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Arbeitseingliederungsprojekt für Gewaltopfer gestartet

Frauen, die von einem Frauenhausdienst begleitet werden, können ab sofort an einem Projekt zur Arbeitseingliederung teilnehmen. "Wir schaffen damit Zukunftsperspektiven", sagt Landesrätin Deeg.

Die Landesabteilungen Soziales und Arbeit haben in Zusammenarbeit mit den Frauenhausdiensten und der Beruflichen Weiterbildung ein Arbeitseingliederungsprojekt für Opfer von häuslicher Gewalt initiiert. (Foto: pixabay)

Gewalt an Frauen hat viele Formen und Nachwirkungen. Um Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, langfristig zu unterstützen, haben die Landesabteilungen Soziales und Arbeit gemeinsam mit den Frauenhausdiensten und den Koordinierungsstellen Berufliche Weiterbildung in italienischer und deutscher Sprache ein Kooperationsprojekt gestartet. Durch eine gezielte Begleitung soll es Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, mittels eines Arbeitseingliederungsprojektes gelingen, ihre Selbstständigkeit auszubauen und zu festigen.

Für Soziallandesrätin Waltraud Deeg ist dies eine wichtige und notwendige Begleitmaßnahme, um Gewaltopfern eine stabile, zukunftsgerichtete Perspektive zu geben: "Wenn es einer Frau gelungen ist, aus der häuslichen Gewaltspirale auszubrechen, dürfen wir uns nicht darauf beschränken, ihr kurzfristig eine Unterkunft zu bieten, sondern müssen sie mittel- und langfristig begleiten. Das Projekt zur Arbeitseingliederung ist darum ein besonders wichtiges, gibt es den Frauen doch auf lange Sicht ihre Selbstständigkeit zurück und ermöglicht eine positive Zukunftsperspektive."

Insgesamt sechs Frauen, die in einem der Frauenhausdienste von Bozen, Meran, Brixen oder Bruneck Zuflucht gefunden haben, erhalten seit März 2021 durch das Projekt die Möglichkeit, nach einem Vorgespräch mit einer Mitarbeiterin des Frauenhausdienstes in die Arbeitswelt (wieder-)einzusteigen. Dabei wird im Austausch mit dem Arbeitsservice ermittelt, ob dies über einen Weiterbildungskurs, über ein Ausbildungs- und Orientierungspraktikum oder unmittelbar über die Weitervermittlung an einen Arbeitgeber erfolgt. Falls nötig werden auch Sprachkurse ermöglicht. Die Projektteilnehmerinnen werden in Folge weiter begleitet und unterstützt.

Die Vorbereitungsarbeiten für dieses Projekt gingen über zwei Jahre und beinhalteten unter anderem eine Schulung der Mitarbeitenden des Arbeitsservice durch Mitarbeiterinnen der Frauenhausdienste. In einem regelmäßigen Austausch evaluieren die Partner das Projekt ständig, um auch künftige Entwicklungen zu überlegen. Ein ähnliches Projekt der Landesabteilung Soziales, in Zusammenarbeit mit den Frauenhausdiensten und der Sozialgenossenschaft Consis, hatte es bereits in den Vorjahren gegeben: Es hatte überwiegend mit Finanzmitteln aus dem Regionalfonds zur Unterstützung der Familien und der Beschäftigung insgesamt 30 Frauen die Teilnahme an einem Arbeitseingliederungsprojekt ermöglicht.

LPA/ck

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