Palais Rottenbuch

Palais Rottenbuch
Ansitz Rottenbuch, Bozen

Das Amt für Bau- und Kunstdenkmäler der Abteilung Denkmalpflege hat seinen Sitz im Palais Rottenbuch, in der Armando-Diaz-Straße 8 in Bozen, einem adeligen Ansitz mit Kernbau im 14. Jh., der seit 1951 unter Denkmalschutz steht.

An der Stelle des heutigen Ansitzes stand im 14. Jh. ein turmförmiges, zweigeschossiges Gebäude, der "Gandelhof", ein Lehen des bischöflich-augsburgischen Meierhofes St. Afra in Bozen. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde an der Ostseite ein Wirtschaftsgebäude mit gewölbtem Erdgeschoss für eine „Ansetz“ und eine Torggl errichtet.

Nachdem die Rottenbucher, eine der bürgerlichen Führungsschicht Bozens angehörige Familie, den Weinhof erbte, wurde dieser 1567 von Erzherzog Ferdinand II. zum Ansitz Rottenbuch erhoben. Dem neuen herrschaftlichen Stand entsprechend baut Josef Rottenbuch den Weinhof zu einem Ansitz um, verbindet die beiden Baukörper, erhöht den Osttrakt um ein Geschoss, erschließt das Gebäude durch einen Freitreppe und errichtet eine zinnenbewehrte Umfassungsmauer.

In der Folge erhält der Ansitz mit getäfelten Stuben, bemalten Balkendecken, Kachelöfen und Malereien eine reiche Innenausstattung. (Datierungen: 1588 Wappendarstellungen, 1590 Jagdzimmer, 1598 GMP (Georg Müller Pambergensis) Josefslegende, obere Stube).

Der Ansitz wechselt in den Besitz des Kaufmannes David Wagner, dessen Söhne 1650 in den Freiherrenstand von und zu Sarnthein erhoben wurden. Ab 1650 stockt Ludwig von Sarnthein den Westtrakt um ein Geschoss auf und legt den oberen Festsaal, der zu den größten profanen Sälen Bozens zählt, an. Für die Fassaden werden Erker und die Biforiumsfenster des späten 16. Jahrhunderts übernommen.

Am Ende des 17. Jahrhunderts (ca. 1681) werden das Mezzaningeschoss, die Einwölbung des Festsaales, das barocke Treppenhaus und das mächtige Walmdach errichtet.

1694 wird im zweiten Obergeschoss, vermutlich durch Maria Viktoria von Sarnthein, Stifterin des Cölestinerinnenklosters in Bozen, eine Kapelle mit dem Maria Loreto Patrozinium eingerichtet.

1977 wird der Bau von der Autonomen Provinz Bozen Südtirol erworben, zum Sitz des Landesdenkmalamtes umgebaut und unter der Leitung des damaligen Landeskonservators Dr. Karl Wolfsgruber restauriert. Im Neubau der Landesbibliothek Tessmann von Arch. Erich Pattis und im ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Ansitzes Rottenbuch wurde das Südtiroler Landesarchiv untergebracht.

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