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Regierungen Südtirols und Graubündnens für bessere Bahnvernetzung

Um gemeinsame Mobilitätsprojekte ging es beim Treffens zwischen der Regierung des Kantons Graubünden (Schweiz) und der Landesregierung am 7. September in Mauls.

Arbeitstreffen der Regierungen des Landes Südtirols und des Kantons Graubünden (FOTO: LPA)

Auf Einladung der Südtiroler Landesregierung hat die Bündner Regierung (Kanton Graubünden/Schweiz) heute, 7. September, Südtirol besucht. Beim konstruktiven Arbeitsgespräch in Mauls wurden verschiedene grenzübergreifende Themen diskutiert, wobei vor allem gemeinsame Mobilitätsvorhaben im Mittelpunkt standen.

Anhand von verschiedenen Studien und Expertisen, die der Schweizer Verkehrsexperte Paul Stoppner präsentierte, haben die Regierungen mögliche gemeinsame Vorhaben für eine bessere Bahnvernetzung des Alpenraums im rätischen Dreieck besprochen. Dazu soll nun, so der Südtiroler Landeshauptmann, gemeinsam mit den Graubündnern und dem Land Nordtirol ein technisch-politisches Treffen stattfinden, um mit den Nachbarregionen eine ideale Trasse zu finden, auf der ein überregional abgestimmtes grenzüberschreitendes Bahnprojekt zur besseren Verbindung der Länder umgesetzt werden kann. Aus Sicht der betroffenen Regionen ist laut Südtiroler Landeshauptmann und dem Präsidenten der Bündner Regierung Mario Cavigelli ein koordiniertes großräumiges Gesamtkonzept als Basis für die Weiterarbeit sinnvoll, um entsprechendes politisches Gewicht zu haben, vor allem auch was die Finanzierung betrifft.

Was die grenzüberschreitenden Busverbindungen anbelangt, wird ab Dezember die Linie 811 Zernez-Val Müstiar-Mals vom Land Südtirol mitfinanziert. Dort gibt es einen vollen Stundentakt von Montag bis Sonntag, teilte der Direktor der Südtiroler Landesabteilung Mobilität mit. Auch die Linie 273 Mals-Nauders-Martina funktioniert und bietet eine gute Anbindung an Landeck. Von Seiten der Bündner Regierung wurde vor allem die anstehende Durchbindung der Vinschger Bahn nach Bozen begrüßt.

Thematisiert wurde beim Arbeitsgespräch unter anderem auch die Aufwertung des Gebiets um das Stilfser Joch seitens des Landes Südtirol, die in Zusammenarbeit mit dem Müstair-Tal erfolgen soll. Zudem bot das Treffen Gelegenheit, sich über grenzüberschreitende Projekte im Bereich Kultur, wie etwa ein gemeinsames Preisausschreiben für Kunstschaffende in den ladinischen Tälern und in Graubünden zu unterhalten. Noch mehr Kooperation wird zudem im Bereich der Bildung, insbesondere der höheren Berufsbildung, angestrebt.

Schließlich haben sich die Vertreter der beiden Regierungen über bereits laufende Interreg-Projekte Italien/Schweiz ausgetauscht und Überlegungen zu künftigen wichtigen Themen solcher Projekte angestellt.

Nach dem Arbeitsgespräch standen ein gemeinsames Mittagessen und eine Besichtigung des Brenner Basistunnels auf dem Programm. Der jährliche Meinungsaustausch zwischen den Regierungen von Südtirol und Graubünden ist inzwischen zur Tradition geworden. Seit 1999 treffen sich die Regierungen regelmässig zu Arbeitsgesprächen.

SAN

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