell.martello@stelviopark.it. Wichtig ist, Datums und Örtlichkeit (Gemeinde, Ortsbeschreibung, evtl. GPS-Daten) der Sichtung anzugebenFlugbilder sollten von guter Qualität sein und die Unterseite des Greifvogels zeigen. Die Fotos werden nur für wissenschaftliche Zwecke und mit Autorenangabe verwendet.

"Einen frei fliegenden Bartgeier zu beobachten, ist im Vinschgau inzwischen wieder möglich und ein eindrückliches Erlebnis", erklärt Landesrätin Maria Hochgruber KuenzerDie Wiederansiedelung des Bartgeiers stelle eine Bereicherung für diesen Lebensraum dar"Als Sympathieträger bei der Bevölkerung trägt er dazu bei, Identifikation zu schaffen und den Nationalpark immer mehr zu verankern", unterstreicht Kuenzer. 

Der im Volksmund als Lämmergeier verschriene Bartgeier war 1930 in den Alpen ausgerottet wordenobwohl er sich ausschließlich von Aas und Knochen ernährt. Vor über 30 Jahren startete ein internationales Wiederansiedelungsprojekt im Alpenraum, an dem sich der Nationalpark Stilfserjoch seit dem Jahr 2000 beteiligt.

mpi

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