Kulturgüter in Südtirol

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Eva Pentita

Großer, liegender weiblicher Akt, der Eva darstellt. Das Werk ist schwer beschädigt, es fehlen die unteren Gliedmaßen und der linke Arm.

Objektbezeichnung:
Skulptur
Inventarnummer:
S-079
Hersteller:
Carmassi, Enrico
Datierung:
1936
Material:
Kreide (Farbmittel)
Institution:
Stiftung Socin
Maße:
Höhe 70 cm, Breite 95 cm, Tiefe 40 cm
Historische-kritische Angaben:
"Eva pentita" ist eine intime und introspektive Darstellung einer teilweise liegenden nackten weiblichen Figur. Am auffälligsten ist der Erhaltungszustand des Werks: 1936 gemalt und drei Jahre später auf der III. Quadriennale d'Arte in Rom ausgestellt, trägt das Werk heute die unauslöschlichen Spuren des Krieges. La Spezia, der Geburtsort von Enrico Carmassi und der erste Sitz seiner künstlerischen Tätigkeit, wurde 1943 von den Alliierten schwer bombardiert und wurde später zum Schauplatz heftiger nazifaschistischer Repressalien. Das Atelier des Künstlers wurde zerstört, was zum endgültigen Verlust zahlreicher Dokumente und Werke führte. "Eva pentita", deren Beine und ein Arm endgültig verstümmelt sind, wird geborgen, und Carmassi selbst baut andere beschädigte Teile, wie ihre Nase und Brust, mit Gips ein.
Das Thema des Stammvaters ist für den Künstler nicht neu: Bereits 1934 hatte er eine Skulpturengruppe mit der Darstellung von Adam und Eva geschaffen, in der nach der Erbsünde die Figur der liegenden, erschöpften Frau der Figur des Mannes gegenübergestellt wird, der sich der neuen Situation, in der sich das Paar befindet, mit dynamischem Schwung stellt.
Während sich diese Werke durch die Verwendung einer idealisierten, aber auch wahrheitsgetreuen Sprache bei der Darstellung von Volumen und Körpern sowie durch die tiefgreifende psychologische Dimension der dargestellten Figuren auszeichnen, ist die fast zeitgenössische "Donna Elica" das Ergebnis einer ganz anderen Art von kulturellem Einfluss. Die Wahl, das Drama der Ahnen in "menschlicher" und introspektiver Form zu behandeln und stattdessen eine moderne Sprache zu verwenden, um zeitgenössische Mythen zu verherrlichen, zeugt ebenfalls von der großen technischen Vielseitigkeit des Bildhauers.

Zu sehen im Stadtmuseum Bozen
Sparkassenstraße 14, Bozen
Tel.: +39 0471 997960
Fax: +39 0471 997964
stadtmuseum@gemeinde.bozen.it
www.gemeinde.bozen.it/stadtmuseum

Di–So 10–18 h
geschl. 24., 25., 31. Dez, 1. Jan

 

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