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Schutz des Waldes und des Wildes in Einklang bringen

22 Teilnahmer an einem ArgeAlp-Projekt zum Spannungsfeld Wald und Wild diskutieren zwei Tage über einen gemeinsamen Leitfaden im Forst- und im Jagdbereich.

Ziel des Projektes ist es, einen Leitfaden zu definieren, um den Wald-Wild-Lebensraum einer nachhaltigen Entwicklung zuzuführen; das Bild zeigt die Teilnehmer während der Exkursion. Foto: LPA/Forstinspektorat Schlanders/Georg Pircher

Es liege im gemeinsamen Interesse, den Schutz des Waldes und des Wildes in Einklang zu bringen, unterstrich Forstwirtschaftslandesrat Arnold Schuler bei der Eröffnung der Tagung. 22 Teilnehmer aus Südtirol und dem Trentino, aus Tirol, Vorarlberg, Salzburg und St. Gallen arbeiten seit gestern und auch heute (19. Mai) noch in Schloss Goldrain daran, gemeinsame Spielregeln für eine nachhaltige Entwicklung des Lebensraumes Wald -Wild zu erstellen.

Das Arbeitstreffen mit Vertretern der Forstwirtschaft und der Jagd, unter ihnen drei Landesforstdirektoren, tagt bereits zum dritten Mal und zum ersten Mal in Südtirol. Das ArgeAlp-Projekt "Spielregeln im Spannungsfeld Wald-Wild-Lebensraum" versteht sich als Nachfolgeprojekt zum ArgeAlp-Projekt "Ökonomie und Ökologie im Schutzwald", weil die Umsetzung der in diesem Projekt ausgearbeiteten Ergebnisse sehr oft am nicht gelösten Wildproblem in den Bergwäldern scheitert. Deshalb wurde dieses neue Projekt ins Auge gefasst, weil man mit den Vertretern der Jagd an gemeinsamen Vorgehensweisen arbeiten will, erläutert der Direktor des Amtes für Forstplanung Günther Unterthiner.

Um diese Arbeit mit konkreten Beispielen aus der Praxis abzustimmen und die Lebensraumverbesserung durch angepasste waldbauliche Nutzungseingriffe zu begutachten, wurde am gestrigen Nachmittag bei einer Exkursion der Wald sowohl auf dem Vinschger Sonnenberg als auch auf der Nörderseite in Augenschein genommen. Dabei wurde die Lebensraumaufwertung in einem idealen Schalenwild-Lebensraum bei Umstrukturierung von Schwarzkiefern-Reinbeständen besichtigt sowie die  Lebensraumverbesserung in gleichaltrigen Beständen, die aus ehemaliger Kahlschlagbewirtschaftung hervorgegangen sind. Im Vinschgau, stellten dabei die Teilnehmer einhellig fest, ist das Gleichgewicht Wald -Wild nicht gegeben.

Am gestrigen Abend referierten Rainer Ploner über durchgeführte Lebensraumverbesserung im waldreichen Forstinspektorat Bozen und Andreas Agreiter vom Amt für Jagd und Fischerei über das Konzept zur Rotwildbejagung im Jagdrevier Lüsen. Heute wird weiter an der Erstellung dieser Spielregeln gearbeitet. Die Arbeit wird bei einem weiteren Treffen fortgeführt.

mac

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