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Social Media: Deeg und Tommasini rufen zu kritischem Umgang auf

Kinder und Jugendliche sind besonders den Gefahren im Netz ausgesetzt. Darauf machten die Landesräte Deeg und Tommasini zum Safer Internet Day aufmerksam.

Machten auf die Gefahren im Netz aufmerksam (v.l.): LR Tommasini, LRin Deeg und Ivo Plotheger./Foto rm

Der Safer Internet Day ist ein von der Europäischen Union initiierter weltweiter Aktionstag für mehr Sicherheit im Internet. Dass es dafür eine koordinierte Vorgehensweise der öffentlichen Stellen und die Zusammenarbeit mit Schule und Elternhaus braucht, machten IT-Landesrätin Waltraud Deeg, Bildungslandesrat Christian Tommasini und Ivo Plotegher von der Postpolizei heute (6. Februar) bei einer Pressekonferenz deutlich.  "Social Media sind per se nicht gut und nicht schlecht, es geht immer um die Frage, wie wir damit umgehen und was wir daraus machen", sagte IT-Landesrätin Deeg. Sensibilisiert werden müssten nicht nur die Eltern, sondern vor allem auch die Kinder- und Jugendlichen selbst, denn - so Deeg – "über Chatrooms, aber immer mehr auch über soziale Medien, kommen Kinder und Jugendliche nämlich mit Welten in Kontakt, die sie in Gefahr bringen – und wir reden hier gar nicht über die sogenannten Darkrooms, sondern über öffentlich einsehbare Seiten, auf die viele Kinder zugreifen, und das jeden Tag. Wichtig ist es hinzuschauen, mit den Kindern darüber zu reden und zu wissen, wo sie hingehen."  

Studien zufolge sehen viele Jugendliche in ihren Social-Media-Kanälen nicht nur ihre Hauptinformationsquelle neben dem Fernsehen und mit großem Vorsprung selbst vor den Onlineausgaben der Zeitungen, sie kommunizieren auch mit ihren Freunden fast mehr digital als analog. "Es geht um einen verantwortungsbewussten und kritischen Umgang mit den neuen Medien, darum, wie man dieses Potential bestmöglich nutzen kann", unterstrich Landesrat Christian Tommasini. Er wies auf die bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen den verantwortlichen Stellen im Land, den Schulämtern, dem Familienbeirat und der Postpolizei hin. "Nur durch eine Zusammenarbeit auf mehreren Ebenen können wir den Gefahren im Netz vorbeugen und die Jugendlichen dazu befähigen, die Informationen im Internet kritisch zu betrachten und zu entschlüsseln", so Tommasini.

Auf die umfangreiche Sensibilierungsarbeit der Postpolizei an Schulen und für Vereinigungen wies Ivo Plotegher hin: Allein im Schuljahr 2015/16 gab es 160 Informationsveranstaltungen an den Schulen, bei denen 13.000 Personen erreicht wurden. "Es fällt auf, dass bereits Kinder, die die Grundschule besuchen, ein Smartphone besitzen, und es deshalb besonders in diesem Alter wichtig ist, eine Reihe von Informationen zu geben, um mit dem Internet sicher und verantwortungsbewusst umzugehen", unterstrich Plotegher. Deshalb dehnt die Postpolizei ihre Sensibilisierungstätigkeit nun auch auf die vierten und fünften Klassen der Grundschule aus. Von größter Wichtigkeit ist aber die Rolle der Eltern, die – so Plotheger – "einen 360-Grad-Dialog mit ihren Kindern führen müssen".

Auf Kinder im Grundschulalter zielt auch ein neuer Film der Regisseurin und Produzentin Sigrid Seberich mit den Clowns Karamela & Schokola ab, der heute bei der Pressekonferenz vorgestellt wurde und am 6. März 2017 auf RAI Südtirol ausgestrahlt wird. In diesem Film werden aktuelle Themen angesprochen wie "Cybermobbing" und "Sexting" bzw. das Verschicken und Tauschen von eigenen Nacktaufnahmen über Internet und Handy. Wichtige Empfehlung von Ivo Plotegher: "Freundschaften nur mit jenen teilen, die man auch im wirklichen Leben kennt, nie persönliche Daten und Bilder an Unbekannte schicken." Denn: Sind solche Bilder und Informationen einmal in Umlauf gebracht, besteht so gut wie keine Möglichkeit mehr, deren Verbreitung zu stoppen. Auch wenn Fotos in Sozialen Netzwerken z.B. nur für "Freunde" freigegeben sind, kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese an anderen Stellen im Internet auftauchen. So können einmal verbreitete Aufnahmen auch Jahre später wieder auftauchen und den Abgebildeten schaden, beispielsweise bei der Jobsuche oder in Beziehungen.  

 

rm

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