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Diskussion über neues Kinderbetreuungskonzept mit KVW

Familienlandesrätin Waltraud Deeg will das Kinderbetreuungssystem in Südtirol besser aufstellen. Dazu hat eine Arbeitsgruppe in ihrem Ressort ein Konzept erarbeitet, das die Landesrätin über den Sommer in einer Reihe von Treffen vorstellen und diskutieren wird. Zum Auftakt traf sich Waltraud Deeg kürzlich mit der KVW-Landesleitung.

LRin Deeg startete kürzlich die Diskussion über ein neues Kinderbetreuungskonzept beim KVW in Bozen./Foto LPA

Im Gespräch mit der KVW-Landesleitung wies Familienlandesrätin Deeg auf die Bedeutung der frühen Jahre für die gesunde Entwicklung der Kinder hin: "Der Fokus unseres Konzeptes liegt daher auf Maßnahmen, die pädagogisch wertvoll sind, aber auch auf die Qualität der Arbeitsbedingungen des Personals Rücksicht nehmen." So solle ein angemessener Betreuungsschlüssel festgelegt werden ebenso wie einheitliche Richtlinien für Gruppengrößen und infrastrukturelle Ausstattung. Ein Mindestangebot müsse die Grundversorgung in jeder Gemeinde garantieren. Um die Kontinuität in der Betreuung zu gewährleisten, wolle man eine angemessene Entlohnung und Absicherung des Betreuungspersonals sicherstellen sowie dessen regelmäßige Aus- und Weiterbildung. KVW-Geschäftsführer Werner Atz stellte die Frage in den Raum, ob das neue Konzept Änderungen in Bezug auf das Eintrittsalter in den Kindergarten vorsehe. "Das derzeitige pädagogische Konzept der Kindergärten ist für Kinder ab drei Jahren gedacht", gab die Landesrätin zu bedenken.

Was die Finanzierung  anlangt sehe man ein neues Abrechnungsmodell mit weniger bürokratischem Aufwand vor, sagte Landesrätin Deeg im Gespräch mit der KVW-Landesleitung. Angestrebt werden solle eine Finanzierung aller Formen von Betreuungseinrichtungen mit Beteiligung der öffentlichen Hand sowie leistbare und planbare Kosten für die Familien selbst. Zur Kostenfrage sagte die Landesrätin: "Dass die Umsetzung etwas kosten wird, ist klar - und das darf sie auch, denn wenn es Familien und Kindern gut geht, können wir viele Folgeprobleme verhindern. Das ist für mich eine nachhaltige Investition in die Zukunft." Landesrätin Deeg verwies zudem darauf, dass derzeit nur acht Millionen Euro aus dem Landeshaushalt jährlich in die Kinderbetreuung fließen würden. Zum Vergleich: Über 70 Millionen im Jahr werden für direkte finanzielle Unterstützung von Familien bereitgestellt. 

Die KVW-Landesleitung dankte der Landesrätin dafür, dass sie dieses wichtige Thema angehe. Eine Auseinandersetzung damit sei längst überfällig, zumal die Kleinkindbetreuung als Grundversorgungsdienst gelten sollte.

rm

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