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Kleinkindbetreuung: LRin Deeg zu Gast im Beirat für Chancengleichheit

Um das neue Finanzierungsmodell für Kleinkindbetreuung ging es kürzlich in einer Sitzung des Landesbeirates für Chancengleichheit mit Landesrätin Waltraud Deeg.

Der Beirat für Chancengleichheit im Gespräch mit LRin Waltraud Deeg./Foto LPA

"Ziel ist es, den Familien ausreichende, leistbare und pädagogisch hochwertige Betreuungsangebote in jeder Gemeinde anzubieten. Wir müssen sicherstellen, dass die Kinder wirklich gut aufgehoben sind, denn dies ist für ihre spätere Entwicklung von großer Bedeutung", betonte Landesrätin Waltraud Deeg in der letzten Sitzung des Landesbeirates für Chancengleichheit vor der Sommerpause. Die Familienlandesrätin erläuterte im Detail das neue Finanzierungsmodell für Kleinkindbetreuung. Demnach soll es eine einheitliche Finanzierung und Abrechnung aller Angebotsformen auf Stundenbasis geben. Ein Mindestkontingent von 12 Betreuungsstunden pro Woche und Kind soll die Kontinuität aus pädagogischer Sicht gewährleisten. "Das neue Finanzierungsmodell ist nur ein Teil des Gesamtpaketes, mit dem wir die Dienste der Kinderbetreuung in Südtirol quantitativ und qualitativ ausbauen wollen", betonte die Landesrätin. Der Plan sehe zudem einen schrittweisen Ausbau der Dienste vor: Für 2017 soll jede Gemeinde Betreuungsplätze für mindestens 15 Prozent der Kleinkinder anbieten. Längerfristig soll jede Gemeinde Dienste für 33 Prozent der Kleinkinder abdecken, so wie es auch die EU-Vorgaben vorsehen.

Der Landesbeirat begrüßte die Harmonisierung der Kosten der verschiedenen Betreuungsmodelle, betonte jedoch erneut die Notwendigkeit einer leistbaren Kinderbetreuung, die nicht zu Lasten der Eltern und vor allem der Mütter gehen solle. "Die Familiengründung kann kein Grund dafür sein, dass Frauen ihren Beruf und damit ihre finanzielle Selbständigkeit und Absicherung für die Zukunft aufgeben müssen", unterstrich die Präsidentin des Beirates für Chancengleichheit Ulrike Oberhammer. Die Finanzierung und Bereitstellung von Kinderbetreuungseinrichtungen sei zudem ein wichtiges Thema, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf voranzutreiben, war man sich bei der Sitzung einig. Wenn die Aufteilung der Elternfreuden und –pflichten samt Elternzeiten von beiden Partnern in Anspruch genommen werde, würde einer der Hauptgründe für die Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt wegfallen, mit positiven Folgen auf die Lohn- und Pensionsschere der Frauen. Der Landesbeirat für Chancengleichheit sprach sich auch für die Einführung einer verpflichtenden Vaterschaftszeit von drei Monaten aus. "Nur so kann erreicht werden, dass Familie endlich ein Elternthema wird und nicht ausschließlich Frauensache bleibt", bemerkte Oberhammer. Familie gehe schließlich beide Eltern an.

 

rm

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