Projects & Sensibilisation

Die Koordinierungsstelle für Integration organisiert Projekte mit dem Ziel, die Bevölkerung für die Fragen der Migration, Integration und Inklusion von Menschen mit Migrationshintergrund zu sensibilisieren. Die Koordinierungsstelle unterstützt durch finanzielle Beiträge Projekte mit integrativem/inklusivem Charakter der Gemeinden, Bezirksgemeinschaften, Organisationen ohne Gewinnabsicht und Genossenschaften zugunsten neuer Bürger*innen.

Einwanderervereine in Südtirol

Vereine von Menschen mit Migrationserfahrung spielen für ausländische Gemeinschaften im Einwanderungsgebiet eine zentrale Rolle. Sie sind wichtige Bezugspunkte für die Eingewanderten und können gerade in der ersten Zeit nach der Ankunft als Türöffner dienen. Sie dienen dem Erhalt der Herkunftssprache und -kultur und der Netzwerkarbeit mit der lokalen Bevölkerung.

Die Koordinierungsstelle für Integration sah deshalb die Notwendigkeit, eine Bestandsaufnahme der in Südtirol tätigen Einwanderervereine vorzunehmen. Die Ergebnisse dieser Erhebung, welche die Genossenschaft Savera im Autrag der Koordinierungsstelle durchgeführt hat, geben ein Bild der aktuellen Situation und sind in einer kleinen Datenbank und in einer Broschüre erfasst.

Vereine in Datenbank und als Broschüre

Das Broschüre heruntergeladen und ausgedruckt werden.

Es steht als pdf als Broschüre oder online als Datenbank bereit:

In unserer Zeit spielen die Förderung der Inklusion und die Einbeziehung von Einwanderern in allen gesellschaftlichen Bereichen und Initiativen eine sehr wichtige Rolle: Einwanderer, deren Rechte geschützt sind und die gut integriert sind, tragen stärker zur Entwicklung ihrer Herkunfts- und Aufnahmeländer bei. Die Gesellschaft muss die Erfahrung und die Fähigkeiten, die Menschen mit einer Migrationsgeschichte haben, erkennen und in der Lage sein, sie zu nutzen.

Bei der Integration von Zugewanderten haben Vereine eine große Bedeutung: sie bieten gezielte Tätigkeiten und Projekte an, die den Einstieg in der Aufnahmegemeinde erleichtern. Durch den Kontakt zu den Vereinen verbessern Migranten und Migrantinnen ihre Sprachkenntnisse, lernen die Umgebung besser kennen, treten mit den Einheimischen in Kontakt, erwerben neue Fähigkeiten und entwickeln ein Zugehörigkeitsgefühl - und sei es nur durch das Gefühl, bekannt und anerkannt zu sein. Dies ist wichtig, um den Bürgersinn zu erlangen, der die Grundlage für ein gutes Zusammenleben bildet.

Migranten und Migrantinnen erfüllen grundlegende Aufgaben, um die europäischen Volkswirtschaften funktionsfähig zu halten. So entfällt in Italien fast ein Fünftel der Beschäftigten im Baugewerbe, in der Landwirtschaft und im Hotel- und Gaststättengewerbe auf Ausländer und Ausländerinnen und 69% der Beschäftigten im häuslichen Bereich . Im Jahr 2019 liegt der Anteil der Ausländer und Ausländerinnen an der Gesamtbevölkerung Südtirols bei 9,6% ("Dossier statistico IDOS 2020"). Diese Zahl verdeutlicht, dass die Einbeziehung und Einbindung von Einwanderern eine relevante gesellschaftliche Aufgabe darstellen.

Anlässlich des Internationalen Tages der Migranten wollte die Koordinierungsstelle für Integration in Zusammenarbeit mit anderen Landesämtern, mit einigen Schulen und mit den Vereinen, den Menschen mit einer Migrationsgeschichte ein Gesicht geben, die tagtäglich ihren Beitrag in wesentlichen Berufen leisten.

Schüler und Schülerinnen einiger Oberschulen in Bozen, Meran und St. Ulrich i. Gröden haben sich hierfür durch die Vereine in Kontakt mit Migranten und Migrantinnen gesetzt und derer tägliche Arbeit fotografisch aufgenommen. Die Fotodokumentationen wurden am 18. Dezember 2020 auf den Webseiten und Infoscreens der Koordinierungsstelle für Integration und der Projektpartner (Landesämter, Schulen, Vereine) gestellt.

Das Projekt "Kooperation und Resonanz" wird im Jahr 2021 zur Wanderausstellung "Resonance".

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Die Projektpartner

… in den Landesabteilungen:

  • Irene Costa (Ladinische Schule und Kultur)
  • Inge Niederfriniger, Barbara Gramegna (Pädagogische Abteilung/ Referat Migration)
  • Nadja Schuster (Abteilung Soziales)
  • Sara Cappello (Abteilung Italienische Kultur)

  

… in den Schulen:  

  

Vereine und Sozialgenossenschaften:

… für die Wanderausstellung:

  • Uli Prugger und Alfonso Demetz, Gründer und Geschäftsführer der GRUPPE GUT

Projektkoordination: Dagmar Emeri


Warum gibt es den Internationale Tag der Migranten?

Der im Jahr 2000 von der UNO ausgerufene Internationale Tag der Migranten soll die Öffentlichkeit weltweit auf das Schicksal und die Probleme der Menschen lenken, die ihr Heimatland angesichts anhaltender Konflikte, Kriege, Menschenrechtsverletzungen und Armut verlassen haben. Am 18. Dezember 1990 wurde die Internationale Konvention zum Schutz der Rechte aller Wanderarbeitnehmer und ihrer Familienangehörigen von der UN-Vollversammlung angenommen. Sie ist der primäre internationale Standard, mit dem Regierungen ihre nationalen gesetzlichen Schutzmechanismen messen sollten. Der Schutz der UN-Wanderarbeiterkonvention erstreckt sich auch auf Personen, die sich illegal im Land aufhalten oder illegal einer Beschäftigung nachgehen. Am 10. Dezember 2018 wurde der unter Führung der Generalversammlung der Vereinten Nationen erarbeitete Globale Pakt für eine sichere, geordnete und reguläre Migration von 164 Staaten angenommen.

Am 18. Dezember 2019 hat die Koordinierungsstelle für Integration durch zwei Sensibilisierungsaktionen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf International Tag der Migranten gelenkt.

In der Stadtbibliothek Bozen wurden Lebendige Bibliotheken in Zusammenarbeit mit der OEW (Organisation für Eine solidarische Welt) für Oberschüler*nnen und für alle Interessierten organisiert. Die Lebendige Bibliothek verleiht Lebendige Bücher – Menschen, die in einer Form von Vorurteilen betroffen und daher oft sozialer Ausgrenzung und Diskriminierungen ausgesetzt sind. Diese Lebendigen Bücher stellen sich für persönliche Gespräche zur Verfügung: Die Leser*innen können Fragen stellen, mit den „Büchern“ in Dialog treten und unterschiedliche Lebenswelten kennenlernen.

An die breite Öffentlichkeit war das Video gerichtet, das an dem Tag in verschiedenen Einrichtungen - in Landhäusern und Museen, im Krankenhaus Bozen, in Südtiroler Zügen und Autobussen und als Vorspann im Filmclub gezeigt wurde. Das Video von Claudia Polizzi und Stefano Riba ist ein Mix von Bild-Sequenzen nonverbaler Kommunikation und kurzen informativen Texten aus der IDOS-Studie zur Einwanderung 2019 und dem Bericht von Eurispes Italien 2018. Das Video entstand aus dem Projekt Handy Hands, das in Zusammenarbeit mit dem Verein Donne Nissà und der Abteilung Italienische Kultur durchgeführt wurde.

Hier zum Video.