Beifuß-Ambrosia oder Traubenkraut

Beifuß-Ambrosia oder Traubenkraut
Ambrosia artemisifolia FFW Tisens gegen St. Christoph - (T.Wilhalm, Naturmuseum Südtirol)

Wissenschaftl. Name: Ambrosia artemisiifolia L.

Italiano: ambrosia

Aus Nordamerika eingeschleppte, leicht verwildernde Ruderalpflanze, deren Verbreitung durch menschliche Aktivitäten gefördert wird. Während der Blütezeit produziert die Ambrosia große Mengen an Blütenstaub, welcher starke Allergien auslösen kann. Eine weitere Ausbreitung stellt eine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung dar.

Aktuelle Verbreitung in Südtirol:

Herkunft

Die ursprüngliche Heimat dieser Ambrosia-Art ist Nordamerika. Von dort wurde sie auf dem Seeweg nach Mitteleuropa, in Teilen Asiens und Australiens verschleppt.

Verbreitung

Laut botanischen Berichten wurde die Ambrosia ab 1860 vermehrt in verschiedenen Ländern in Europa gefunden. Eines der ersten Gebiete mit Ambrosiavorkommen befand sich im Bereich der Nord- und Ostseehäfen, wo die aus Nordamerika kommenden Getreideschiffe entladen worden waren. Der wahrscheinlichste Einschleppungsweg nach Europa sind die mit Samen der Breitfuß-Ambrosia verunreinigten landwirtschaftlichen Erzeugnisse (v.a. Getreide) gewesen. Die großflächige Invasion innerhalb von Europa, die spätere Einbürgerung und Ausbreitung als invasive Pflanze begann erst vor ca. 20-25 Jahren.

Heute ist die Ambrosia ein weitverbreitetes Unkraut in den landwirtschaftlichen Intensivkulturen und verursacht große, wirtschaftliche Einbußen durch die intensive Unkrautbekämpfung. Immer noch gelangen verunreinigte landwirtschaftliche Erzeugnisse in Umlauf und die Ausbreitung schreitet voran.

Das erste Auftreten in Südtirol konnte 1907 im Friedhof von Brixen festgestellt werden. Die Ambrosia-Pflanze wurde nur an wenigen Standorten in Südtirols Haupttäler nachgewiesen. Die Vorkommen beschränken sich auf Tieflagen bis 800 m und bevorzugt werden besonders gestörte, offene Böden (Ruderalstandorten) wie Straßen- oder Eisenbahnböschungen, Schutthalden oder Baustellen und durch verunreinigtes Vogelfutter kann sie auch in Gärten aufkommen.

Aktuell sind aufgrund des unbeständigen Status der Ambrosia offiziell keine Pflanzen in Südtirol bekannt. Die vor einigen Jahren vorgefundenen Individuen konnten sich nicht verbreiten, und da es sich um eine einjährige Pflanze handelt, welche es nicht geschafft haben, sich fortzupflanzen.

Merkmale

Die Ambrosia ist eine einjährige, krautige Pflanze, die bis zu 1,5 m hoch werden kann und den Winter ausschließlich als Samen überdauert. Um ihren Fortbestand zu garantieren, produziert sie pro Pflanze im Durchschnitt 3.000-4.000 Samen, die über mehrere Jahrzehnte keimfähig bleiben. Die bis zu 4 mm langen, mit fünf kurzen Dornen sowie einer Spitze besetzten, Früchte haften gut und werden dadurch leicht verschleppt.

Die Ambrosia blüht unscheinbar grünlich im Zeitraum von August bis Oktober. Die männlichen Blütenstände sitzen am Ende der Triebe und bilden eine Rispe, die weiblichen Blüten befinden sich am Grund der männlichen Blütenstände oder in den Achseln der oberen Blätter.

Zu sehen sind die männlichen gelben Pollensäckchen, von welchen eine Unmenge an gesundheitsschädlichen Pollen entsandt wird.

Bedeutung

Bedeutung erlangt hat die Pflanze vor allem durch die invasive Ausbreitung der Art vor ca. 20-25 Jahren, wo sie vor allem als Unkraut in landwirtschaftlichen Kulturen hohe Kosten in der Unkrautbekämpfung mit sich brachte.

Hinzugekommen ist jedoch ein weiteres ernstzunehmendes, gesundheitliches Problem, die die Ambrosia verursacht. Der Pollen der Ambrosia ist stark Allergie auslösend und verursacht neben Heuschnupfen und Bindehautentzündungen auch überdurchschnittlich häufig Asthma. Bereits 11 Pollenkörner pro m³ Luft können ausreichen, um bei sensiblen Personen Beschwerden und Allergien auszulösen. Außerdem können bei Hautkontakt mit dem Blütenstand entzündliche Reaktionen auftreten.

Kontrollmethoden/Bekämpfungsstrategien

In Zonen wo das Vorkommen von Beifuß-Ambrosia bestätigt ist, sollte auf den Transport von Erdmaterial weitgehend verzichtet sowie Maßnahmen, welche offenen Boden mit sich bringen, vermieden werden.

Bei vereinzeltem Auftreten kann die Pflanze vor dem Blütezeitpunkt ausgerissen werden, wo jedoch auf die richtige Schutzausrüstung nicht verzichtet werden darf. Bei flächigen Vorkommen wird die zweimalige Mahd (1. Schnitt ab Mitte Juli, 2. Schnitt ab Ende August) empfohlen, wobei auf jeden Fall ein Blühen der Pflanze verhindert werden muss.