Kulturgüter in Südtirol

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Eines Tages in einem Geschäft

Objektbezeichnung:
Gemälde
Inventarnummer:
252490
Hersteller:
Wohlfahrt, Wolfgang
Sammlung:
Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
Datierung:
2010
Material:
Acrylfarbe, Leinwand
Technik:
gemalt, gesprüht
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
Höhe 190 cm, Breite 150 cm, gerahmt Höhe 193.5 cm, Breite 153.5 cm, Tiefe 6 cm
Schlagwort:
Abstrakt
Historische-kritische Angaben:
In seinen „Naturformen der Kunst“ präsentiert Wolfgang Wohlfahrt mit diesem Werk Baumblätter und organische Formen, die in Sprühtechnik aufgetragen sind. Durch die zarten Töne mit der leisen Farbwahl erzeugt er eine ästhetische Bildkomposition, welche den Zauber und die Formenvielfalt des Organischen in den Fokus rückt. Hier sind es drei unterschiedliche Formen, welche, herausgelöst aus dem eigentlichen Kontext, eine lyrische und zurückhaltende Gesamtkomposition und durch die Wechselwirkung von Gesprühtem und Gemaltem einen vielschichtigen Raum erzeugen, der einer eigenständigen, künstlerischen Ordnung unterliegt. (Eva Gratl, in „Arbeiten. Lavori in corso II”, Bozen 2020, S. 260)

Die großformatigen Leinwände wirken sehr leicht und bunt, die Farbe ist lasierend in Sprühtechnik aufgetragen. Die Arbeiten zeigen Windungen, Rundungen und Knospenformen, stellen organische Objekte, Zellen oder Zellverbindungen dar, es handelt sich um eine eindrücklich grundlegende Formenwelt. Die Farbkompositionen ergeben sich aus der mehrfachen Überlagerung von Grundfarben und Grundformen. Diese befinden sich herausgelöst aus ihrem natürlichen Kontext in einem abstrakten Raum, der nur als Hintergrund fungiert. Was wichtig ist, das sehen wir sofort, und ohne vom Künstler in eine konzeptuelle Strategie verwickelt zu werden. Nicht das Konzept der Arbeit, sondern die Darstellung an sich ist von Bedeutung, und für den Betrachter ist es das Schauen, das Auf-sich-wirken-lassen, das Vergleichen und das Staunen.

Seit zwei Jahren arbeitet Wolfgang Wohlfahrt an einer Serie von Malereien auf Leinwand oder Papier, deren Inhalte und Formen aus unserer pflanzlichen Umwelt sind, runde, längliche, ovale oder verschlungene Formen, die Samen und Pflanzenteile darstellen. Diese manchmal mikroskopisch kleinen Objekte aus der Natur stellen für Wolfgang Wohlfahrt Elemente der Inspiration dar, sind Anregungen und Ausgangspunkte einer fiktiven Vision der Form, die er mit Schablonentechnik in die zweidimensionale Ebene projiziert. Es handelt sich hier um den Versuch einer Nachahmung natürlicher Formen und Prozesse mit künstlerischen Mitteln. Ausgangspunkt dieser Auseinandersetzung war eine Reise nach Australien im Jahre 2008, auf der Wohlfahrt gewöhnliche, ihm aber bisher nicht bekannte Formen und Teile von Pflanzen sammelte, die er zufällig auf seinen täglichen Ausflügen fand. Es sind deren formale Gegebenheiten, deren Funktionalität im Kreislauf der Natur und deren imaginierte Entwicklungsprozesse, die Wolfgang Wohlfahrt für seine künstlerische Arbeit faszinierten. Diese essenziellen Elemente lassen vielerlei Assoziationen mit unterschiedlichsten organischen Formationen zu, zuallererst aus dem Bereich der Botanik, aber auch mit Einzellern oder Bakterien, bis hin zu Formen des menschlichen Körpers. […] (Sabine Gamper, Naturformen der Kunst, 2016)

 

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