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Kinderbetreuung: LRin Deeg trifft Dachverband für Soziales und Gesundheit

Eine gerechte und einheitliche Regelung der Kinderbetreuung in Südtirol wünschten sich Vertreter der Organisationen im Dachverband für Soziales und Gesundheit bei der Vorstellung des neuen Betreuungskonzeptes durch Familienlandesrätin Waltraud Deeg am Dienstag Abend (23.06.) in Bozen.

LRin Deeg stellte kürzlich das neue Kinderbetreuungskonzept dem Dachverband für Soziales und Gesundheit vor./Foto LPA Karin Leiter

 "Das neue Betreuungskonzept beruht auf Maßnahmen, die pädagogisch wertvoll sind, aber auch auf die fachliche Kompetenz und Qualität der Arbeitsbedingungen des Personals abzielen", betonte Landesrätin Deeg bei dem Treffen mit dem Dachverband für Soziales und Gesundheit gestern Abend (23.06.) in Bozen. Neben den Ausschussmitgliedern waren auch die Vertreter der verschiedenen Organisationen im Dachverband - die Südtiroler Plattform für Alleinerziehende, der Arbeitskreis Eltern Behinderter AEB, der Elternverband hörgeschädigter Kinder und der Verein Donne Nissà  - anwesend.

Nach der Vorstellung der wesentlichen Punkte des neuen Betreuungskonzeptes, das unter anderem auf einheitliche Qualität in der Kinderbetreuung, bessere Entlohnung und Absicherung des Betreuungspersonals, ein garantiertes Mindestangebot an Betreuungsplätzen und ein neues Finanzierungsmodell setzt, folgte die Diskussion mit den Anwesenden. Einig war man sich darüber, dass Handlungsbedarf bestehe. Derzeit sind die Zugangskriterien zu den "Kitas" von Gemeinde zu Gemeinde verschieden. "Eine gerechte und einheitliche Regelung wäre wünschenswert", betonten einige Anwesende. Georg Leimstädtner, Direktor des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit, sprach sich für angemessene Vergabeverfahren im Interesse der Frauen und für ein möglichst  buntes Angebot aus, das den verschiedenen Bedürfnissen gerecht werde. Ida Lanbacher, Präsidentin der Südtiroler Plattform für Alleinerziehende, wies auf die Wichtigkeit eines landesweiten Betreuungsangebotes hin: "Gerade Alleinerziehende sind sehr stark darauf angewiesen", so Lanbacher. Wichtig seien ein vereinfachter Zugang und ein einheitliches Niveau bei den Preisen.

Eingehend  diskutiert wurde über das bestehende Vergabesystem: Die Tatsache, dass die Dienste immer wieder neu ausgeschrieben werden, führt einerseits dazu, dass sich die Anbieter gegenseitig unterbieten und im Gegenzug bei Material- oder Personalkosten sparen. "Auch hier gilt es anzusetzen", so die Landesrätin, die auf einheitliche Qualitätsstandards und Akkreditierungskriterien bei der Vergabe der Dienste setzen will. Hervorgehoben wurde auch der häufige Wechsel in der Führung und damit auch des Betreuungspersonals infolge der Ausschreibungen. Die Landesrätin erinnerte daran, dass die hohe Fluktuation des Betreuungspersonals verschiedene Gründe habe: "In der Kinderbetreuung sind die Löhne teilweise sehr niedrig und die Absicherung des Personals unzufriedenstellend. Dies führt zu häufigem Personalwechsel, währenddem die Kinder in den ersten Lebensjahren vor allem Kontinuität bei den Bezugspersonen bräuchten." Hier sei auf Kollektivvertragsebene anzusetzen, so die Landesrätin.  Es gebe aber auch viele Synergien, die man besser ausschöpfen könnte, etwa durch die gemeinsame Nutzung bestehender Infrastrukturen für Kleinkinder.

Gefordert wurde schließlich, dass Kinder mit Beeinträchtigung gleichen Zugang zu regulären Betreuungsangeboten und zur Sommerbetreuung haben sollten. Dies setze allerdings die Verfügbarkeit von zusätzlichem Fachpersonal voraus, hieß es in der Diskussion mit den Vertretern der verschiedenen Organisationen im Dachverband. In den nächsten Wochen stellt Landesrätin Deeg die neuen Leitlinien zur Kinderbetreuung in Südtirol weiteren Sozialpartnern und Interessensgruppen vor.

 

rm

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