Die Reaktionen

Aus der Zeit unmittelbar nach dem Abschluss des Pariser Vertrages stammen die zwei folgenden Kommentare. Der italienische Botschafter in London und Chefunterhändler in Paris, Niccolò Carandini, kommt mit seinen Ausführungen zum selben Schluss wie der Pariser Korrespondent des „Neuen Österreich“. Beide gehen davon aus, dass die Umsetzung des Abkommens vom beiderseitigen Handeln in gutem Glauben abhängt.

Tageszeitung „Neues Österreich“ 24.9.1946

 „Das Abkommen stellt nach Meinung Minister Grubers das Höchstmaß des Erreichbaren dar, aber man muss feststellen, dass dieses Höchstmaß in keiner Weise auch nur das Mindestmaß der Autonomieforderungen der Südtiroler gewährleistet...Alles hängt vom guten Willen der italienischen Regierung ab, die, ohne wirklich etwas zu geben, einen großen Gegenwert erhalten hat: unseren Verzicht auf die Forderung nach einer Volksabstimmung.“

Botschafter Niccolò Carandini 25.9.1946

 „...wir haben zur Abwechslung mit Männern gearbeitet, die in bester Absicht gehandelt haben. So ist ein Vertrag entstanden, der auf persönlichen Vertrauensverhältnissen beruht. Er ist – wie alles Menschliche – weit entfernt von Perfektion und seine Umsetzung hängt wieder vom Handeln im guten Glauben beider Seiten ab...fehlt dieser gute Glaube auf der einen oder anderen Seite, sind wir gescheitert.“

Die Zeitungsausschnitte zeigen eine Auswahl der Presseberichte zum Abkommen

Er war dabei

Rolando Boesso

Rolando Boesso , Mitbegründer der Tageszeitung „Alto Adige“

Die italienische Presse sah im Pariser Vertrag eine Gefahr, die Gefahr der Einschränkung der italienischen Volksgruppe in Südtirol.

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