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Alle Pressemitteilungen des Landespresseamtes für den Bereich Gesundheit und Soziales.

Frühe Hilfen zur Gesundheitsförderung und Prävention

Das Projekt "Frühe Hilfen" will werdende und junge Eltern und Familien unterstützen und fördern.

Die Arbeitsgruppe mit v.l. Christa Ladurner, Sabine Krismer, Sandra Girardi - Foto: LPA

Jedes Kind hat das Recht darauf, gesund und umsorgt aufzuwachsen. Junge Eltern benötigen manchmal schnelle Unterstützung, deshalb muss es nach der Geburt eines Kindes verbesserte und weitergehende Unterstützungsangebote geben. Gesundheits- und Soziallandesrätin Martha Stocker hat deswegen das Projekt "Frühe Hilfen Südtirol" ins Leben gerufen und Finanzmittel bereitgestellt: "Die Frühen Hilfen sind freiwillige Angebote insbesondere für werdende und junge Eltern und Familien, die aufgrund von unterschiedlichen Belastungen einen erhöhten Beratungs- und Unterstützungsbedarf haben. Im Fokus stehen eine gelingende Eltern-Kind-Bindung und ein gesundes Aufwachsen der Kinder."

Von der Schwangerschaft bis in die ersten Lebensjahre werden die Grundsteine sei es für die psycho-emotionale Entwicklung, aber auch für die körperliche Gesundheit gelegt. Feinfühlige Bezugspersonen und ein vertrauensvoller Umgang mit Kindern sind essentiell für die lebenslange Entwicklung. Christa Ladurner vom Forum Prävention, das im Auftrag der Abteilung Soziales den Aufbau der Frühen Hilfen begleitet, beschreibt es folgendermaßen: "Die Idee der Frühen Hilfen ist es, junge Eltern einfach, schnell und unkompliziert zu unterstützen und ihnen dadurch den Start ins Leben als Familie zu erleichtern. Die Angebote der Frühen Hilfen richten sich nach den Bedürfnissen der Familien. So bieten sie Hilfe etwa nach einer schwierigen Schwangerschaft, im Falle einer Erkrankung des Kindes oder der Mutter oder sie vermitteln an die richtigen Facheinrichtungen weiter."

"In Südtirol gibt es zwar ein breites Angebot, die Eltern finden sich aber oft schlecht zurecht bzw. gelangen gar nicht oder erst spät zu den Unterstützungsleistungen. Viele haben die Suche nach den richtigen Angeboten als einen Spießrutenlauf bezeichnet", sagt Sabine Krismer vom Amt für Kinder- und Jugendschutz und soziale Inklusion.

Auch im schwierigen Fall einer Trennung, eines alleinerziehenden Elternteils oder wenn junge Eltern Geldsorgen haben, sollen die passenden Unterstützungsangebote schneller und unbürokratischer bei den Eltern ankommen. Hilfestellung direkt am Wohnort spielt eine wichtige Rolle. Im Aufbau befindet sich auch die Zusammenarbeit mit Freiwilligen, die junge Eltern künftig unterstützen sollen, wenn es kleine Freiräume oder Alltagshilfen braucht. All diese Dinge werden derzeit in zwei Sprengelgebieten in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb erprobt.

Der Aufbau der Frühen Hilfen ist mit dem Projekt für die Implementierung des Betreuungspfades "Rund um die Geburt" für die Betreuung der Schwangerschaft, der Geburt, des Wochenbetts bei niedrigem geburtshilflichem Risiko, sowie des gesunden Neugeborenen bis zum ersten Lebensjahr verknüpft. Sandra Girardi, betriebliche Referentin für die Umsetzung des Betreuungspfades unterstreicht, dass dadurch eine qualitativ hohe und landesweit einheitliche gesundheitliche Versorgung der Frauen und ihrer Kinder vor, während und nach der Geburt angestrebt wird.

Im Rahmen der wohnortnahen Versorgung während der Schwangerenvorsorge und der Nachsorge im Wochenbett sowie durch die konkrete Zusammenarbeit der Gesundheits- und Sozialsprengel stellen sich erste Erfolge im Sinne einer schnelleren und geeigneteren Unterstützung von Familien bereits ein. Das Ziel besteht darin, die Frühen Hilfen und den zukünftig auf ganz Südtirolauszudehnen. Die Rahmenbedingungen für die Umsetzung des neuen Betreuungspfades "Rund um die Geburt sind in allen vier Bezirken bereits geschaffen. Angelehnt hat sich die Arbeitsgruppe auch am Trientner Modell, das nach der Schließung von Geburtenstationen entwickelt wurde, wobei den Hebammen mehr Autonomie gegeben wurde. In Bozen, Brixen, Sterzing und zum Teil auch in Meran wurde die wohnortnahe Versorgung durch die Hebammen vor und nach der Geburt ausgebaut und ist in jedem Fall überall im Aufbau begriffen Ansprechpartner und Mitglieder der Arbeitsgruppe sind Hubert Messner, ehemaliger Primar der Neonatologie Bozen, Martin Steinkasserer, Primar der Gynäkologie und Geburtshilfe im Krankenhaus Bruneck, Harald Frena, Pflegedienstleiter für die wohnortnahe Versorgung und Emanuela Pattis, Pflegedienstleiterin im Gesundheitsbezirk Brixen.

LPA

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