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LRin Deeg zum Vatertag: "Väter sind Vorbilder"
"Väter spielen für die kognitive und emotionale Entwicklung ihrer Kinder eine spezifische, nicht ersetzbare Rolle." Darauf weist Familienlandesrätin Waltraud Deeg anlässlich des morgigen Vatertages hin. Das Bewusstsein hierfür müsse gestärkt werden.
Für Südtirol wurden erstmals im Rahmen der ASTAT-Studie "Lebensformen und Werthaltungen in Südtirol" (2007) die Themen "Vaterschaft" sowie "Geschlechtsrollenkonzepte" anhand einer repräsentativen Stichprobe erfragt. Hierbei äußerten 60,6 Prozent der Väter, sich mehr Zeit für ihre Kinder zu wünschen. Demgegenüber steht die Tatsache, dass nur zehn Prozent der im öffentlichen Dienst beschäftigen Väter Elternzeit beanspruchen. Bei den privat Beschäftigten liegt der Anteil bei fünf Prozent. "In der Regel übernimmt der Mann nach einer Familiengründung infolge seines höheren Einkommens den Haupterwerb, und die Partnerin bzw. Mutter entscheidet sich aus familiären Gründen eher für die Teilzeit", bemerkt Landesrätin Deeg.
Viermal so viel Frauen in Teilzeit
Dies bestätigt auch eine Studie unter den Landesbediensteten, die im Dezember 2015 vorgestellt wurde. Demnach arbeiten 54,1 Prozent der Frauen in der Landesverwaltung in einem Teilzeitverhältnis, während es bei den Männern nur 12,9 Prozent sind. "Dabei ist die Beteiligung der Väter an der Betreuung und Versorgung der Kinder von Anfang an für deren kognitive und emotionale Entwicklung sehr wichtig", meint die Familienlandesrätin. Durch Entwicklungspsychologie und Bildungsforschung sei mehrfach belegt, dass Kinder von engagierten Vätern langfristig eine bessere psychosoziale Entwicklung und einen höheren Bildungserfolg aufweisen würden.
Elternzeit schmackhaft machen
"Wir arbeiten daran, durch eine zusätzliche finanzielle Unterstützung für Familien, Väter vermehrt zu motivieren, ihr Recht auf Elternzeit in Anspruch zu nehmen", bestätigt die Familienlandesrätin. Die Mittel hierfür wurden bereits vom Regionalrat aus dem Fonds der Rentenrückzahlungen der Regionalratsabgeordneten im Oktober 2015 genehmigt. Neben finanzieller Unterstützung brauche es laut Landesrätin Deeg aber auch Information und Begleitung, um Väter in ihrer wichtigen Rolle zu stärken. So fördert die Landesfamilienagentur durch Bildungs- und Beratungsangebote die aktive Einbeziehung der Väter in die Entwicklung- und Erziehungsarbeit ihrer Kinder und unterstützt mehrere Männerberatungsstellen finanziell.
Familienfreundliche Arbeitswelt hilft Vätern
"Auch eine familienfreundliche Arbeitswelt trägt dazu bei, dass Männer ihre Väterrolle wahrnehmen", ist Landesrätin Deeg überzeugt. "Und wenn Arbeitgeber für Familien offen sind, wirkt sich dies positiv auf die Motivation der Mitarbeiter aus." Schließlich müssten laut Deeg auch traditionelle Rollenbilder überwunden werden: "Zum Vatertag geht daher ein Lob an alle Väter, die für die Familie da sind und den Kindern möglichst viel Zeit widmen. Sie sind Vorbilder für die eigenen Söhne und für die Gesellschaft. Und wenn Vater und Mutter die Elternschaft gemeinsam tragen, dann ist ein großer Schritt zur Stärkung der Familien getan."
rm
