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Naturgefahren: Besserer Schutz durch gute Information

Partner des Interreg-Projektes RiKoSt-Risikokommunikationsstrategien haben in Prags weitere Schritte besprochen; Telefonumfragen in acht Gemeinden.

Die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Institutionen und mit der Bevölkerung im Bereich Risikokommunikation betreffend Naturgefahren ist Ziel des Interreg-Projektes RiKoSt, dessen Partner sich in Prags (im Bild) getroffen haben. Foto: LWZ

Eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Institutionen, Forschung und Experten im Bereich Risikomanagement und Risikokommunikation ist Hauptziel des Interreg-Projektes RiKoSt-Risikokommunikationsstrategien. Auch eine verstärkte Bewusstseinsbildung der Bevölkerung wird angestrebt. Vor kurzem haben sich die Projekt-Partner in Prags getroffen und ihre Aktivitäten vorgestellt, über den Stand der Dinge berichtet und die nächsten Schritte geplant.

Prags wurde als Ort für das Treffen ausgewählt, weil im August 2017 der Ortsteil Schmieden durch einen Murenabgang und dem Ausufern des Pragserbaches betroffen war und große Schäden verzeichnen hatte. Bei einer Exkursion wurden die Schauplätze der Vermurungen von 2017 besichtigt, die Gefahrenzonierung besprochen und die durchgeführten Aufräumarbeiten begutachtet.

Erhebungen in acht Südtiroler Gemeinden

Die Erfahrungsberichte des Bürgermeisters und der Einsatzkräfte in Prags fließen in die Projektarbeit ein und sind der Beleg für ein Risikobewusstsein in einer Gemeinde, in der die Auswirkungen von Naturgewalten sichtbar sind, fasst Projektleiter Willigis Gallmetzer vom Landeswarnzentrum zusammen.

Prags ist eine der acht Südtiroler Untersuchungsgemeinden, in denen die Risikowahrnehmung und das Bewusstsein um die Naturgefahren mittels Umfragen demnächst erhoben werden. Als weitere Untersuchungsgemeinden wurden Bozen, Brixen, Meran, Sterzing, Graun, Branzoll und Kiens ausgewählt.

Telefonische Umfragen

Die Telefonumfragen starten in den kommenden Wochen und werden bis Ende Mai abgeschlossen. "Die Bevölkerung", unterstreicht Projektleiter Gallmetzer, "ist aufgerufen, sich an den Telefonumfragen zu beteiligen und damit einen aktiven Beitrag zum Projekt zu leisten - denn nur über die Erhebung der Erfahrungen und Bedürfnisse der Bevölkerung können im Projekt zielgruppenangepasste Kommunikationsstrategien entwickelt werden". Informiert wird in den Untersuchungsgemeinden auch durch weitere Veranstaltungen, dem Projektslogan "Naturgefahren - gut informiert, besser geschützt" folgend.

Agentur für Bevölkerungsschutz federführend

Federführend in diesem grenzüberschreitenden Projekt ist die Agentur für Bevölkerungsschutz, gemeinsam mit Eurac Research und der Abteilung Wasserwirtschaft der Kärntner Landesregierung. Weitere Partner sind das Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung, die Abteilung Forstwirtschaft, der Gemeindenverband, die Freie Universität Bozen, die Autorità di Distretto delle Alpi Orientali. Das Projekt ist bis 2020 angelegt. und soll das Risikobewusstsein in der Bevölkerung steigern, es werden adaptive Kommunikationstools entwickelt und umgesetzt, etwa eine Web-Plattform. Best-Practice-Beispiele dienen als Grundlage für Umfragen, Erhebungen und Bedarfsanalysen bei unterschiedlichen Interessensvertretern.

Weitere Informationen über das Projekt, das über das Operationelle Programm Interreg V A Italien-Österreich des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE 2014-2020 finanziert wird, sind auf der Homepage abrufbar.

mac

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