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Schaufeln für die Götter

Ein Brandopferplatz der Eisenzeit im Hochmoor

 

Der Senner Josef Außerhofer entdeckte vor Jahren in einem Moorfeld auf der Schöllberg-Göge in Weißenbach mehrere Holzschaufeln. Die wissenschaftliche und kulturgeschichtliche Bedeutung dieser Funde zeigte sich durch eine systematische archäologische Untersuchung in den Jahren 2008 und 2009: Insgesamt konnten rund 150 Schaufeln und Kellen geborgen werden, die aus der Zeit zwischen 900 und 500 v. Chr. stammen. Damals trieben die im Tal ansässigen Bauern im Frühsommer ihr Vieh auf die Hochweiden. Auf der Kuppe inmitten des Moorfeldes auf der Gögealm feierten sie alljährlich ein Brandopfer, um sich das Wohlwollen der Gottheiten zu sichern. Anschließend wurden die Holzschaufeln stets an derselben Stelle im Moor deponiert - und den Göttern auf ewig geweiht.

Der Fund von der Gögealm ist im Pfisterhaus ausgestellt. Die Bergung, die Konservierung, die Datierung und die wissenschaftlichen Analysen werden anschaulich dokumentiert. Weitere Exponate erzählen die Geschichte des Ahrntales vom Ende der letzten Eiszeit bis zu den Römern.