Kulturgüter in Südtirol

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Morestalgia

Ed. 1/3

Installation (passierbarer LED-Vorhang, digitaler Inhalt, Stahlstruktur, Stahlketten, Audio-Diffusionssystem, Steuerelektronik).

Es handelt sich um eine Videoinstallation mit einer vom Künstler entworfenen Metallstruktur und einem passierbaren LED-Bildschirm, der ein vom Künstler realisiertes Video (in loop) zeigt.
Das Werk stellt eine fiktive Schwelle dar, die von den Besucherinnen und den Besuchern überschritten oder umgangen werden kann.
Morestalgia ist eine Umgebung aus Text, Klang und Objekten, deren Herzstück ein LED-Bildschirm ist, der vom menschlichen Körper durchdrungen werden kann. Das Projekt ist das Ergebnis einer theoretischen Erforschung des Gefühls der Nostalgie und seiner sozialen Auswirkungen im Hinblick auf den Einzug des Internets in unser Leben. Es handelt sich um ein multimediales und multisensorisches Werk, ein Hyperdesign-Objekt, das im Einklang mit dem Forschungsweg von Riccardo Benassi das Thema des Displays im Kontext von Wohnen, Stadtplanung, Infrastruktur und Verhalten aufgreift, ausgehend von einer Analyse, die sich auf das Subjekt und seine Zusammenhänge konzentriert.

Diese Arbeit entstand dank der Finanzierung des Italian Council (2019) / Realized thanks to the support of Italian Council (2019).

Objektbezeichnung:
Installation
Inventarnummer:
2423
Hersteller:
Benassi, Riccardo
Sammlung:
Sammlung Museion
Datierung:
2019
Material:
Metall, Stahl, Kunststoff, Licht
Technik:
zusammengesetzt, projiziert
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
Installation Höhe 350 cm, Installation Breite 650 cm, Video Dauer 61 min, 2 sec
Historische-kritische Angaben:
Riccardo Benassi befasst sich in seinen textbasierten Medienskulpturen und Videoessays mit Technologie und Raumwahrnehmung, mit Erinnerung und Affekt. Themen, die auch in dieser Installation eine Rolle spielen. Morestalgia besteht aus einem durchlässigen LEDVorhang, der bewegliche Display zeigt Text und Bild. Benassi nimmt ein bestimmtes Gefühl in den Blick, eine Mischung aus more und nostalgia. Er definiert diese Wortschöpfung als erweiterte Nostalgie, der ein Element von Neid oder Mangel beigemengt ist. Denn daraus entspringt der Wunsch, etwas zu erleben, für das sich im eigenen Erfahrungsschatz keine Vorbilder finden. Stattdessen bekommt diese hybride Nostalgie ihre Form in der immersiven Welt des Internet und der sozialen Netzwerke, wo das Gefühl vom individuellen Erleben gelöst und normiert wird. Damit erinnert das Konzept an den nostalgischen Modus, mit dem Fredric Jameson die Erschöpfung eines kohärenten Geschichtsempfindens beschreibt: Das, so der Literaturwissenschaftler, erlaube die Konstruktion einer vagen Vergangenheit, die außerhalb der Geschichte steht. In Benassis Arbeit bleibt die Frage: Was geschieht mit der subjektiven Vergangenheit in Online-Welten, und kann Morestalgia den Weg in eine kollektive Zukunft weisen? (TECHNO, Museion 11.09.2021 - 16.03.2021)

 

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