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Fünf Jahre Elternbriefe

Über 20.000 Mütter und Väter in Südtirol lesen die „Elternbriefe". Vor fünf Jahren hat das Land erstmals einen Elternbrief herausgegeben, seitdem begleiten acht Ausgaben Eltern bei der Erziehung des Kindes - von der Geburt bis zum 13. Lebensjahr. Für Familienlandesrätin Waltraud Deeg sind die Broschüren ein "unverzichtbares Instrument der Familienbildung".

Pressekonferenz zum fünften Geburtstag der Elternbriefe mit Projektleiterin Schmid, Landesrätin Deeg und Ressortdirektor Stefan Walder - Foto: LPA/Karin Leiter

"Beziehungs- und Erziehungsaufgaben werden immer komplexer. Aus diesem Grund ist es wichtig, Väter und Mütter zu unterstützen und zu stärken. Mit den Elternbriefen können wir ihnen einen wertvollen Ratgeber mit auf dem Weg geben", erklärt Deeg. Die Landesregierung habe in dieser Legislaturperiode einen Schwerpunkt auf die Familie gelegt, die Familienagentur ins Leben gerufen, die Familiengelder erhöht und unterstütze verstärkt Projekte zur Elternbildung wie die Elternbriefe, so die Landesrätin. Ziel sei es unter anderem, die Familien und die Allgemeinheit für die große Bedeutung der Kindheit für das gesamte Leben zu sensibilisieren. Noch mehr Potenzial ortet die Landesrätin bei der Einbeziehung der Väter: Einer Umfrage zufolge wird die Zeitschrift vorwiegend von Müttern gelesen (rund 58%), während in rund 40 Prozent der Familien beide Elternteile zu den Lesern gehören.

Die Bedeutung der Elternbriefe für die Förderung der Erziehungskompetenz sei international anerkannt, erklärte auch der Direktor der Familienagentur Stefan Walder. Die ersten Exemplare wurden 1946 in den USA entwickelt; 1969 erschienen die ersten deutschsprachigen Elternbriefe, 2010 der erste in Südtirol. Im Unterschied zu anderen Ländern setzen die Südtiroler Elternbriefe aber bereits vor der Geburt an und decken die verschiedenen Entwicklungsphasen des Kindes von der Schwangerschaft bis in das Jugendalter ab. Bei den Elternbriefen nimmt Südtirol italienweit eine Vorreiterrolle ein; im restlichen Italien gibt es keine vergleichbare Informationsreihe für Eltern.

Die Texte stützen sich auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aus den Bereichen Pädagogik, Kleinkindforschung, Entwicklungspsychologie, Gesundheit, Ernährung und Recht. In den Elternbriefen finden Eltern Anregungen für den Alltag mit dem Kind, Informationen zu Themen, die für die jeweiligen Entwicklungsschritte des Kindes aktuell sind sowie Orientierung in der Erziehung. Angebote für Mütter, Väter und Kinder in Südtirol runden die Information ab. Neben Informationen zu Erziehung oder Familienalltag thematisieren die Elternbriefe auch die Paarbeziehung. "Die Elternbriefe sollen Mut machen: Keine Mutter, kein Vater, kein Kind ist perfekt. Wir wollen zu einem entspannten Familienalltag beitragen", erklärt Projektleiterin Gudrun Schmid, die von der ersten Stunde an die Elternbriefe betreut.

Heute sind die Elternbriefe äußerst beliebt: Die Nachfrage hat sich in fünf Jahren verfünffacht. Mehr als 15.000 Südtiroler Familien erhalten die Elternbriefe auf Bestellung kostenlos nach Hause, zudem gehen sie an 1500 Fachleute und Interessierte. Dank der Zusammenarbeit mit dem Gesundheits- und Sozialressort sowie dem deutschen, italienischen und ladinischen Bildungsressorts des Landes erfolgt die Verteilung auch über die Krankenhäuser, Frauenärzte, Bibliotheken, Gemeinden und Schulen.

Es gibt acht verschiedene Ausgaben der Elternbriefe: Die Reihe beginnt mit einem Elternbrief über die Schwangerschaft und die Geburt, gefolgt von vier Ausgaben über die ersten Monate mit Baby und die ersten drei Jahre mit Kleinkind. Weitere Ausgaben umfassen das Kindesalter von drei bis fünf, von fünf und sieben sowie das Jugendalter und die Pubertät. Die Familienagentur möchte die Reihe auf insgesamt zehn Elternbriefe erhöhen und das Alter bis zum 18. Lebensjahr miteinbeziehen: Zwei weitere Ausgaben sollen das Alter von sieben bis zehn Jahren und von 14 bis 18 Jahren umfassen.

 

Informationen:
Familienagentur des Landes
Bozen, Gamperstraße
Projektkoordinatorin Gudrun Schmid (Tel.: 0471 413381, gudrun.schmid@provinz.bz.it)
www.provinz.bz.it/elternbriefe (Elternbriefe zum Herunterladen)

LPA

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