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Flussraummanagement mittleres Eisacktal: Rückschau und Ausblick

Der Hochwasserschutz von Brixen und Vahrn wurde beim Flussraumforum im Haus Voitsberg in Vahrn am Mittwoch (4. Dezember) vorgestellt und besprochen.

Naherholungszone am Schalderer Bach; es fehlen noch Bepflanzungen und weitere Strukturen. (Foto: LPA/Agentur für Bevölkerungsschutz)

Das Flussraummanagement des mittleren Eisacktals stand im Mittelpunkt der dreistündigen Veranstaltung des Projekts StadtLandFluss, bei der über 40 Teilnehmende den Hochwasserschutz für Brixen und Vahrn und die Gewässerökologie vertieften und diskutierten, berichtet der Koordinator der Steuerungsgruppe Florian Knollseisen.

Rückhaltesperre und Naherholungszone für Vahrn

Die 10 Meter hohe und 50 Meter breite Rückhaltesperre aus Stahlbeton im Schaldererbach, unterstrich Vahrns Bürgermeister Andreas Schatzer, sei in guter Zusammenarbeit mit der Landesagentur für Bevölkerungsschutz entstanden. Es sei gelungen die Belastungen durch die Baustelle geringer als angenommen zu halten. Auch eine bestmögliche Einbindung in das sensible Gebiet rund um die Kneippanlage wurde angestrebt. Jürgen Schäfer vom Landesamt für Stauanlagen informierte über die Arbeiten an der Sperre in diesem Jahr, bei denen eine Fischtreppe errichtet und das Becken strukturiert und angepasst wurde. In Bauphase befindet sich die Naherholungszone, die als Ausgleichsmaßnahme für den Bau des Brennerbasistunnels entsteht. Das Material, das durch die Erdbewegungen beim Bau der Sperre anfiel, wurde für die Modellierung der Naherholungszone verwendet, dadurch konnte der Schwerverkehr durch die Ortschaft Vahrn auf ein Minimum reduziert werden.

Vier Baulose für den Hochwasserschutz in Brixen

Das erste Baulos am Eisack in Zinggen nördlich von Brixen, erläuterte Lukas Pichler vom Landesamt für Wildbachverbauung Nord, ist abgeschlossen, im Zuge des zweiten Bauloses ist für April kommenden Jahres die Montage und Eröffnung der neuen Brücke anstelle des bestehenden Bombenbrüggeles geplant. Im darauffolgenden dritten Baulos Richtung Süden folgen umfangreiche Sicherungs- und Sanierungsarbeiten am Ufermauerwerk. Das vierte Baulos sieht den Rückbau der Sohlschwelle und Aufweitungen des orographisch linken Ufers vor. Die Errichtung der geplanten Prielarena, eines stufenartigen Flusszugangs, wird mit den Arbeiten in der gesamten Zone Priel abgestimmt, legte der Leiter der technischen Dienste in der Gemeinde Brixen Alexander Gruber dar.

Für den Abschnitt Adlerbrücke bis zum Zusammenfluss zwischen Eisack und Rienz wurde über ein aufwändiges Variantenstudium der bestmögliche Lösungsansatz erarbeitet. Nach Aufweitungen des orographisch linken Ufers kann zukünftig ein 200-jähriges Hochwasser die neu zu errichtende Adlerbrücke passieren. Um die negativen Auswirkungen der Aufweitungen im Bereich der Rappanlagen zu minimieren und die entstehenden Freiräume optimal in den städtischen Kontext zu integrieren, werden nun Gestaltungsvorschläge ausgearbeitet.

Vier Maßnahmen für die Flussraumökologie

Ein 750 Meter langer Abschnitt im Bereich Albeins-Schrambach wird mit 350.000 Euro Umweltgeldern neu strukturiert, stellte der Direktor des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord in der Agentur für Bevölkerungsschutz Alexander Pramstraller als eine von vier Maßnahmen im Bereich Ökologie vor. Weitere Maßnahmen betreffen die Fischpassierbarkeit des Eisacks bei Aicha, die Renaturierung des Felderergrabens bei Neustift und weitere Strukturierungsmaßnahmen im Eisack in der Industriezone südlich von Brixen.

Über eine Biotop-Vernetzung in der Millander Au berichtete Steuerungsgruppen-Koordinator Florian Knollseisen, dabei wurden zwei Brutwände für den Eisvogel und eine mähbare Feuchtwiese mit Kleingewässern angelegt. Eine Studie über Neophyten (gebietsfremde Pflanzen) entsteht im Austausch mit dem Landesamt für Forstplanung und jenem für Landschaftsökologie.

LPA/mac

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