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Vielfältige Unterstützung für Familien

Die finanzielle Unterstützung für Familien bleibt stabil: Über 74 Millionen Euro wurden im Jahr 2017 direkt an Familien in Südtirol ausbezahlt.

Sie gaben einen Überblick über die Familienleistungen 2017: Carmen Plaseller, Direktorin des Familienressorts, Landesrätin Waltraud Deeg und ASWE-Direktor Eugenio Bizzotto - Foto: LPA/Karin Leiter

In Südtirol gibt es mehrere unterschiedliche Formen der finanziellen Unterstützung, die sich speziell an Familien richtet. Heute (4. April) wurden die aktuellen Zahlen dazu präsentiert. Die Gelder werden von der Agentur für soziale und wirtschaftliche Entwicklung ASWE ausbezahlt, die Familienagentur hingegen stellt die dafür verwendeten Geldmittel. ASWE-Direktor Eugenio Bizzotto berichtete, dass 74.030.638 Euro Millionen Euro direkt an Südtirols Familien fließen. Somit gehen mehr als die Hälfte des insgesamt 135,4 Millionen Euro umfassenden Familienbudgets in Form direkter Geldmitteln an Familien.

"Die Patronate sind für uns wichtige Partner und leisten eine fundamentale Unterstützung vor Ort", hielt Bizzotto fest. Die finanzielle Unterstützung der Familien sei ein wichtiger Bereich der Südtiroler Familienpolitik, hob Landesrätin Waltraud Deeg hervor. "Während der Staat hier mit seinen jährlichen Ausschüttungen kurzfristig agiert, stehen für uns vor allem Planbarkeit und Sicherheit für die Familien auch in diesem Bereich im Vordergrund", sagte Deeg. Investitionen in Familien seien in jedem Fall Investitionen in die Zukunft, ist Deeg überzeugt.

Direkte finanzielle Unterstützung

Den größten Anteil an finanziellen Mitteln hat mit 47,4 Prozent das ehemalige Familiengeld der Region, das seit Anfang 2018 zum Landeskindergeld wurde und im Jahr 2017 28.699 Südtiroler Familien zu gute gekommen ist. An zweiter Stelle folgt mit 33,8 Millionen Euro (bzw. 45,8 Prozent) das Landesfamiliengeld, das Familien mit Kindern bis zum dritten Lebensjahr beanspruchen können. In der allgemeinen Aufteilung der Geldmittel schlägt das Landesfamiliengeld+ mit 148.400 Euro in geringerem Ausmaß zu Buche. An diese Förderungsmaßnahme ist die Auflage gebunden, dass auch der Vater seinen Teil der Elternzeit beansprucht. Im Jahr 2017 waren dies insgesamt 115 Familien, in denen der Vater durchschnittlich 2,4 Monate Kinderzeit in Anspruch genommen hat. Diese Zeit wurde von Seiten des Landes mit durchschnittlich 1270 Euro unterstützt. Diese Maßnahme habe vor allem mittelfristig eine wichtige Auswirkung, werde damit doch eine gesellschaftliche Entwicklung hin zur Umsetzung einer aktiven Vaterschaft angestoßen, stellt Familienlandesrätin Deeg fest.

Über 1,1 Millionen Euro wurden für 548 Ansuchen zur Unterstützung der rentenmäßigen Absicherung der Erziehungszeiten ausbezahlt. Für das Jahr 2017 wurden insgesamt 1353 Ansuchen in der ASWE eingereicht, weshalb auch in den kommenden Jahren ein weiterer Anstieg der öffentlichen Ausgaben für diesen Bereich zu erwarten ist. Familienlandesrätin Waltraud Deeg verwies auf die Bedeutung dieser Möglichkeit, durch welche die Altersarmut für Eltern wesentlich verringert werden könne. "Ein wichtiger Leitsatz unserer Familienpolitik ist es, Chancengleichheit zu sichern und Armut zu vermeiden. Mit der Anhebung der Beiträge für die rentenmäßige Absicherung der Erziehungszeiten gehen wir damit einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung."

Familien vielfältig begleiten

Vorgestellt wurden heute zudem einige Kennziffern zu weiteren Leistungen für Familien. Ressortdirektorin Carmen Plaseller berichtete, dass die Landesfamilienagentur rund 2,3 Millionen Euro für Projekte der Eltern- und Familienbildung ausgeschüttet hat. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Begleitung von Familien in schwierigen Situationen. Dies erfolge unter anderem über Beratungen durch das Elterntelefon, das im Vorjahr 1100 Gespräche verbuchte. "Es ist uns wichtig, dass Familien wissen, wo sie Hilfe bekommen. Daher ist die Aufklärung und Information über die vielfältigen Angebote ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt der Familienagentur", hob Direktorin Plaseller hervor. Die Ressortdirektorin berichtete zudem, dass knapp 4000 Kinder im Alter von drei Monaten bis drei Jahre im Jahr 2017 von 243 Tagesmüttern, in 67 Kitas oder in einem der 14 Kinderhorte betreut wurden. Die Kleinkindbetreuung helfe den Eltern dabei, Familien- und Arbeitszeit besser vereinbaren zu können, betonte auch Landesrätin Deeg. 68 Unternehmen teilen aktuell diesen Weg, indem sie das Audit "familieundberuf" absolviert und ihren Arbeitnehmern damit familienfreundliche Maßnahmen anbieten.

LPA

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