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Industrie 4.0: Forschungspreis 2019 geht an Erwin Rauch

40.000 Euro für den Jungforscher der Unibz, Würdigung auch für Marco Montali und Georg Niedrist. LH Kompatscher: "Synergien zwischen Forschung und Unternehmen bringen Mehrwert für das Land."

Feierliche Preisverleihung: (v.l.) Vito Zingerle (Direktor Landesabteilung Innovation, Forschung und Universität), Georg Niedrist, Erwin Rauch, Marco Montali und LH Arno Kompatscher (Foto LPA/Silvia Fabbi)

Neue fortschrittliche Technologie in die kleinen und mittleren Südtiroler Industrie- und Handwerksbetriebe (KMU) zu bringen: Das ist die Aufgabe von Industrie 4.0, der sich Erwin Rauch verschrieben hat. Nicht nur deswegen hat die Jury einstimmig beschlossen, dem Wissenschaftler der Freien Universität Bozen den Südtiroler Forschungspreis für den wissenschaftlichen Nachwuchs 2019 zu verleihen: Rauch hat zahlreiche wissenschaftliche Publikationen auf internationaler Ebene zu Buche stehen. Überzeugt hat Rauch vor allem durch die Suche nach neuen Möglichkeiten für die KMU’s, die sich aus der Robotik, Digitalisierung, Verknüpfung von Mensch und Maschine sowie der künstlichen Intelligenz ergeben. Rauch setzte sich unter 12 jungen Forscherinnen und Forschern durch, die sich um den Preis beworben hatten. Drei davon hatten es in die sogenannten short list für die Jury geschafft.

Im Rahmen einer Veranstaltung am NOI Techpark hat Landeshauptmann Arno Kompatscher heute (19. Dezember) dem Gewinner den Preis überreicht. Mit der vom Land Südtirol vergebenen Summe von 40.000 Euro will Rauch untersuchen, "in welchen Sektoren die Industrie biologische Prozesse aus der Natur übernehmen kann, um die Produktion auf intelligente und nachhaltige Weise verbessern kann."

Der 37 Jahre alte, aus Weißenbach im Sarntal stammende Erwin Rauch ist für die Smart Mini Factory der Unibz verantwortlich. Sie erforscht neue und digitale Technologien wie Virtual e Augmented Reality, digitale Planungssysteme sowie mobile und systemübergreifende Robotik. Ziel ist eine angewandte Forschung für die Unternehmen des Landes.

Nachhaltige Technologie auch für den Sozialbereich

Die von Rauch erforschten Hilfssysteme erleichtern auch die Arbeitsplätze von Menschen mit Behinderung, wo Maschinen in der Lage sind, die Menschen aufgrund ihrer spezifischen psychisch-physischen Bedürfnisse zu unterstützen. „Genau eine solche soziale Nachhaltigkeit verfolgen wir“, erklärte Rauch.

Der Südtiroler Forschungspreis wurde im Jahr 2013 ins Leben gerufen und wird alterinierend zum Wissenschaftspreis alle zwei Jahre vergeben. Kompatscher sagte dazu: „Diese Auszeichnung für Rauch erkennt die hohe Qualität seiner wissenschaftlichen Tätigketi und seine Fähigkeit, hochwertige akademische Kompetenzen mit ständigem Dialog mit den Unternehmen auf europäischer und lokaler Ebene zu verbinden. Das stellt einen Mehrwert für unser Land dar.“

Jurymitglied Manfred Riedl  von Fraunhofer Italia hob in seiner Laudatio die Begeisterung hervor, den Rauch kürzlich im Rahmen des Digital Talent Day bei den jungen teilnehmenden Studierenden auslösen konnte. Jurypräsidentin Rosa Margesin von der Universität Innsbruck) hob die hohe wissenschaftliche Qualität aller drei Preisanwärter auf der short list hervor.

Besondere Erwähnung für Montali e Niedrist

Ensprechen wurden zwei weitere Kandidaten “besonders ehrenvoll erwähnt”, wie es in der Laudatio heißt: Marco Montali, Professor für Künstliche Intelligenz an der der Freien Universität Bozen, und Georg Niedrist, Experte für Alpine Umwelt an der Eurac. Arno Kompatscher sprach von zwei “Forschungsbereichen mit außerordentlicher Bedeutung für unsere Zukunft: Die künstliche Intelligenz und die Erforschung der Biodiversität unserer Umwelt.” Auch die musikalische Umrahmung kam aus einer Bozner Vorzeigeeinrichtung: dem Saxophonquartett des Konservatioriums Monteverdi.

Wer mehr über Rauchs Forschungstätigkeit wissen will, kann dies auch in der Zeitschrift LP der Landespresseagentur nachlesen.

LPA/sf

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