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Geoparc Bletterbach: Synergien für verbessertes Besucherzentrum

Für ein verbessertes und erweitertes Besucherzentrum des Geoparc Bletterbach in Aldein wollen Land und Gemeinde Synergien bestmöglich nutzen. LR Bessone hat sich vor Ort über die Arbeiten informiert.

Der Porphyrkamm im Bletterbach-Canyon vor dem Sicherungseingriff (FOTO: LPA/Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung)

"Die Zusammenarbeit zwischen Institutionen, wie hier zwischen Land und Gemeinde, führt zu konkreten und positiven Ergebnissen, die allen zugutekommen, der öffentlichen Hand und vor allem den Bürgern", unterstrich Hochbau- und Vermögenslandesrat Massimo Bessone bei seinem Lokalaugenschein gemeinsam mit den Technikern, Gemeindevertretern und den Verwaltern im Geoparc Bletterbach in Aldein.

Um den Empfangsraum für die Besucher, die inzwischen auf 60.000 Besucher pro Jahr angewachsen sind, zu vergrößern und um Platz für eine Ausstellung zum UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten zu schaffen, wird das bestehende Gebäude erweitert. Die Gemeinde Aldein als Gebäude- und Flächeneingetümer arbeitet dabei mit der Verwaltung des Geoparcs und dem Land Südtirol zusammen. Den dafür ausgeschriebene Designwettbewerb hat die Planergruppe "CeZ Calderan Zanovello Architettiing - Rodolfo Senoner - M & N-Plan-Beratung" gewonnen.

"Solche Wettbewerbe garantieren architektonische Qualität fürs Gebäude und fördern zugleich die Kreativität der Experten auf dem Gebiet", sagte Bessone. Gemeinsam mit der Gemeinde Aldein wird die Landesabteilung Hochbau und technischer Dienst in Kürze den Auftrag für das Vorprojekt erteilen.

Vorgesehen ist die Erweiterung des Bereichs für Dauer- und Wechselausstellungen, des Besucherempfangsbereichs sowie der Nebenbereiche, Abstellräume und Toiletten. Somit kommen zu den derzeitigen Flächen weitere 780 Quadratmeter hinzu, von denen 250 für die Ausstellung zum UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten verwendet werden. Hinzugebaut wird somit ein Volumen von 2775 Kubikmetern, davon 271 Kubikmeter unterirdisch. Der Zubau fügt sich zum bestehenden Pavillon, setzt ihn fort und gliedert sich so in die Landschaft ein. Außen sollen Struktur und Farben des Gebäudes jene der Wände des Canyons aufnehmen.

Die Baukosten, voraussichtlich rund 2,106 Millionen Euro, werden über eine Vereinbarung aufgeteilt. Die Gemeinde übernimmt zehn Prozent (Planungswettbewerb), das Land 90 Prozent. Die Gemeinde verpflichtet sich unter anderem, in den zu erweiternden Gebieten dem Land ein Flächenrecht einzuräumen. Die Landesabteilung Hochbau und technischer Dienst übernimmt die Bauleitung.

Bei seiner Stippvisite konnte Bessone auch die Ergebnisse eines Eingriffs zur Sicherung eines Porphyrkamms im Bletterbach-Canyon begutachten, den die Geologen des Landesamts für Geologie und Baustoffprüfung Ende Juni vorgenommen haben. Die Landesgeologen überprüfen regelmäßig die Sicherheit im Canyon. Bereits im Mai 2018 waren auf dem Kamm, der offensichtlich Risse aufwies, Dehnungsmessstreifen angebracht worden, ebenso wie spezielle Geräte zur Überwachung der Gesteinsbewegungen. Heuer im Mai und Juni hatten die Geräte eine exponentielle Beschleunigung der Verschiebung gezeigt. Durch den vom Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung beauftragten und vom Unternehmen Locher vorgenommenen Eingriff unter Leitung des Geologen Giacomo Nardin wurden etwa 200 Kubikmeter abbruchgefährdetes Gestein abgetragen. Auf diese Weise wurde eine eindrucksvoller Teil des Canyons für die Besucher gesichert und zugänglich gemacht. In die Arbeiten waren auch die Geoparc-Mitarbeiter und Mitarbeitern der Landesabteilung Forstwirtschaft involviert.

 

SAN

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