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Kinderbetreuung: LRin Deeg stellt Landesbäuerinnen neues Konzept vor

Familienlandesrätin Waltraud Deeg will das bestehende Kinderbetreuungssystem in Südtirol verbessern. Gestern, 4. August, stellte sie die neuen Leitlinien dem Landesbäuerinnenrat vor.

LRin Deeg hat den Landesbäuerinnen das neue Konzept der Kinderbetreuung vorgestellt - Foto: LPA/Carmen Plaseller

Seit mehreren Wochen ist Familienlandesrätin Waltraud Deeg landauf und landab unterwegs, um die neuen Leitlinien für den qualitativen und quantitativen Ausbau familienunterstützender Kinderbetreuungsangebote vorzustellen und bei allen Interessensgruppen Anregungen hierfür zu sammeln. Gestern fand ein Treffen mit dem Landesbäuerinnenrat am Frötscherhof in Brixen statt. Einführend verwies die Familienlandesrätin auf die Bedeutung der frühen Jahre für die gesunde Entwicklung der Kinder: "Der Fokus unseres Konzeptes liegt daher auf Maßnahmen, die pädagogisch wertvoll sind, aber auch auf die Qualität der Arbeitsbedingungen des Personals Rücksicht nehmen. "Bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige, familienunterstützende Betreuungsangebote sind als Grundversorgungsdienst für die Familien und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unerlässlich."

Landesrätin Deeg betonte aber auch, dass das Kinderbetreuungskonzept nur eine von mehreren Maßnahmen und Wegen darstelle, mit denen Familien unterstützt werden sollten. Wichtig für Familien, die ihre Kinder zu Hause betreuen, wäre die Rentenabsicherung für Erziehungszeiten, doch diese Materie liege in der Entscheidungskompetenz des Staates. "Derzeit können wir nur die freiwillige Weiterversicherung von Erziehungszeiten bezuschussen", erklärte Landesrätin Deeg. 

Die neuen Leitlinien sehen die Errichtung einer Kompetenzstelle in der Familienagentur des Landes vor, in der einheitliche Richtlinien und Standards definiert werden. Um eine altersgerechte Betreuung zu gewährleisten, setzt man auf angemessene Betreuungsschlüssel und kleinere Gruppengrößen. "Dem häufigen Wechsel des Betreuungspersonals wollen wir durch eine angemessene Entlohnung und Absicherung entgegenwirken. Die Arbeit mit Kleinkindern ist eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe, es darf nicht sein, dass sie unangemessen entlohnt wird", so die Landesrätin. Auch Standards für die Aus- und Weiterbildung des Personals wolle man festlegen.

Was die Anzahl der Betreuungsplätze angeht, soll laut Konzept ein Mindestangebot in jeder Gemeinde vorhanden sein. Dazu will man sich an den EU-Vorgaben orientieren, die Betreuungsplätze für 33 Prozent der Kinder im Alter von neun Monaten bis zu drei Jahren vorsehen. Das Angebot in Südtirol bietet derzeit Platz für rund 25 Prozent der Kleinkinder bis zu drei Jahren. Regelmäßige Bedarfserhebungen vor Ort sollen zudem Aufschluss darüber geben, ob ein weiterer Ausbau vonnöten ist.

"Uns ist es ein Anliegen, dass Frauen die Möglichkeit haben zu wählen, wenn es um die Betreuungsform ihrer Kinder geht", so Landesbäuerin Hiltraud Neuhauser Erschbaumer. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten die unter der Federführung der Bäuerinnenorganisation ausgebildeten Tagesmütter. "Es muss sichergestellt werden, dass Frauen - vor allem jene auf dem Land - die Sicherheit bekommen, dass in ihrem näheren Umfeld geeignete Strukturen vorhanden sind. Auch das gehört zur ländlichen Entwicklung", waren sich Landesrätin und Landesbäuerin einig.

LPA

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