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Coronavirus: Allgemeine Eindämmungsstrategie und Cluster-Gemeinden

Die künftigen Regeln in Coronavirus-Cluster-Gemeinden und die geplanten Eindämmungsmaßnahmen waren heute Hauptthema einer Videobesprechung zwischen LH Kompatscher und Südtirols Bürgermeistern.

Ziel ist, das Alltagsleben möglichst am Laufen zu halten. Bei Infektionsherden könnte es im Extremfall aber auch vollständig heruntergefahren werden. (Foto: unsplash)

Landeshauptmann Arno Kompatscher hat für heute (24. Oktober) eine Videokonferenz mit den Südtiroler Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern einberufen. Der Landeshauptmann informierte über die allgemeine Lage und unterstrich, dass es jetzt vor allem darum gehe, Arbeitsplätze, Schule sowie wirtschaftliche und gesellschaftliche Aktivitäten zu schützen. "Vernünftig zu handeln, bedeutet jetzt auch abzuwägen, was wichtig und unverzichtbar ist oder was einstweilen weggelassen werden kann", erklärte Kompatscher. Mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern hat sich der Landeshauptmann auch über die künftige Vorgehensweise des Landes Südtirol und der Gemeinden in der Coronavirus-Pandemie ausgetauscht. Vor allem ging es um die Frage, welche verschärften Maßnahmen in sogenannten Cluster-Gemeinden vorgeschrieben werden, um die Verbreitung des Virus in diesen von größeren Infektionsherden betroffenen Gemeinden und darüber hinaus möglichst zielgenau unterbrechen zu können. 

Der Landeshauptmann erklärte, dass es wohl notwendig sei, weitere Maßnahmen zu erlassen, um den aktuellen Infektionstrend zu brechen. Die Landesregierung werde heute Abend darüber beraten, damit Anfang der kommenden Woche die notwendigen Maßnahmen erlassen werden können.

Musterverordnung für künftige Cluster-Gemeinden

In diesem Zusammenhang erklärte Landeshauptmann Kompatscher, dass eine Musterverordnung in Ausarbeitung sei. Sie orientiert sich an den beiden Verordnungen, mit denen der Landeshauptmann vor etwas mehr als einer Woche am 15. Oktober besonders einschränkende Regeln für die Cluster-Gemeinden Sexten (Nr. 43) und Welsberg-Taisten und (Nr. 44) eingeführt hatte. Seit jenem Tag gilt in diesen Gemeinden zum Beispiel eine generelle Atemschutz-Pflicht. Bars sind geschlossen und Restaurants nur bis 18 Uhr geöffnet. Auch alle Veranstaltungen kultureller, freizeitlicher oder sportlicher Art sind untersagt. Damit gelten dort weitreichendere Einschränkungen als im übrigen Land. Die Musterverordnung werde einen Maßnahmenkatalog vorsehen, der je nach Schwere der Situation im Rahmen einer Einzelbewertung angewandt werde. "Im Extremfall werden wir einen Infektionsherd vollständig herunterfahren, isolieren und abriegeln", erklärte der Landeshauptmann. Man hoffe natürlich, dass diese Maßnahme in keiner Südtiroler Gemeinde ergriffen werden müsse: "Aber es sollte allen klar sein, dass es diese Eventualität gibt."

Situation in Welsberg-Taisten und Sexten

Der Landeshauptmann berichtete, dass man in den beiden Cluster-Gemeinden Welsberg-Taisten und Sexten wertvolle Erkenntnisse gewonnen habe. Besonders die große Beteiligung der Bevölkerung in Welsberg-Taisten an den Massentests lasse eine gute Aussage über die Eindämmung des Infektionsgeschehens zu. Deshalb können in Welsberg-Taisten die Schulen durch den Bürgermeister bereits jetzt teilweise wieder geöffnet werden. Anfang der kommenden Woche werde in Bezug auf die weiteren Maßnahmen entschieden, welche Schritte gesetzt werden. "Die Bürgerinnen und Bürger, die sich testen ließen, haben großes Verantwortungsbewusstsein gezeigt und damit einen wichtigen Beitrag geleistet", betonte der Landeshauptmann. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb habe dadurch die Kontrolle über das Infektionsgeschehen zurückerlangt.

Alle Informationen rund um das Corona-Virus in Südtirol sind über das Coronaportal der Internetseite des Landes Südtirol abrufbar.

LPA/gst

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