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Kleinkindbetreuung: LRin Deeg trifft Gemeindereferenten

Familienlandesrätin Waltraud Deeg stellte heute (2. September) den Gemeindereferenten das neue Finanzierungsmodell für die Kleinkindbetreuung vor.

Kleinkindbetreuung: Treffen der Gemeindereferenten mit Landesrätin Deeg./Foto LPA rm

"Die Kleinkindbetreuung ist eine der vielen Maßnahmen, um Familien zu unterstützen, und dabei liegt uns die Qualität der Dienste besonders am Herzen, denn es handelt sich um eine sensible und prägende Phase im Leben der Kinder", betonte Familienlandesrätin Waltraud Deeg heute (2. September) gegenüber den Gemeindereferenten. Sie erläuterte das neue Finanzierungsmodell für Kleinkindbetreuung, das am 9. August von der Landesregierung genehmigt wurde. "Die Kleinkindbetreuung zielt auf eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ab, weitere wichtige Ziel der Familienpolitik sind aber auch eine frühe Chancengleichheit für Kinder, die Stärkung der frühkindlichen Entwicklung und die Gleichberechtigung von Männern und Frauen", so Deeg.  

Eine klare Vorgabe für die Gemeinden ist die Schaffung von Betreuungsplätzen entsprechend dem Bedarf für mindestens 15 Prozent der ansässigen Kinder zwischen 0 und 3 Jahren bei Tagesmüttern, in Kitas oder Kinderhorten ab dem 1. Jänner 2017. "Jede Gemeinde muss einen Entwicklungsplan vorlegen", erklärte die Landesrätin. Dass man sich die Situation vor Ort genauer anschaue, sei bereits im Familienförderungsgesetz aus dem Jahr 2013 vorgesehen. "Wir sind dabei immer noch weit entfernt von 33 Prozent, welche auf europäischer Ebene empfohlen werden", bemerkte Deeg. "Kleinkindbetreuung findet dort statt, wo der normale Alltag gelebt wird, und darauf müssen wir uns einstellen", meinte der Präsident des Gemeindenverbandes Andreas Schatzer, „auch wenn dies die Gemeinden - von der Bereitstellung der Infrastrukturen bis hin zur Finanzierung - vor große Herausforderungen stellen wird". Derzeit bieten 73 Gemeinden in Südtirol Betreuungsplätze für Kinder von 0 bis 3 Jahren in Kindertagesstätten, Kinderhorte oder als Tagesmütter- bzw. Tagesväterdienste an.

Landesrätin Deeg unterstrich die zentrale Rolle der Gemeinden bei der Qualitätssicherung: "Die Akkreditierung und Vergabe der Dienste muss an Qualitätskriterien gekoppelt sein, es braucht eine intensive Kooperation mit den Trägen und den Dialog mit den Eltern". In einer eigenen Durchführungsverordnung soll die Qualität der Betreuung nun auch landesweit gesichert werden. Notwendige Schritte hierfür seien laut Deeg eine Senkung des Betreuungsschlüssels, eine Reduzierung der Gruppengröße, angemessen Infrastrukturen und kontinuierliche Qualitätskontrollen.

In der abschließenden Diskussion mit den Referenten wurde deutlich, dass es in den Gemeinden unterschiedliche Realitäten gibt. Sorgen darüber, in welche Richtung es gehen soll, machen sich vor allem jene Gemeinden, wo es noch keine Angebote gibt. "Es ist sicher sinnvoll, sich übergemeindlich zu organisieren", bemerkte Deeg in diesem Zusammenhang. "Gemeinden können Dienste entweder selbst anbieten oder sich an bestehende Dienste in anderen Gemeinden finanziell beteiligen", so Deeg.   

rm

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