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8. März: "Frauen verändern die Welt"

Beirat für Chancengleichheit unterstützt Südtiroler Frauenprojekt in Tansania. Bewusstseinsbildung auch in Südtirol gefragt, so Beirats-Präsidentin Oberhammer.

Die neue Ausgabe der "ëres - fraueninfo" beschäftigt sich mit dem Thema Bildung unter diversen Blickwinkeln. Foto: LPA/Nicole Abler

"Yes she can" lautete der Slogan, unter dem der Beirat für Chancengleichheit unter Präsidentin Ulrike Oberhammer heute (8. März) im Landhaus 1 in Bozen in Beisein von Landehauptmann Arno Kompatscher und Julia Lantschner, Projektbegründerin von "Pa1 – Together for Africa", an den Internationalen Tag der Frau erinnert hat.

Der Tag der Frau sei eigentlich kein Grund zum Feiern, denn viel mehr ein Tag um über die Rolle der Frau in der Gesellschaft nachzudenken, betonte Ulrike Oberhammer. Frauen seien nach wie vor einer Ungleichbehandlung ausgesetzt, die zum Teil schon im Kleinkindalter beginne und sich auch später fortsetze. Als Beispiel nannte Oberhammer den Gesetzesvorschlag zur Abänderung des Sorgerechts und der Unterhaltszahlungen, durch den die Rolle der Frau und Mutter einen wesentlichen Rückschlag erleide. "Gleichberechtigung heißt immer, dass man selbst, dass jede Frau die Wahl haben muss zu entscheiden, wie man das eigene Leben führen will", gab die Präsidentin des Beirates für Chancengleichheit Ulrike Oberhammer zu bedenken. Dies gelte sowohl für Frauen in Südtirol, als auch für Frauen in Tansania.

Landeshauptmann Kompatscher, der seit Jänner 2019 für den Bereich Chancengleichheit zuständig ist, hob Rahmen der heutigen Pressekonferenz hervor, dass sich besonders in der Entwicklungszusammenarbeit viele Frauen engagierten, sowohl aktiv, als auch als Förderinnen. "Frauen verändern die Welt, unter anderem jene, die heute am Podium stehen", betonte Kompatscher. "Ich bin überzeugt, dass ein verstärkt weiblicher Zugang die Welt um einiges gerechter machen würde. Es muss uns jedoch vorher gemeinsam gelingen, die immer noch existierende gläserne Decke zu durchbrechen und mehr Frauen dazu zu ermutigen, Entscheidungspositionen in allen Lebensbereichen zu übernehmen", sagte Landeshauptmann Kompatscher.

Hilfe zur Selbsthilfe – darum geht es Julia Lantschner aus Steinegg, die vor fünf Jahren das Projekt "Pa1 – Together for Africa" in Tansania begründet hat und dieses immer noch vor Ort leitet. Sie bietet dabei vor allem bedürftigen, misshandelten und traumatisierte Frauen die Möglichkeit, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen. Dies erfolgt seit 2016 in Form einer Nähschule, wo eine erfahrene Näherin jungen Frauen innerhalb eines Jahres das Wichtigste ihres Handwerks beibringt. Es gehe darum, Frauen zu befähigen, selbst aktiv zu werden und einen Weg aus Leid, Armut und Unterdrückung zu finden, berichtete Julia Lantschner heute in Bozen. "Wir leisten Hilfe zur Selbsthilfe, die Frauen können durch ihre Arbeit ihre Zukunft selbst finanziell absichern", beschrieb die junge Steineggerin ihren Antrieb.

Bildung sei ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg, dieser müsse aber auch für Frauen gelten – ein Fakt, an dem laut Ulrike Oberhammer immer noch gearbeitet werden müsse. Der Slogan "Yes she can", solle dabei aufhorchen lassen und für die Thematik sensibilisieren. Dieses Motto sei jedoch auch auf Tansania anwendbar, wo Julia Lantschner einen wertvollen Beitrag leiste, um Frauen Bildung und damit ein selbständiges, unabhängiges Leben zu ermöglichen. Dies beeindruckte auch die Völser Unternehmerin Irmi Auer Hofer, die Julia Lantschner durch unterschiedliche Spendenaktionen bei ihrem Projekt unterstützt.

Lantschner selbst lebt seit mehreren Jahren in Tansania und wurde dort im vorigen Sommer von einer Schülerinnengruppe des Maria-Hueber-Gymnasiums Bozen und einem Filmteam besucht. Die beiden Schülerinnen Karolina Firmian und Nadja Stauder beschrieben den Besuch als wichtige und prägende Lebenserfahrung. Dem Besuch vorausgegangen waren eine Spendenaktion und eine Bewusstseinsbildung, die von Direktorin und Lehrerin Heidi Hintner befördert wurde.

Festgehalten wurden Besuch und Projekt im Film "Ticket nach Dar es Salaam. Ein Leben in Tansania" von Anita Rossi und Peter Obexer. Dieser wird im März in Völs (14. März, 20 Uhr, Kaffeerösterei Caroma), Bozen (18. März, 20.00 Uhr, Filmclub Bozen) und Meran (28. März, 19 Uhr, Frauenmuseum) gezeigt. Dabei werden die Projektinitiatorin, Filmemacher und Schülerinnen und die Direktorin des Maria-Hueber-Gymnasiums von ihren Erfahrungen und Eindrücken berichten.

Weitere Informationen zu Projekt und Julia Lantschner (sowie zu weiteren Aspekten rund um das Thema Bildung) gibt es in der aktuellen Ausgabe des Frauenmagazins "ëres - fraueninfo" (Spendenkonto für das Projekt "Pa1 Together for Africa": Raiffeisenkasse Schlern-Rosengarten / IBAN IT87R080655866000307238215).

ck

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