EU-Projekte

Interreg und Leader

Ein gutes Zusammenleben von Nachbarregionen, die an Staatsgrenzen liegen, ist in der Europäischen Union von besonderer Wichtigkeit. Ziel ist es, die Grenzen möglichst zu überwinden und die Integration Europas voranzutreiben. In der Verwirklichung von grenzüberschreitenden Kulturprojekten hat Südtirol eine lange Tradition, wie etwa mit dem Arge-Alp-Leserpreis. Für ausgewählte EU-Projekte kann das Amt für Kultur die Trägerschaft übernehmen.

Verschiedene EU-Programme ermöglichen es, gezielt nachbarschaftliche Kooperationen zu initiieren oder auszuweiten.
Solche Förderprogramme der Europäischen Union sind zum einen Interreg, durch welches grenzüberschreitende Projekte finanziert werden, zum anderen Leader, durch welches Projekte in strukturschwachen Gebieten gefördert werden.

Derzeit sind folgende EU-Förderungen möglich:

  • Interreg V-A Italia - Österreich (2014 - 2020): Das Kooperationsprogramm ist Teil der Förderprogramme im Rahmen des Ziels Europäische territoriale Zusammenarbeit für die Periode 2014-2020. Es fördert die ausgewogene, nachhaltige Entwicklung sowie harmonische Integration im Grenzraum zwischen Italien und Österreich und wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und nationale öffentliche Beiträge in Höhe von insgesamt rund 98 Millionen Euro finanziert. Mit diesen Mitteln fördert das Programm italienisch-österreichische Kooperationsprojekte in den Bereichen Forschung und Innovation, Natur und Kultur, Ausbau institutioneller Kompetenz und Regionalentwicklung auf lokaler Ebene.
    Nähere Informationen zu Fälligkeiten und Modalitäten der Projektanträge finden Sie auf der folgenden Webseite: www.interreg.net (Externer Link)
  • Leader: Hierfür können Sie sich direkt an das Amt für EU-Strukturfonds in der Landwirtschaft wenden: www.provinz.bz.it/landwirtschaft (Externer Link)

Projekte des Amtes für Kultur

Folgende Projekte hat das Amt für Kultur in den vergangenen Jahren als Trägerorganisation umgesetzt:

Volksmusik-Archiv Quellmalz

Volksmusik-Archiv Quellmalz
Maria "Moidl" Bacher, Natz - Fotoarchiv Quellmalz 803, RefVM

Projekt zur Digitalisierung einer Tonband-Sammlung

Die volksmusikalische Tonband-Sammlung des Musikwissenschaftlers Alfred Quellmalz (1899 - 1979) aus den 1940er-Jahren wurde über ein Interreg-Projekt digitalisiert und somit dauerhaft erhalten und zugänglich gemacht.

Vor dem Hintergrund der Option 1939 und der Italienisierung bereiste der deutsche Musikwissenschaftler Alfred Quellmalz (1899 - 1979) in den Jahren 1940-42 Südtirol, das Kanaltal und die zimbrischsprachigen Dreizehn Gemeinden, um die vorwiegend mündlich überlieferte Volksmusik zu dokumentieren. Mit dem damals modernsten Tonaufnahmegerät nahm er Südtiroler und Tiroler Liedgut aller Gattungen und Besetzungen auf. Die Dokumentation umfasst 500 Magnetophon-Tonbänder mit einer Gesamtspieldauer von 138 Stunden.

Die Tonband-Sammlung, die sich im Besitz der Universitätsbibliothek Regensburg befindet, wurde im Rahmen eines Interreg-Projekts Italien-Österreich digitalisiert. Diese Arbeit war bislang weltweit der einzige Versuch, traditionelle Volksmusik aller Gattungen flächendeckend für ein großes Gebiet zu erfassen. Dabei wurde ideologisch unabhängig vom Nationalsozialismus mit einer vorbildlichen Methodik gearbeitet.

Das Referat Volksmusik am Institut für Musikerziehung in deutscher und ladinischer Sprache, das bereits die Fotosammlung und die schriftliche Begleitdokumentation der Quellmalz-Sammlung aufbewahrt, hat die Tonaufnahmen im Umfang von rund 300 CDs der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Projekt: Interreg Italia - Österreich
Projektdauer: 2005 - 2008
Projektträger: Kulturabteilung / Amt für Kultur, Institut für Musikerziehung, Tiroler Volksliedwerk

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier und hier (Externer Link).

Tirol-Atlas

Tirol-Atlas
Tirol-Atlas, Topographische Karte, Screenshot

Eine interaktive und multimediale Informationsquelle

An einem Atlas-Informationssystem für Nord-, Süd- und Osttirol arbeitet das Geografie-Institut der Universität Innsbruck im Auftrag der Landeskulturabteilungen von Tirol und Südtirol. Der digitale Tirol-Atlas ist ein interaktives Informationsmedium im Internet, wird ständig ausgebaut und aktualisiert. Es ist in den Sprachen Deutsch, Italienisch und Englisch verfügbar.

Informationen zu den Gemeinden, Karten und Bilder sowie wichtige Kennzahlen in Tabellen und Diagrammen sind abrufbar. Statistische Daten etwa zur Bevölkerung, Natur und Wirtschaft werden überschaubar und leicht verständlich dargestellt. Auf eigenen Kinder-Seiten kann man Tirol spielerisch kennen lernen.

Projekt: Interreg III-A Italia - Österreich
Projektdauer: 2001 - 2007
Projektträger: Kulturabteilung Land Tirol, Kulturabteilung Südtirol / Amt für Kultur, Universität Innsbruck / Institut für Geographie / Arbeitsgruppe Landeskunde

Zur Webseite finden Sie hier (Externer Link).