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Tagung: Trendforscher bescheinigt Familie Zukunft

Trendforscher Max Hergt hat auf Einladung der Familienagentur einen Blick in die Lebenswelten des Jahres 2030 gewagt.

"Man muss mutig sein und experimentieren, um innovativer in allen Bereichen zu werden. Zukunft ist immer eine Frage der Perspektive", betonte Trendforscher Max Hergt - Foto: LPA/Barbara Franzelin

"Zukunft passiert nicht, Zukunft wird gemacht", betonte Max Hergt, Trendforscher der deutschen Denkfabrik "2bAhead" bei seinem Vortrag heute (18. Mai) in Bozen. Die Digitalisierung werde künftig sicher noch mehr als bisher die Gesellschaft beeinflussen. Die Kinder seien bereits heute in diesen Prozess stark eingebunden. "Die Generationen verschieben sich und die Kommunikation wird anders, unterschiedlich", sagte Hergt zum anwesenden Publikum, das aus Vertretern von Gremien, Organisationen und Vereinen aus dem Familienbereich bestand. Man müsse Unterschiede weiterdenken, da ganz neue Arten von Bedürfnissen entstehen. Auch der Arbeitsbereich unterliege ständigen Veränderungen. Dabei sei das Arbeiten im Netzwerk besonders wichtig und werde dies auch künftig sein. "Man muss mutig sein und experimentieren, um innovativer in allen Bereichen zu werden. Zukunft ist immer eine Frage der Perspektive", hielt der Zukunftsforscher fest.

Vorausgegangen war dem Vortrag eine Diskussionsrunde mit Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landesrat Richard Theiner und Landesrätin Waltraud Deeg. Landeshauptmann Kompatscher wies darauf hin, dass Familie auch heute noch von vielen Jugendlichen als ein wichtiges Lebensziel empfunden wird. "Familie ist viel mehr als ausgedrückt werden kann", so Kompatscher. Es gehe darum, Familien zu unterstützen, finanziell und strukturell, aber vor allem auch kulturell-gesellschaftlich. "Die Entscheidung für Familie soll nicht eine Entscheidung gegen etwas Anderes sein", hob der Landeshauptmann hervor. Das gemeinsame Ziel müsse es sein, dass die Gesellschaft als Ganzes familienfreundlicher wird. Denn nicht die Politik allein, sondern vor allem die Gesellschaft müsse Familien tragen, auch in schwierigen Lebensphasen. "Familie ist ein wichtiger Wert, den wir als Gesellschaft tragen wollen", hob Kompatscher hervor.

Auf die Frage, was für sie Familie sei, antwortete Landesrätin Waltraud Deeg, dass es das Wichtigste und Unersetzbarste sei, das im Leben passieren kann. Gerade darum sei es wichtig, Familie bestmöglich auch von der öffentlichen Seite zu unterstützen und zu begleiten. In diesem Zusammenhang sei die Gründung der Familienagentur zu nennen, die sich immer stärker zur Kompetenzstelle im Bereich Familie entwickle. Landesrat Richard Theiner berichtete, dass das Familiengesetz entstanden sei, um Familie organisch zu regeln. Um die Vielfältigkeit von Familie bestmöglich zu berücksichtigen, habe das Gesetz daher auch viele Väter und Mütter. "Es freut mich besonders festzustellen, dass bereits heute mehr gemacht wurde, als ursprünglich vorgesehen", stellte der ehemalige Landesrat für Familie fest.

Die Veranstaltung fand im Hauptsitz der OberAlp AG statt, die eines von 68 zertifiziert familienfreundlichen Unternehmen in Südtirol ist. "Familie ist eine Herausforderung und kann – um die Kletterhalle in unserer heutigen unmittelbaren Umgebung zu berücksichtigen – auch als Seilschaft bezeichnet werden, die viele unterschiedliche Partner und Fähigkeiten benötigt, um erfolgreich den Gipfel zu besteigen", sagte Familienagentur-Direktorin Isabella Summa, die die Veranstaltung moderierte.

LPA

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