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31. Mai: Geschlechtsspezifische Gewalt im Fokus

Auf einer Tagung werden sich am Freitag, 31. Mai Experten aus Justiz, Exekutive und Sozialassistenz zu Strafverfolgung und Opferschutz geschlechtsspezifischer Gewalt austauschen.

Gewalt an Frauen ist ein Phänomen, das in ganz Italien und auch in Südtirol spürbar ist. Obwohl es bestimmte Schutzmaßnahmen und internationale Übereinkommen (wie beispielsweise das "Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt", kurz Istanbul-Konvention) gibt, muss von unterschiedlichen Seiten weiter und kontinuierlich an einer Verbesserung gearbeitet werden. Im Land und in den Gemeinden gibt es unterschiedliche Dienste, die Frauen und ihren Kindern in Gewaltsituationen Unterstützung anbieten.

Die Erfahrungen aus dem praktischen Alltag haben bei den zuständigen Diensten die Überlegung reifen lassen, vor allem die juristischen Möglichkeiten für Opfer häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt weiter zu vertiefen. In Zusammenarbeit mit dem Landesgericht Bozen und deren Präsidentin Elsa Vesco haben darum Land und Gemeinde Bozen einen Austausch über Strategien und Organisationsmodelle zur Verbesserung der Präventions- und Schutzrolle der Justiz angeregt. Die Spezialisierung der Richter und Ermittler im Bereich geschlechtsspezifischer Gewalt, die rechtzeitige gerichtliche Intervention und ein ganzheitlicher Ansatz der alle betroffenen Behörden umfasst wurden auch vom Obersten Rat der Richter und Staatsanwälte (Consiglio Superiore della Magistratura, CSM) als wesentliche Schlüsselfaktoren dafür definiert.

Um das Thema präsent zu machen und unterschiedliche Aspekte zu vertiefen findet ein Studientag unter dem Titel "Geschlechtsspezifische Gewalt und Übereinkommen von Istanbul: Strafverfolgung und Opferschutz" statt, und zwar am

 

Freitag, 31. Mai

von 10 bis 17 Uhr

im Auditorium der Eurac

Bozen, Drususallee 1.

Bei dieser Veranstaltung werden Fachreferenten über unterschiedliche Aspekte informieren, zudem ist ein Runder Tisch zum aktuellen Stand und zu Zukunftsstrategien bei der Umsetzung der Istanbul-Konvention in Italien und in Südtirol geplant. Daran werden neben Gerichtspräsidentin Elsa Vesco auch CSM-Rätin Conchita Grillo, Oberstaatsanwalt Giancarlo Bramante, Jugendgerichtspräsident Benno Baumgartner, die leitende Staatsanwältin beim Jugendgericht, Antonella Fava, Untersuchungsrichter Walter Pelino, Staatsanwältin Luisa Mosna, Anwalt Francesco Coran, das Mitglied des staatlichen Komitees der Italienischen Kammern der Strafverteidiger, Rinaldo Romanelli, und der Mailänder Präsident der Autonomen Sektion für vorbeugende Maßnahmen, Fabio Roia, teilnehmen.

Das Ziel des Studientages ist es, einen allgemeinen Überblick über das Phänomen zu geben, dabei die kulturelle Dimension und die Ursprünge zu analysieren. Zudem sollen die bereits bestehende Netzwerke zwischen den unterschiedlichen rechtlichen Bestimmungen (Strafrecht, Zivilrecht, Minderjährige) weiter verdichtet und die Schutzmaßnahmen verstärkt werden. Die eingeladenen Referenten sind der Garant für einen hochwertigen Studientag, der nicht nur die geschlechtsspezifische und häusliche Gewalt zum Thema macht, sondern auch das bestehende Netz, das Gewaltopfer auffangen soll, weiter stärken wird.

Weitere Informationen:
Amt für Kinder- und Jugendschutz und soziale Inklusion
(alessia.brunetti@provinz.bz.it oder 0471 418235)

LPA